Abitur geschafft und nun auch die Cambridge Advanced Examination (C1) mit Bravur bestanden!

Zehn unserer Abiturientinnen und Abiturienten, der ein oder andere noch müde von den Strapazen der mündlichen Prüfungen an den vorherigen Tagen, haben sich an einem Samstag im Juni am Raiffeisen-Campus eingefunden, um ihre Englischkenntnissen auf den Prüfstand zu stellen. Lese- und Hörverständnis, Grammatik und Schreibaufgaben auf hohem Niveau haben sie über vier Stunden lang am Vormittag gemeistert, um dann nachmittags die mündlichen Prüfungen mit externen Speaking Examiners zu absolvieren. Trotz allem verlief der Prüfungstag, der ursprünglich für Ende März geplant war, sehr entspannt – bei voller Konzentration, aber auch mit leckerer Pizza und gemeinsamem Lachen.

Und es hat sich gelohnt, Anfang August war es soweit: Die Ergebnisse von Cambridge wurden publiziert und die Ergebnisse zeigten hervorragende Leistungen! Mit großer Freude seitens Frau Hillesheim und Herrn P.Klein wurden die Zertifikate an die Kandidatinnen und Kandidaten übergeben bzw. weiterverschickt.

Für die Aufnahme an diversen Universitäten oder Kursen, aber auch bei Bewerbungen bei bestimmten Konzernen ist eine international anerkannte Zertifizierung in einer Sprache erforderlich. Somit können diese jungen Menschen nun stolz auf ihre Erweiterung ihres Portfolios sein und zuversichtlich in Richtung Zukunft blicken.

“Guten Morgen, herzlichen willkommen zurück aus den Ferien. Wir schicken Sie jetzt erst einmal auf einen Spaziergang.” – Mit etwa diesen Worten begrüßte der Schriftsteller, Philologe und Dialogbegleiter Volker Viehoff gemeinsam mit seinen vier Begleitern das Team des Raiffeisen-Campus. Der erste Tag des Workshops zum Themenschwerpunkt Kommunikation konnte also beginnen. Bewegung als erste gemeinsame Aktivität am Tag tut gut, das war allen schnell klar, dabei sieben Minuten alleinige Redezeit zur Verfügung zu haben, während die Mit-Spazierer lediglich zuhören und keine Reaktion zeigen dürfen, fühlte sich hingegen erst einmal seltsam an.

Bereits mit diesem Einstieg in den Tag wurde schnell deutlich: Dieser Workshop sollte etwas Besonderes werden. Von Erwartungen, die auf schnelle Lösungen abzielten, konnten sich alle Beteiligten schnell verabschieden, stattdessen stand ein Aspekt im Mittelpunkt, der vor allem im schnelllebigen Schulalltag nur selten Beachtung findet: Entschleunigung – und zwar in allen Bereichen der täglichen Arbeit. So gehörten Phantasiereisen auf weichen Schafsfell-Matten und viel Zeit für individuelle Gespräche zum Programm des zweitägigen Workshops.

Zwischen Fishbowl-Diskussionen, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst eingebrachte Schwerpunkte thematisieren konnten, brachte das Team um Viehoff immer wieder Musikuntermalungen ein. Die Improvisationsstücke, die live im Forum des RC gespielt wurden, ernteten nicht nur große Bewunderung der Anwesenden, sondern ermöglichten jedem und jeder Einzelnen, in sich hineinzuhören und das gerade Gehörte und Gesagte noch einmal für sich selbst zu ordnen.

Spätestens die Abschlussrunde machte deutlich: Das Team des Raiffeisen-Campus konnte die zwei entschleunigten Tage in den verschiedensten Facetten genießen und wünscht sich eine baldige Fortsetzung des Workshops mit Viehoff. Bis dahin gilt es, achtsam Kleinigkeiten in den Blick zu nehmen, die sich bereits in der Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen, aber auch mit Schülerinnen und Schülern verändert haben.

Bis zu einem Wiedersehen mit den Coaches nimmt sich jeder Einzelne die Entschleunigung zu Herzen, die bereits für die berühmte Kinderbuchautorin Astrid Lindgren von großer Wichtigkeit war: “Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen.”

Wie nah sollen Windräder an Wohnsiedlungen gebaut werden dürfen? Sollen unsere Gemeinden im Westerwald den Klimanotstand ausrufen oder soll Randalierern beim nächsten Fußballspiel zwischen Mainz 05 und dem FC Köln der Führerschein entzogen werden? Über diese aktuellen und brisanten Themen debattierten 24 Schülerinnen und Schüler beim Regionalwettberb von “Jugend debattiert”, der im letzten Schuljahr am Raiffeisen-Campus stattfand, als die Corona-Pandemie noch kein Thema war.

In acht Schulentscheiden hatten sie sich bereits zuvor behaupten können und so trafen die besten Debattantinnen und Debattanten der teilnehmenden Schulen aus dem Regionalverbund Lahn-Westerwald aufeinander. Im Wettbewerb der Klassen 8 bis 10 stellten sich vom Raiffeisen-Campus Lara und Erik (Stufe 8) dem Wettbewerb und zeigten bei ihrer ersten Teilnahme auf Regionalebene gute Leistungen.

Besonders spannend wurde es aus Sicht des Raiffeisen-Campus in der Jahrgangsstufe 11 bis 13, in der Helena und Lennart (MSS3) sich sehr selbständig und intensiv auf die Debattenthemen vorbereitet hatten. So zog Lennart ins Finale ein und konnte sich gegen starke Mitdebattanten zur großen Freude der Schulfamilie als Gewinner zum Debattenthema „Soll die Polizei in Pressemitteilungen die Nationalität von Tatverdächtigen nennen?“ durchsetzen.

„’Jugend debattiert’ ist ein hervorragendes Programm, durch das junge Menschen die demokratische Debatte erleben und so ein tieferes Verständnis einer fairen, öffentlichen Auseinandersetzung gewinnen. Dies ist vor allem in Zeiten von populistischer Hetze und Fake News ein wichtiges Zeichen für ein respektvolles Diskutieren im Sinne der Sache“ , so Jessica Nappe, Koordinator für den Regionalverbund. Dem pflichtet auch Dominik Deinert, Projektlehrer am Raiffeisencampus, bei und ergänzt: „Wir haben im Wettbewerb gesehen, dass auch Schülerinnen und Schüler ihre Positionen vortragen, die Argumente gegeneinander abwägen und schließlich zu einem fundierten Urteil in politisch-gesellschaftlich aktuellen Fragen kommen können.“

In der nächsten Schulversammlung dankte Herr Deinert schließlich nicht nur den vier Teilnehmern, sondern auch Lea (MSS3), die sich aufgrund ihrer eigenen Debattier-Erfahrung als Juror beim Regionalentscheid zur Verfügung stellte, und drückte seine Vorfreude auf das neue “Jugend-Debattiert-Jahr” aus.

Dieser Rückblick auf eine Zeit, in der Mund-Nasen-Masken und Abstandsregelungen noch nicht zu unserem Alltag gehörten, lässt einerseits Wehmut aufkommen, andererseits lassen sich weder die Lerner und Lernerinnen, noch die Lehrer und Lehrerinnen entmutigen und hoffen mit einer gesunden Portion Optimismus darauf, dass solche Wettbewerbe bald wieder in gewohnter Form möglich sein werden.

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres starten viele Lernerinnen und Lerner am Raiffeisen-Campus auch mit einem für sie neuen Fach. Besonders gespannt sind in jedem Jahr die Achtklässler, die im Rahmen des Wahlpflichtangebots erstmals selbst einen Schwerpunkt setzen dürfen.

Entsprechend hoch waren die Erwartungen im Wirtschaftskurs bei Herrn Deinert. Denn hinzu kommt, dass an das Fach Wirtschaft zum einen ein hoher Praxisbezug geknüpft wird und zum anderen die Lernerinnen und Lerner als Kunden und Verbraucher selbst wesentliche Akteure der Wirtschaftswelt darstellen. Zum Einstieg wollte Herr Deinert daher wissen: Welche Begriffe verbindet ihr mit “Wirtschaft”? Und erhielt als Ergebnis eine Wortwolke, die zeigt, dass vor allem die Begriffe “Geld”, “Genossenschaft”, “Firma”, “Börse” und “Aktien” von den Lernerinnen und Lernern mit Wirtschaft assoziiert werden.

Nach einer kurzen Rechtschreibprüfung der Begriffe verständigte sich der Kurs auf Basis der Wortwolke darauf, als Erstes in die Rolle von Sparern zu schlüpfen und die Fragestellungen “Was ist Geld?”, “Was muss ich bei Geldanlagen beachten?” und “Wie funktioniert die Börse?” in den Fokus zu nehmen.

Bereits vor den Sommerferien konnten die neuen Lernerinnen und Lerner einen Tag am Raiffeisen-Campus verbringen und ihre neue Schule kennenlernen. Nun stand der Tag der Einschulung bevor. 52 motivierte, wenn auch etwas nervöse Lernerinnen und Lerner trafen sich zunächst am Sportplatz in Dernbach, um gemeinsam mit ihren Eltern zum Raiffeisen-Campus zu gehen. Durch die Umstände der aktuellen Situation wurde in diesem Jahr ein besonderer „Gottesdienst“ zur Einschulung des neuen Jahrgangs durchgeführt – mit Abstand und im Freien.

Trotz des neuen Veranstaltungsortes eröffnete auch in diesem Jahr Herr Wagner mit seinem Orgelspiel den Gottesdienst. Die offizielle Begrüßung durch Herrn Meffert folgte im Anschluss.
Ganz nach dem Motto des Gottesdienstes „Kamel“ wurde das Element in mehreren Punkten des Gottesdienstes aufgegriffen. So war beispielsweise auch der berühmte Satz „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr“ Thema bei der Lesung aus dem Evangelium. Herr Papzien las zudem noch die Geschichte vom 18. Kamel vor, in der ein Mullah (gelehrter Mann) ein Erbschaftsproblem dreier Geschwister auf unkonventionelle Art und Weise löste.  In seiner Predigt betonte Herr Meffert, dass wir uns als Menschen nicht abhängig von Dingen, sondern erreichbar für die Mitmenschen machen sollen. „Für euch am Anfang eurer Schulzeit heißt das: Klar wollen wir Lehrer, dass ihr euch an Regeln haltet. Aber das reicht uns nicht. Wir möchten, dass ihr füreinander da seid, […]“Die neuen Lernerinnen und Lerner erhielten am Ende des Gottesdienstes ihr Einschulungsgeschenk: eine Kerze mit Kamel-Aufdruck, die ihnen von den Klassenlehrern Frau Kern, Herr Papzien und den FSJlerinnen Frau Fetz und Frau Prüfer überreicht wurden.
Nach dem Gottesdienst und organisatorischen Worten durch die Orientierungsstufenleiterin Frau Kern brachten die Eltern zunächst die Materialien in die Etage der neuen fünften Klassen. Im Anschluss wurde nun endlich das größte Geheimnis des Tages enthüllt: Die neuen Lernerinnen und Lerner durften geordnet in ihre neuen Klassenräume gehen und erfuhren durch ein Puzzle, in welche der beiden fünften Klassen sie zukünftig gehen werden.  

Im Anschluss an diesen sehr spannenden Moment verbrachten die neuen Klassen 5a und 5b eine Schulstunde mit ihren Klassenlehrern und lernten sich durch eine Vorstellungsrunde und Spiele besser kennen. Natürlich gab es auch für die Eltern eine erste Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen auf dem Schulhof auszutauschen und erste Kontakte zu knüpfen.  Als Abschluss wurden noch zwei Klassenfotos von den beiden neuen Lerngruppen geschossen. Gegen 11:30 Uhr trafen Kinder und Eltern dann wieder aufeinander und konnten sich von ihren Erlebnissen berichten. Ein ereignisreicher und spannender Tag neigte sich für die neuen fünften Klassen dem Ende.

Hiermit möchten wir – die gesamte Schulfamilie des Raiffeisen-Campus – die neuen Mitlernerinnen und Mitlernern nun offiziell in unserer Mitte begrüßen und hoffen, dass sie gemeinsam mit ihren Karawanenanführern spannende, schöne und lehrreiche Tage beim Durchschreiten der Wüste verbringen werden.

Spannung liegt in der Luft
Einschulungsgeschenk für die neuen 5. Klässler und das Maskottchen der Klassen
Erster Blick in die neuen Klassenräume

Ermutigende Worte fand Raiffeisen-Campus eG- Genossenschaftsmitglied und Westerwaldbank-Vorstand Dr. Ralf Kölbach dieser Tage in der Siegener Zeitung und wies dennoch darauf hin, vor welchen Herausoforderungen wir als Volkswirtschaft stehen. Wir veröffentlichen das Interview hier in voller Länge.