Ich sehe die Welt heute durch die grüne, blaue, rote oder gelbe Brille. Hinter diesem Satz  steckt die von Wolfgang Endres entwickelte Lernmethodik, die ein Instrumentarium für ein im wahrsten Sinne des Wortes "farbenfrohes Lernen" bietet. 

In der Orientierungsstufe liegt uns eine positive Gestaltung des Übergangs an den Campus sehr am Herzen. Eine Herausforderung, die wir dabei gerne annehmen, ist das Lernen lernen. Fest verankert im Stundenplan in Klasse 5 und 6 machen sich die Lerner gemeinsam mit ihrer Klassenleitung auf Spurensuche: Welcher Lerntyp bin ich und bin ich immer der gleiche oder ändert sich das auch von Fach zu Fach oder sogar von Stunde zu Stunde?

An dieser Stelle kommen nun die Brillen ins Spiel: Hilft es mir mit System zu lernen (grün) oder mit Logik (blau)? Nutze ich meine ganze Kreativität beim Lernen, wenn ich mit Fantasie lerne (gelb) oder welche Rolle spielt mein Bauchgefühl, die Intuition, für meinen Lernerfolg (rot)?

Die Lerner der Klasse 6b frischen derzeit ihr Lerntypenwissen aus dem vergangenen Schuljahr auf und sind zusammen mit ihrer Klassenleitung Frau Maier ihren Stärken auf der Spur. Sie lernen dabei aus jedem Bereich unterschiedliche Lerntipps kennen und wenden eine Woche lang den im Klassenzimmer festgehaltenen Lerntipp der Woche in unterschiedlichen Fächern an. Anschließend entscheiden sie, ob und wann diese Brillenfarbe, dieser Lerntipp zu ihnen passt.

Ziel ist es, den Lernern einen Werkzeugkasten an Möglichkeiten für gelingendes Lernen an die Hand zu geben, den sie stets pflegen und bei Bedarf ergänzen aber auch ausmisten. So unterschiedlich unsere Lerner sind, so individuell wird auch der jeweilige Werkzeugkasten gefüllt. Unsere Aufgabe ist es, jedem Lerner die altersgemäß optimale akademische Ausstattung zu ermöglichen.

 

 

Einen  ganzen Tag nur Mathematik… das kann ganz schön langweilig werden. Das dachten bestimmt viele Lernerinnen und Lerner der beiden 9. Klassen vor dem Ausflug ins Gießener Mathematikum am 28. Januar 2016.  Doch schon während der Rückfahrt gestanden sie ihren begleitenden Mathematiklehrern, Frau Kern und Herrn Wagner, ein: Mathematik ist überall und kann ganz schön spannend sein! 

Ob beim Versuch, eine Deutschlandreise durch alle Bundesländer zu planen, einen Graphen mit den eigenen Füßen zu erlaufen oder sich selbst in eine Seifenblase zu befördern: Mathematik ist ein großes Spiel! Dabei scheint sie häufig auf den ersten Blick nichts mit dem zu erwartenden Rechnen zu tun zu haben. Die Lernerinnen und Lerner erkannten an vielen Exponaten des Mathematikums, dass Mathematik viel mehr ist, als nur die Kombination von verschiedenen Zahlen.

Schwerpunktthema des Besuchs waren Funktionen. Hierzu erhielten die Lerner von einer Mitarbeiterin des Mathematikums eine kurze Einführung und waren dann aufgefordert, bestimmte Exponate näher zu erkunden. Schon nach kurzer Zeit waren die Aufgaben gemeistert und die Lernerinnen und Lerner konnten sich mit den zahlreichen weiteren Angeboten beschäftigen. Am Ende stellte die Gruppenleiterin fest, dass die Aufgaben wohl etwas zu leicht für diese Besucher gewesen seien.

Auch wenn das Mathematikum eine andere Form des Umgangs mit Mathematik zeigt, konnten unsere Lerner hier auf Grundlagen zurückgreifen, die sie aus dem eigenen Unterricht und ihrem Lehrbuch bereits kennen. Dabei geht es nur selten um das „Herunterrechnen“ immer wieder gleicher Matheaufgaben. Vielmehr steckt in jeder Aufgabe eine neue Erkenntnis über das mathematische Thema, was auf experimentelle Weise von den Lernern selbst entdeckt werden muss. Genauso wie auf dem großen Spielplatz der Mathematik –  im Mathematikum in Gießen.

 

 

„History is not given, please help us to construct it“ – So lautete der Titel einer Podiumsdiskussion, die im Jahr 2013 im Haus der Kunst in München stattfand.

Als Historiker lasse ich mich häufig von diesem Grundgedanken inspirieren, um meine Lerner altersgerecht für den Konstruktcharakter von Geschichte zu sensibilisieren. Der Umgang mit Geschichte als Unterrichtsstoff kann nur gelingen, wenn die Lernerinnen und Lerner die Fakten und Daten in ihrem Geschichtsbuch nicht als Ausdruck einer unumstößlichen historischen Realität konsumieren, d.h. wenn sie Geschichte nicht einfach „lernen“, sondern vor allem, wenn sie VERSTEHEN, wie diese Fakten, Daten und Informationen übehaupt zur Geschichte "gemacht" werden und dass sich dahinter manch eine Geschichte verbergen kann.

Kürzlich nahm ich das  Thema „Inquisition“ – die gefürchtete Waffe der Kirche im Mittelalter –  zum Anlass, um meinen Lernern die Spannungsfelder und Übergänge zwischen Geschichte und Geschichten anschaulich zu machen. Hier der Bericht eines Lerners aus der 8. Jahrgangstufe:

„Neulich beschäftigten wir uns im Geschichtsunterricht von Herrn Dr. May mit dem Thema Inquisition. Zunächst erarbeiteten wir, was das eigentlich war und kamen dann aber schnell zum spannendsten Teil, nämlich zu der Frage: wie verlief eigentlich so ein Prozess?

Dazu bestimmte Herr May 7 Lernerinnen und Lerner, die einen solchen Prozess vorführen sollten. Nachdem sich die Gruppe kurze Zeit beraten hatte, baute sie ein Bühnenbild auf. Zunächst saßen nur 5 lul auf Stühlen und schauten zur Klasse hin. Es waren die Inquisitoren, d.h. die Untersuchungsrichter. Daraufhin führte ein Lerner einen „Verdächtigen“ in die Klasse und stellte ihn vor die Richter. Der Beschuldigte rief, noch bevor die Richter etwas sagen konnten, dass er unschuldig sei und nichts Unrechtes getan habe. Dennoch fragten die Inquisitoren, ob der  Beschuldigte doch kein Ketzer sei oder sein könnte, woraufhin dieser wieder rief, dass die Aussagen über ihn ein Irrtum seien.

Doch die Richter zeigten sich unerbittlich und uneinsichtig. Sie ordneten an, dass der Angeklagte  hinausgeführt werden solle und gaben dem Wärter durch Zeichen zu verstehen, was mit ihm geschehen solle. Kaum waren die beiden draußen, hörten wir in der Klasse laute Schmerzensschreie, die uns zeigen sollten, dass der Beschuldigte gerade gefoltert wurde. Als er wenig später wieder vor den Richtern stand, als gebrochener Mann, gab er ohne Widerstand zu, dass er schuldig sei, wobei er den Mitlernern mit der Hand deutete, dass sein Geständnis nicht wahr wäre.  Was nun  als Nächstes kam, brachte uns alle zum Schmunzeln. Der Angeklagte wurde sofort gefragt, ob er denn Mittäter hätte und antwortete auf diese Frage mit einem „Ja“, worauf man die Namen wissen wollte. Nun herrschte „Panik“ in der Klasse, denn jeder Anwesende konnte das nächste Opfer sein […], was uns gezeigt hat, dass unter den Einwohnern in einem mittelalterlichen Dorf großes Misstrauen geherrscht haben muss.   

Ein großes Dankeschön gilt allen, die mitgewirkt und ihre Rollen sehr überzeugend gespielt haben und uns somit eine spannende Darbietung liefern konnten.“

Mein Fazit lautet: Den Lernerinnen und Lernern ist es durch eine einfache konstruktivistische Interpretation gelungen, das historisch sehr bedeutsame Phänomen der Inquisition zu rekontextualisieren und auf ihre eigene Weise zu verstehen. Eine wichtige Erkenntnis bildete die Einsicht, dass jede Foltermethode eine Verletzung der Menschenwürde darstellt und daher zu problematisieren sei. Der Bericht der Lerner über ihren Verstehensweg stellt nun in exemplarischer Weise eine kleine Geschichte über Geschichte dar.  

 

 

Ganz einfach: die Griechen! Das war die Antwort, welche die Klasse 6b von ihrer Deutsch- und Geschichtslehrerin Frau Maier in den letzten Wochen häufig zu hören bekam. Das Ziel: Die Fächergrenzen im Kopf der Lerner sollten aufgebrochen werden, sodass im Rahmen einer Lerneinheit disziplinübergreifende Zusammenhänge erkannt  werden. Auf diese Weise wird Lernen für junge Menschen zu einem ganzheitlichen Erlebnis. 

Ausgestattet mit einem Aufgabenplan zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen wie beispielweise die griechischen Götter, Helden und Sagen, der Alltag im Antiken Griechenland sowie zu Staat und Politik machten sich die Lerner im Rahmen dieser Lernwerkstatt selbstständig und selbstorganisiert unter Aufsicht des Göttervaters Zeus auf eine Zeitreise in unsere Vergangenheit, zu den Wurzeln Europas. In unterschiedlichen Stationen wurde in Gruppen gerätselt, gelesen, recherchiert und gebastelt. Und so entstanden viele liebevoll gestaltete Portfolios zu den alten Griechen, Modelle des Trojanischen Pferdes oder auch das Schiff des Odysseus.

Neben der Begeisterung, der konzentrierten Arbeitsatmosphäre im Raum, den vielen Ideen der Lerner und den Inhalten selbst, wurde in diesen Stunden noch viel mehr hinsichtlich der Lerntechniken  erreicht: Wie organisiere ich mich selbst? Mit wem kann ich gut zusammenarbeiten? Wie recherchiere ich im Internet? Wie gehe ich damit um, wenn ich nicht sofort die Lösung auf meine Frage finde? Diese und noch viele weitere Fragen musste jeder Lerner für sich selbst beantworten.  Das verlangte allen Durchhaltevermögen, Disziplin, Leistungsbereitschaft und ehrliche Selbsteinschätzung ab. 

All das stellt für unsere Lernerinnen und Lerner ein wunderbares Erfolgserlebnis und ein wertvolles Fundament für die Zeit am Campus dar. Sie werden damit gleichzeitig auch auf das Leben danach im Studium und Beruf vorbereitet – Zukunft studieren schon ab Klasse 5 eben.

Montabaur. Stolz überreichten Lerner des privaten Ganztagsgymnasiums Raiffeisen-Campus (Dernbach) ihre Spende an den Kindergarten St. Peter in Montabaur. Während der Projektwoche zu „Flucht und Vertreibung“ im vergangenen November hatten die RC-Lerner die Idee, sich aktiv an der Flüchtlingshilfe zu beteiligen. Deshalb nahmen sie am Nikolauslauf der Firma Münz teil und verkauften am Tag der offenen Tür Weihnachtsgebäck.

Die Übergabe der Spende für Flüchtlingskinder fand nun am 28. Januar 2016 im Kindergarten St. Peter in Montabaur statt. Ein Scheck im Wert von 200 Euro und zahlreiche Stofftaschen mit Stiften, Mappen und Blöcken wurden zur Unterstützung der Spracharbeit von Uschi Diefenbach, Leiterin des Kindergartens, und ihren Mitarbeitern übergeben.

Der KIKUS Sprachkurs beginnt im März und wird unter der Leitung der geschulten Sprachlehrerin Anja Oppelt stattfinden. Die Kinder freuten sich über den Besuch und hörten den „Großen“ aufmerksam zu. Anschließend fand ein Austausch zwischen Uschi Diefenbach, Inge Rocco (Pastoralreferentin St. Peter in Ketten), den Lernern des Raiffeisen-Campus und ihren beiden Begleiterinnen, Martina Düring (Vorstandsmitglied) und Jenny Groß (Pädagogin und betreuende Projektleiterin „Flucht und Vertreibung“) statt.

Allen Beteiligten war es ein Anliegen, dass die Migrantenkinder von Beginn an gut Deutsch lernen, um sich in Deutschland besser integrieren zu können.

Der ein oder andere dürfte bei diesen Abkürzungen die Stirn runzeln – nicht so die Lerner der AG Schulsanitätsdienst unter der Leitung von Frau Maier, die sich derzeit mit großem Engagement und mit großer Begeisterung fit macht für den Ernstfall: Während der Unterrichtszeit, in den Pausen und bei Schulveranstaltungen übernehmen die Schulsanitäter nach erfolgreich abgelegter Prüfung den Sanitätsdienst.

Im Rahmen der AG absolvierten die Lerner als ersten Baustein der umfangreichen und wertigen Ausbildung von rund 40 Stunden bereits den regulären Erste-Hilfe-Kurs. Im zweiten Baustein unter der Leitung von Herrn Winterscheid (Malteser Hilfsdienst) erhielten sie nun auch Einblick in die erweiterte Erste Hilfe. Sie schienten zum Beispiel Brüche, übten mit einem Defibrillator und lernten viel Theorie über den Körper und seine Funktionsweise sowie über Symptome von Erkrankungen und Notfällen, sodass sie im Ernstfall angemessen reagieren können. Ergänzt wurden diese Themen, die anhand von zahlreichen Fallbeispielen auch in der Praxis geübt wurden, durch einen Blick in die Gesetzeslage rund um das Thema Hilfe leisten: Unterlassene Hilfeleistung wurde dabei genauso angesprochen wie Körperverletzungen, die beispielsweise im Rahmen einer Reanimation entstehen können.

Fazit: Auch Erste Hilfe kann Abenteuer sein und so freut sich die Schulfamilie am Campus auf die Verstärkung des bereits bestehenden und aus dem Schulalltag nicht mehr weg zu denkenden Schulsanitätsdienstes, der seine Arbeit hervorragend macht.

*AutomatischerExternerDefibrillator (AED), HerzLungenWiederbelebung (HLW) und SchulSanitätsDienst (SSD) am Raiffeisen-Campus (RC).

 

 

Die Aktivitäten unseres Fördervereins sind sehr vielfältig. Ob es nun englisch-sprachige Atlanten für den bilingualen Erdkundeunterricht sind, Anschauungsmaterial und Modelle für die Naturwissenschaften oder die Finanzierung von Konvektomaten für ein ausgewogenes, gesundes und frisches Mittagessen – der Förderverein unterstützt den Raiffeisen-Campus an vielen Stellen und von seinem großen Engagement profitieren alle in der Schulfamilie. Grund genug, sich auch an dieser Stelle für dieses Engagement herzlich zu bedanken.

Die Zahl der Neumitglieder steigt stetig, doch an Unterstützer, Freunde und Förderer, die bereit sind, sich für die Schule und unsere Lerner einzusetzen kann man nicht genug haben.

Haben Sie Interesse? Nähere Informationen finden Sie hier auf der Homepage unter Förderverein.

Wer hätte das zu Beginn des Schuljahres gedacht? Der erst vor ein paar Wochen installierte Pausensnackautomat ist aus dem Schulalltag am RC nicht mehr wegzudenken. Nach der erfolgreichen Testphase und der ebenfalls planmäßig vollzogenen Gründung der Schülergenossenschaft RC-Snackbar wurde nun Zeit, auch das Sortiment des Pausensnack-Automaten zu erweitern.

Und nun die gute Nachricht: Ab nächsten Dienstag können die Lerner und die Mitarbeiter des Raiffeisen-Campus belegte Brötchen am Pausensnackautomaten kaufen. Die Brötchen werden zu verschiedenen Varianten angeboten. Ein belegtes Brötchen mit Käse, Schinken oder Wurst kostet nur 1,50€ und nur 2,00€ zahlt man für ein belegtes Brötchen mit Käse, Schinken oder Wurst und einem zusätzlichen Belag wie Tomaten, Gurken und Salat.

Selbstverständlich werden auch weiterhin verschiedene Snacks in Form von Riegeln oder Säften für den kleinen Hunger angeboten. Die Jungunternehmer legen besonderen Wert darauf, bei jeder Sortimenterneuerung die Wünsche der Mitlerner zu berücksichtigen und zugleich qualitativ hochwertige und gesunde Produkte zu günstigen Preisen anzubieten. Schon jetzt wird über verschiedene Aktionsprodukte nachgedacht. Dabei können die Lerner die im Unterricht besprochenen Marketingstrategien in die Praxis umsetzen, indem sie testen, wie sie die Wünsche ihrer Kunden am besten erfüllen können.

Die Schülergenossenschaft wünscht den „Kunden“ des RC-Snackbarautomaten guten Appetit!