Nach dem Einzug der ersten beiden Bienenvölker im Juni 2016 und diversen Spenden, um notwendige Materialien zu beschaffen, konnte die AG „Bienen und Imkerei“ am Raiffeisen-Campus im Schuljahr 2016/2017 mit 26 begeisterten LernerInnen und ihren betreuenden Lehrkräften Rebecca Berleth und Carolina Steup starten.
Ganz besonders stolz waren alle, als in den Sommerferien der erste Honig geerntet werden konnte. Nach der Entnahme der vollen Honigwaben aus den Völkern und dem anschließenden Schleudern in der Schulküche konnten nun 50 kg Honig in Gläser abgefüllt werden. Sie warten nach ihrer Etikettierung auf den Verkauf. Doch bis dahin war es ein langer Weg. Viel Arbeit und ganz besonders viele lehrreiche Momente liegen hinter uns.
„Einfach so mal eben Bienen halten und dann den Honig ernten“ – so läuft es nicht. Die Pflege eines Bienenvolkes bedarf des Wissens um die Honigbiene und deren Bedürfnisse. So machten wir uns im Winterhalbjahr daran, die Honigbienen genauer unter die Lupe zu nehmen und ihre Lebensweise nachzuvollziehen. Welche Rolle nimmt hier der Imker ein? Wie kann er die Bienen unterstützen, ohne ihnen zu schaden oder sie gar auszubeuten? Schnell war uns klar, es darf nicht in erster Linie um die Honigproduktion gehen. Die Biene, ein Lebewesen, dem wir und die ganze Natur vieles verdanken, muss im Mittelpunkt stehen. Wir arbeiten und handeln in ihrem Sinne.
Im Frühjahr verschafften wir unseren Bienen einen guten Start in das Bienenjahr, brachten sie an einen neuen Standort und konnten uns durch neue Völker, einen Ableger und einen eingeschlagenen Schwarm sogar vergrößern.
Dass die Pflege der Bienenvölker sehr zeitintensiv ist, zeigte sich besonders im Frühjahr / Frühsommer 2017. Samstags führten wir regelmäßige Kontrollen durch. Dabei unterstützen Lerner der AG, die bereits so fit sind, dass sie im kommenden Jahr eigene Patenschaften und damit noch mehr Verantwortung für ein Volk übernehmen können.
Nicht nur die Arbeit mit und an den Bienen war uns wichtig, sondern auch das Thema „Aufklärung“. Bienen sind nicht „angriffslustige Stecher“, vor denen man Angst haben muss. Die Biene, als wichtiges Lebewesen unseres Ökosystems, haben wir durch verschiedene Informationsstände und Veranstaltungen (z.B. Tag der offenen Tür am RC, Tag der Artenvielfalt der Grundschule Dernbach) Interessenten verschiedener Altersgruppen näher bringen dürfen.
Wir sind gespannt, wie unsere 5 Bienenvölker den Winter überstehen und freuen uns darauf, im kommenden Frühjahr wieder für sie da zu sein. Bis dahin bleiben wir fleißig und denken über weitere Aktionen rund um die Biene nach.