Zwei echte Frischlinge waren im NAWI-Unterricht von Dr. Feld am Raiffeisen-Campus zu sehen. Mit Fotos oder Filmen lässt sich die Größe der Tiere und ihr Aussehen nicht wirklich vermitteln. Wie sonst können wir die langen Augenbrauen und die Wimpern der Tiere sehen oder wie die Zeichnung sich beim Wachsen verändert.

Als Waldbewohner sind die Kleinen bestens geeignet, da ihre Tarnfarbe das Licht im Wald widerspiegelt.  Auch die ausgewachsenen Wildschweine sind mit ihrer dunklen Farbe sowohl im Wald, als auch nachts auf den Feldern gut getarnt. Vielen Dank an Sinas Eltern, die uns die Präparate zur Verfügung gestellt haben, einmal mehr ein praktischer Beleg für das überdurchschnittliche Engagement unserer Elternschaft.

Ist das Wildschwein als wehrhaftes Wild bekannt, das in größter Not auch den Menschen angreift, so hat das Hausschwein eine tragische Rolle bei uns erhalten. Je nach Kultur wird es verachtet oder wie bei uns als Fleischrohling gehalten, der rasch aufgemästet und mit Medikamenten am Leben gehalten wird, um dann als Billigfleisch verkauft zu werden.  

Unsere lul haben gelernt, dass auch Fleisch-Qualität ihren Preis hat und dass es überlegenswert ist, eher weniger, aber dann besseres Fleisch zu essen.

Wer für die eigene Familie kocht, weiß, wie schwer es ist, den Geschmack aller zu treffen. Es gibt Alterstufen, da scheinen manche Kinder gar nichts mehr essen zu wollen, außer Süßem, in Fachkreisen „Puddingvegetarier“ genannt und andere essen wieder solche Mengen, dass sie Erwachsene weit übertreffen. Nicht nur in Familien kann Essen ein spannungsreiches Geschehen sein, es hat aber auch viele gute Seiten.

Essen schafft Gemeinschaft, man sitzt zusammen, hat Zeit und kann sich unterhalten. Nach dem Essen ist man entspannter und hat wieder Kraft für das anschließende Spielen und Toben in der Pause und für den Unterricht.

Vor dem Hintergrund der vielen Hungernden der Welt gehört sich ein angemessener Umgang mit dem Essen, man spielt nicht damit und wirft es auch nicht einfach weg. Den in Notzeiten entstandene Zwang, den Teller leer essen zu müssen, gibt es nicht mehr, das ist gut, aber Essen ist dennoch grundsätzlich wertvoll für uns.

Sätze, wie „Ihhh, das ist eklig“ passen da nicht hinein, denn mit einer solchen Bemerkung wird über den Geschmack aller entschieden, denn was eklig ist, kann niemand essen.

Die lul haben gelernt zu sagen, „das schmeckt mir nicht“. Eine solche Aussage ist in Ordnung, denn die Geschmäcker sind verschieden. Auch wenn man sich das Essen selbst ausgesucht hat, kann es ja sein, dass es anders schmeckt als gedacht. Nur, wer ohne auch nur zu kosten, sagt, dass es nicht schmeckt, der kann nur sagen:“Ich meine, dass es mir nicht schmecken wird.“ Das hört sich schon anders an, als „das ist eklig!“

Viel interessanter ist, aber auch das Verhalten der lul. Kommt man als letzter nach der Essenausgabe in die Mensa und die lul sitzen schon gespannt da und warten auf das Signal, das Nachholen jetzt erlaubt ist, dann weiß man, es hat geschmeckt.

Die lul sollen aber auch zur Selbstständigkeit erzogen werden und dazu gehört, neben der eigenständigen Auswahl des Essens, auch den freundlichen Mitarbeiterinnen sagen zu können, wie viel man essen möchte.

Zudem haben wir eine professionelle Evaluation des Essens eingeführt, betreut von Frau Müller und Herrn Meurer. Die lul können einen Erhebungsbogen zum Essen ausfüllen, um ihre Kritik oder ihr Lob zu versachlichen. Frau Müller und Herr Meurer werten die Rückmeldungen dann aus und versenden die Statistik.

Schön ist, dass die lul nicht nur negativ kritisieren, sondern auch loben. Hier sehen Sie die Auswertung der Woche vom 11.3. bis zum 14.3.2013. wir wünschen weiterhin „Guten Appetit“!

Muss Mathematik immer im Klassenraum stattfinden? Hat Mathematik mit der Natur zu tun? Die Antworten auf diese Fragen fanden die Lernenden unser beiden fünften Klassen im Mathematikunterricht bei Frau Hartung und Herrn Wagner recht schnell. Denn ohne hochzuklettern fanden sie mit Hilfe ihrer neu erworbenen mathematische Fähigkeiten die Höhe eines Baumes heraus. Alles, was sie dazu brauchten, waren Zollstöcke (aus denen sie sogenannte Försterdreiecke herstellten) und Maßbänder.

Und so gelang es: Mit dem gleichschenkligen und rechtwinkligen Förster-Zollstock-Dreieck nahmen alle Lernenden einer Klasse bei ein und dem selben Baum – wie ein Förster – auf dem Schulhof Maß. Dann wurden die Ergebnisse gerundet, fix in Häufigkeitstabellen übersichtlich dargestellt, man bestimmte einen Mittelwert und diskutiert, wie man die Genauigkeit der Messergebnisse erhöhen kann. Schließlich wurden die Höhenmessungen im Maßstab 1:200 auf Millimeterpapier gezeichnet.

Sollte Ihr Kind also demnächst zum Sonntagsspaziergang auf der Mitnahme eines Zollstocks bestehen – lassen Sie es ruhig. Es macht Matheunterricht a la Raiffeisen-Campus… Eine Anleitung rechts in unserer Bildergeschichte: Klicken Sie einfach auf das erste Bild und dann jeweils auf den Pfeil oben rechts im Bild.

Die Papstwahl ist in aller Munde, natürlich auch in denen der Lernerinnen und Lerner am Raiffeisen-Campus. Im katholischen Religionsunterricht der fünften und sechsten Klassen besprachen Frau Berleth und Herr Meffert natürlich deshalb das Prozedere der Papstwahl. Früher hätten sie dabei im Wesentlichen auf Kopien oder Folien zurückgegriffen. Dank der elektronischen Tafeln, die über Internetanschluss verfügen, können sie aber auch kurze Filmbeiträge zeigen.

So wird nicht einmal im Monat umständlich der Raum gewechselt und der Film zum Bonbon, sondern ein Film ist einfaches, häufig aber besonders geeignetes Unterrichtsmaterial für viele Unterrichtsfächer am Raiffeisen-Campus.

Sie wollen wissen, welchen Film wir im Zusammenhang mit der Papstwahl zeigten? Wir verraten es gerne: Filmbeitrag des WDR.

Laura Wagner hat während der letzten drei Wochen das Team am Raiffeisen-Campus begleitet und unterstützt. Für ihr Orientierendes Praktikum im Rahmen ihrer Lehramtsausbildung in Biologie und Sport hatte sie sich bewusst am Raiffeisen-Campus beworben. In einer kleinen Feier-Pause bedankte sich Schulleiter Meffert und das Team und überreichte ein kleines pädagogisches Fachbuch als symbolische Anerkennung ihres Engagements. Im folgenden berichtet Frau Wagner von ihren Erfahrungen:

"Schon am ersten Tag ist mir das angenehme Klima zwischen den Kollegen und auch das Verhältnis zwischen Lehrern und Lerner/innen besonders positiv aufgefallen. Ich wurde sehr freundlich aufgenommen und sofort in das Team integriert. Lehrer/innen als auch Lerner/innen sind motiviert und versuchen gemeinsam gute Ergebnisse zu erzielen. Ich finde das System der Ganztagsschule toll, vor allem auch weil die Lernerinnen und Lerner Zeit für einander und miteinander haben. Außerdem werden die Lernzeitaufgaben kontrolliert und so eventuelle Defizite früh erkannt und behoben. Ich habe während dieser drei Wochen viele Einblicke in verschiedene Unterrichte bekommen und durfte auch selbst viele Stunden übernehmen. So habe ich einen Einblick in das eigene Unterrichten bekommen. Dafür bin ich sehr dankbar! Auch für die Tipps und Gespräche mit den Lehrkräften bedanke ich mich! Die drei Wochen gingen unheimlich schnell vorbei und ich kann sehr viel Nützliches aus diesem Praktikum mitnehmen.  Nach dieser Zeit am Raiffeisen-Campus fühle ich mich bestätigt in meinem Wunsch Lehrerin zu werden. Das eigene Unterrichten hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich unheimlich über positive Rückmeldungen von Lehrer/innen als auch von den Lerner/innen.   Ein großes Lob an den Raiffeisen-Campus und besonders an Frau Hartung für die gute Betreuung und Unterstützung!"

Es wäre nicht nur unfair, den Kindern die Bilder von Margit Goeltzer vorzuenthalten, nachdem wir mit den Erwachsenen eine so schöne Vernissage gefeiert hatten (wir berichteten), sondern auch unklug. Denn die Bildung im Bereich der Kunst liegt uns als Ausgleich zu den eher rational angelegten Fächern besonders am Herzen, getreu unserem Auftrag, eine "Allgemeine Hochschulereife" anzustreben und keine einseitig sprachliche, naturwissenschaftliche oder sogar ökonomische. Wir waren deshalb sehr dankbar, dass Margit Goeltzer sich erneut Zeit nahm, mit allen vier Klassen ins Gespräch zu kommen. Und so nahmen alle zunächst auf dem Teppich im Büro von Direktor Meffert Platz um dort die Künstlerin zu begrüßen. Beim ersten Rundgang ließ es sich Herr Meffert nicht nehmen, die Künstlerin persönlich zu begrüßen und vorzustellen. Besonders der Umstand, dass Frau Goeltzer vor ihrer künstlerischen Tätigkeit als Modedesignerin ganze Kollektionen entworfen hatte (darunter sogar solche für Kinder) weckte die Aufmerksamkeit der Fünft- und SechstklässlerInnen. Im Gespräch wurde schnell klar, wie besonders die Perspektive einer Künstlerin auf ihr eigenes Werk ist und wie interessant und unbefangen ehrlich die Fragen der LernerInnen zu diesen Bildern sind. Am Ende erhielt natürlich jeder und jede eine kleine Süßigkeit und ein Getränk, so wie es sich bei Vernissagen gehört. Frau Goeltzer zeigte sich am Ende der vierten Veranstaltung erschöpft, aber zufrieden. "Es ist schon anstrengend, was Sie als Lehrer Tag für Tag leisten," zeigte sich die Künstlerin beeindruckt, ist aber zugleich beeindruckt: "Ich fand des aber sehr spannend, mit den Kindern über meine Kunst zu sprechen."

Ein bemerkenswertes Engagement für die Region zeigt die Volksbank Montabaur/Höhr-Grenzhausen, die unserer Stop-Motion-AG für ein Tag-der-Generationen-Projekt jetzt Ausstattung im Wert von 750€ ermöglicht. Mit dem Geld will die AG notwendige Digitalkameras und Stative anschaffen, mit denen die Kinder zusammen mit den Senioren kleine Trickfilme über das Zusammenleben von Jung und Alt drehen werden. Bislang mussten die Kinder die elterlichen Digitalkameras mit in die Schule bringen und Frau Kisters mit vielen verschiedenen Kameras arbeiten.

Frau Kisters ließ es sich deshalb als Kunstpädagogin natürlich nicht nehmen, mit einigen Lernern aus der AG an der feierlichen Scheckübergabe in der Filiale in Montabaur teilzunehmen.

Redakteurin Dr. Stephanie Kühr-Gilles schrieb dazu in der Westerwälder Zeitung vom 26.2.: "Die Volksbank Montabaur-Höhr-Grenzhausen unterstützt auch in diesem Jahr wieder Projekte von Westerwälder Vereinen, Institutionen, Einrichtungen und Kommunen in den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, Sport und Natur mit insgesamt 25 000 Euro. Im Rahmen der Aktion „VolksbankPro“ fördert das Kreditinstitut 34 Vorhaben aus dem unteren Westerwald, die von einer unabhängigen Jury ausgewählt wurden. Insgesamt hatten 55 gemeinnützige Vereine und Einrichtungen aus dem Raum Montabaur, Höhr-Grenzhausen, Wirges und Wallmerod – dem Geschäftsbereich der Voba – ihre Projektvorschläge eingereicht, die eines zum Ziel haben sollten: die Region und ihre Menschen nachhaltig zu fördern.

„Die gute Resonanz und die Vielzahl engagierter Projekte bestärkt uns darin, VolksbankPro auch in den kommenden Jahren in bewährter Weise fortzusetzen“, sagte Voba-Vorstandsvorsitzender Manfred Bernhart bei der Spendenübergabe vor rund 70 Vertretern von Vereinen und Institutionen. Die Fülle unterschiedlicher Konzepte zeige, dass es noch immer viele Menschen gibt, die sich engagieren und sich für andere und den guten Zweck einsetzen. Jede gute Idee, die der Gemeinschaft nützt und Greifbares und Nachhaltiges schafft, sei stets willkommen, betonte Bernhart. Die Jury, die sich unter anderem aus Mitgliedern der Bank zusammensetzt, in ihrer Auswahl aber unabhängig ist, stand auch in diesem Jahr wieder vor einer schweren Entscheidung: Es galt, insbesondere Projekte auszuwählen und zu prämieren, die gemeinnützig und nicht kommerziell sind und bis zum Jahresende etwas Eigenständiges schaffen. Wichtigstes Anliegen: Die Vorhaben sollen vielen Menschen im Westerwald nutzen und etwas Bleibendes schaffen."

Ein kunstvoller Abend am Raiffeisen-Campus, so könnte man den 21. Februar kurz zusammenfassen. Doch vor die Kunst hatte die Schulleitung die Information platziert und so traf sich die Elternschaft im Plenum, um durch Schulleiter Bernhard Meffert in einem Kurzvortrag auf das letzte halbe Jahr, die aktuelle Situation und auch die Zukunft des Raiffeisen-Campus hingewiesen zu werden. Danach trafen sich die Eltern mit "ihren" Klassenlehrerinnen in den jeweiligen Klassenräumen.  Der eigentliche Höhepunkt des Abends verstand sich dann auch als Belohnung für die großartige Unterstützung der Schule durch eine außergewöhnlich engagierte Elternschaft. Direktor Meffert begrüßte neben den Eltern dazu auch zahlreiche Freunde der Künstlerin, Vertreter der benachbarten Schulen, der Trägergenossenschaft, der Kommunalpolitik und der Freunde und Förderer des Raiffeisen-Campus. Mit einem Wort von Mutter Teresa eröffnete der Schulleiter die Vernissage:

"Lass nicht zu, dass du jemandem begegnest,
der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.
"
(Mutter Teresa)

Durchaus ein Motto für den Abend, denn Margit Goeltzers Bilder und die entspannte Atmosphäre ermöglichten gute Begegnungen. Margit Goeltzers Vita liest sich so farbenfroh wie ihre Bilder sind: Die Bad Marienbergerin absolvierte nach Schulzeit und Ausbildung in Hachenburg und Düsseldorf 1966 eine Ausbildung zur Mode-Designerin in den Studiengängen Zeichnung und Entwurf. Sie arbeitete in der Folge als Modedesignerin, entwarf eigene Kollektionen und schuf grafische Gestaltungen in der Werbung. Sie bildete sich künstlerisch weiter an verschiedenen nationalen und internationalen Ausbildungsstätten, so 2006-2008 mit einem Hauptstudium Malerei an der Europäischen Kunstakademie Trier. In Studienaufenthalte in der Toskana und Paris vertiefte sie ihrer künstlerischen Ambitionen. Dass sie sich darauf einließ, nach zahlreichen Ausstellungen in namhaften Galierien und Institutionen an einer so jungen Schule auszustellen, ist für sie nur logisch: "Für diese Ausstellung habe ich den Titel Begegnungen gewählt, weil die ausgewählten Bilder die Begnung, die an Schule ohnehin täglich im Mittelpunkt steht, unterstreichen. Ich finde es spannend, meine Kunst an einer so außergewöhnlich innvoativen Schule zu präsentieren, die außerdem der Kunst so aufgeschlossen gegenübertritt". Margit Goeltzer ging in ihrer Einführung deshalb auch auf die Funktion der Kunst im Menschlichen ein. Umrahmt wurde die feierliche Öffnung vom stellvertretenden Schulleiter, Herrn Gymnasialdirektor Markus Wagner, der wieder einmal unter Beweis stellte, dass naturwissenschaftliche Kompetenz musikalisch-künstlerische Fähigkeiten nicht ausschließt. Im Anschluss stärkten sich die zahlreichen Besucher bei einem Glas Sekt und einigen Häppchen im Kunstsaal, bevor sie sich in Ruhe den Bildern Margit Goeltzers widmeten. Herr Meffert hatte seine Einführung mit einem zweiten Zitat beendet, das dann den Abend über wahr werden sollte:

"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" (Martin Buber).

Ansprache Margit Goeltzer:

 

"Sehr geehrte Dame und Herren, liebe Kunstfreunde. Ich möchte Sie herzlich zur Eröffnung meiner Ausstellung begrüßen. Das Privatgymnasium Raiffeisen Campus bemüht sich um die Kunst, in dem Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, die Möglichkeit geboten wird, ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Dafür möchte ich mich bei Herrn Meffert bedanken. Wir konnten es alle einmal, als wir Kind waren: Picasso soll gesagt haben: „Jedes Kind ist ein Künstler, die Frage lautet nur, wie es einer bleiben kann.“ Das kleine Kind hat noch keine Angst vor dem weißen Blatt Papier, ein Baby brüllt mit seiner noch vorhandenen Singstimme jede Kirche und jeden Saal zusammen, so groß und so voll von Menschen der Raum auch sein mag. So gilt es, eine alte, eine vom Schöpfergott gegebene Begabung neu zu entdecken, denn die Möglichkeiten und die Freiheit der Kunst sind etwas unendlich Kostbares. Darf ich Picasso noch einmal zitieren? „Wenn ich nicht weiß was ich malen soll, dann male ich. „Will heißen, dass sich ein  Kunstschaffender dem Prozess überlassen muss, einem Prozess des Findens. Wie viele Menschen wurden im Laufe ihrer Kindheit und Jugend so verschreckt, zum Beispiel mit Inquisition in der Schule, dass ihnen ein unverrückbares Credo für den Rest des Lebens bleibt: „Ich kann nicht singen, ich kann nicht malen!“ Malen lernen geht zum Teil durch Unterricht, es geht vor Allem durch Freisetzungsetzung von Kreativität, und dass ist ein Reifeprozess. Also lerne ich malen oder formen, indem ich innerlich Gefühltes oder äußerlich Erlebtes neu ausdrücke. Ich muss dieses Ausdrücken lernen, und das geht nur im Versuch.   Wer ein richtiges Wort finden will, muss Worte probieren. Töne finden sich im Improvisieren, Formen und Farben entstehen aus dem Versuch und Irrtum.   Ohne den Mut zum Spiel und zum Experiment bleibt alles Krampf und ichbezogene Verengung. Sich in den Fluß der Möglichkeiten zu begeben, ist der sicherste Weg dass etwas entsteht.   „Ich möchte schöne Bilder malen“ Mit diesem Ausspruch zitiere ich einen anderen großartigen, Künstler unserer Zeit,   Gerhard Richter. Das gleiche ist mein bemühen. „ Die Schönheit der Kunst ist ein -splendor veritatis-, die Herrlichkeit der entdeckten Wirklichkeit,- der befreiten Wahrheit.“ Diese Worte von Otto Maurer, dem hervorragenden Förderer zeitgenössischer Kunst im Wien der Nachkriegszeit beschreibt sehr treffend den Ansporn von Künstlerinnen und Künstlern, etwas Schönes zu schaffen. Schönheit ist eine Qualität, die wir nicht entbehren können. Deswegen ist es wichtig, sie in allem ständig zu suchen. Jeder Tag braucht ein Fenster zu etwas Schönem hin.   In diesem Sinn wünsche ich Ihnen viel Freude an meinen Bildern."

Diese und andere Fragen konnten die Lernenden unserer beiden fünften Klassen an zwei aufeinander folgenden Nachmittagen im Februar dem Experten Herrn Völkel in seinem Planetarium in Sessenbach zum Abschluss der Unterrichtsreihe "Vom ganz Großen" in Naturwissenschaften bei Frau Hartung stellen.

Die Klasse 5a fuhr nach dem Mittag des 19. Februar 2013 zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Frau Salvador, ihrer NaWi-Lehrerin Frau Hartung, der Praktikantin Frau Wagner und dem FSJler Herrn Meurer ins Planetarium Sessenbach. Die Klasse 5b besuchte Herrn Völkel zusammen mit dem stellvertretenden Schullleiter Herrn Wagner, der Praktikantin Frau Wagner und der FSJlerin Frau Müller einen Tag später.

Hier beantwortete Herr Völkel anschaulich (fast) jede zuvor während des Lernzirkels "Unsere Sonne und ihre Planeten" aufgekommene und mitgebrachte Frage. Finn beispielsweise erfuhr so, was der Unterschied zwischen seinem Linsenteleskop und dem Spiegelteleskop von Herrn Völkel ist. Und Ryan erkannte den Unterschied zwischen der Entstehung einer Kerzenflamme und dem Licht der Sonne.

Natürlich konnte Herr Völkel auch anschaulich die viel gestellte Frage nach der Definition und dem Entstehen von schwarzen Löchern mit einem eigens entwickelten und konstruierten Modell für alle verständlich beantworten.

Spätestens im Planetarium selbst wurde allen Lernenden klar, warum die Menschen der Antike sich des Nachts mit dem Auf- und Untergang der Fixsterne beschäftigt haben statt (wie wir heute) mit PC-Spielen und dem Handy.

Schließlich schloss Herr Völkel Leben in anderen Räumen des Universums nicht aus. Nach derzeitigem Forschungsstand ist er sich aber sicher, dass der Schöpfer verhindern wollte, dass wir miteinander kommunizieren können. Was uns aber vereint ist die Tatsache, dass alle Individuen sterben müssen und aus deren Atome ensteht dann neues Leben. Das Leben ist also laut Herrn Völkel wie das Universum ein großes Geschenk und unendlich.

 

Das Morgenlied hat am Raiffeisen-Campus mittlerweile Tradition. Alle Lernerinnen und Lerner starten gemeinsam mit den KollegInnen der ersten Unterrichtsstunde singend in den Schultag. Das belebt und fokussiert zu gleichermaßen und so pflegen wir dieses Ritual in allen Klassen. Vorbereitet werden die Lieder im Musikunterricht von Frau Ingenhoven. Oft stammen die Lieder aus dem jeweiligen Themenbereich im Fach Musik, manchmal sind sie aber auch fächerübergreifend aus den Unterrichtsthemen anderer Fächer. So wurde neulich in den sechsten Klassen der Song "Ka-Ching" von Shania Twain im Fach Englisch zum Thema und deshalb daraufhin kurzerhand als Morgenlied in Musik einstudiert.

Da in den fünften Klassen das Thema Pentatonik auf dem Plan stand, wir uns also mit der für den europäischen Raum untypischen Fünfton-Tonleiter beschäftigt haben, lag es nahe das Haiku "Mondlicht auf dem Teich" als neues Morgenlied einzustudieren.

Alle Lernerinnen und Lerner waren mit Feuereifer bei der Sache, als es darum ging auf japanisch zu singen. Hatte auch noch keiner von ihnen vorher in dieser fremden Sprache gesungen, so bereitete es doch allen sehr viel Freude. Da nur wenige Wochen vorher der Aufbau eines Haiku Thema im Deutschunterricht gewesen war, ist auch hier die fächerübergreifende Arbeit, um die wir uns am Campus sehr bemühen, gelungen. Die stolzen Lernerinnen und Lerner konnten das neuerworbene Wissen aus Deutsch gleich in Musik einbringen.

Neben dem Singen im Fünftonraum haben wir uns auch mit Hilfe der Goldon Chimes instrumental mit dieser für die Lernerinnen und Lerner neuen Klangwelt beschäftigt. Inspiriert durch das Bild einer japanischen Flusslandschaft auf dem HD-Board wurde fleißig improvisiert. Für die ersten Versuche sind schon wirklich schöne Klangbilder entstanden.