Am 21.03.19 besuchten unsere 6ten Klassen gemeinsam mit Frau Haufe und Herrn Schön das Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen. Unter einer fachkundigen Führung setzten sie sich dabei intensiv mit der Keramikgeschichte auseinander, […]

Die Lernerinnen und Lerner der MSS3 besuchten zum Abschluss des Religionsunterrichts mit Fr. Groß das Kloster in Dernbach. Dort wurde die Gruppe von Schwester Gottfrieds und Schwester Simone herzlich empfangen. Im letzten Jahr wurde die Heiligsprechung von Katharina Kasper, der Gründerin des Ordens, im Kloster und rund um den Westerwaldkreis hinaus gefeiert. So berichteten die beiden Schwestern und auch zwei Lernerinnen, die bei der Heiligsprechung in Rom live dabei waren, was dies für eine Wirkung bis heute hat und warum Katharina Kasper mit ihrem Wirken so bedeutsam ist.

Die Lernerinnen und Lerner hörten aufmerksam zu und stellten Fragen

Die letzte Exkursion der MSS3 stand ganz unter dem Zeichen, wie im 21. Jahrhundert Glaube in einem Kloster gelebt wird und warum sich Menschen heute für ein Leben in einem Orden entscheiden. Zuvor hat der Kurs mit Frau Groß über die aktuellen Entwicklungen in der Kirche gesprochen und auch hier das Ordensleben in Zeiten der Schnelllebigkeit und der Entfernung zu Gott und zum Glauben beleuchtet. So berichteten die beiden Ordensschwestern den Lernern des Raiffeisen-Campus aus ihrem eigenen Leben, warum sie sich bereits vor teils mehr als 50 Jahren für den Eintritt in ein Kloster entschieden. Sie berichteten auch, dass sie in ihrer Jugend durchaus einen Partner hatten, aber der Ruf für sie in ein Ordensleben größer war und sie diesem letztlich auch nachgaben. Dies beeindruckte die Lernerinnen und Lerner, die viele Fragen hatten, zu denen Schwester Gottfriedis und Schwester Simone gerne Stellung nahmen. Auch war das Thema des Zölibats oder die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche präsent. Hier waren sich die Anwesenden einig, dass das Zölibat für die Priester, die nicht in einem Orden sind, abgeschafft werden müsste und sie hoffen darauf, dass dies auch in nächster Zeit geschehe.

Schwester Simone sagte: „Die jungen Menschen sollten Gott in ihr Leben lassen und selbst erfahren, was sie für einen Weg mit ihm gehen und wohin sie ihr Weg führt – dieser ist bunt, spannend und vielschichtig, denn jeder von uns ist für etwas bestimmt, das Schwierige ist es, dies für sich selbst herauszufinden.“

Der Lerner Philipp fasste das Gespräch am Ende treffend zusammen: „Wir als junge Menschen müssen uns selbst für Gott und die Kirche entscheiden, dann können wir auch aktiv etwas für die Kirchengemeinde tun, weil wir davon überzeugt sind. Es ist also nicht richtig zu sagen, was die Kirche alles ändern muss, wenn wir für uns entschieden haben, dass Kirche und Glaube bei uns keinen Platz haben.“

Am 22.03 2019 fuhr der Geschichtsleistungskurs der MSS1 mit einzelnen lul aus den Grundkursen mit Frau Czekansky und Herrn Schön nach Hadamar zur Euthanasie-Gedenkstätte. In der Gedenkstätte wurden während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur zehntausende Pflegebedürftige getötet oder sterilisiert. Während unseres Aufenthalts wurden uns die zwei Phasen der Geschichte in praktischer Weise näher gebracht. Wir durchliefen während der Führung den Weg eines Patienten von der Ankunft bis zur Tötung.

In der sogenannten „Aktion T4“ der Nationalsozialisten kamen die Menschen in einem verschleierten Bus in der verschlossenen Garage an und der Weg der Opfer verlief zu einem vermeintlichen Arztbesuch in den Keller der Anstalt. Damals wurde von den NS-Tätern gesagt, dass die Ankömmlinge „duschen“ gehen. Doch dann wurden sie mit sehr vielen Menschen in einen sehr kleinen, engen Raum im Keller eingesperrt und dort anschließend durch Gas getötet. An manchen Leichen führten Ärzte danach teils unvorstellbare Experimente durch. Besonders eindrucksvoll war neben den beklemmenden Eindrücken des Kellers auch der angefertigte Boden, der dem Anstaltspersonal durch seine glatte Beschaffenheit einen schnellen Transport der Leichen zu den Brennöfen ermöglichte.

Am Nachmittag beschäftigten wir uns anhand verschiedener Quellen mit Einzelschicksalen von Opfern, die im Rahmen des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ zwangssterilisiert und/oder getötet wurden. Sowohl Gründe als auch Praxis dieser NS-Methoden, die auch vor Fälschung von medizinischen Unterlagen nicht zurückschreckten, machten uns erneut eindrucksvoll die Absurdität der rassenhygienischen Vorstellung der damaligen Zeit deutlich.

Es ist zwar Interessant, die Geschichte in Büchern kennenzulernen. Aber der Besuch der Gedenkstätte hat uns das große und brutale Ausmaß der Verbrechen noch näher gebracht, die in unmittelbarer Nähe zu uns begangen wurden. Es war ein sehr interessanter Besuch und ein Nachmittag voller neuer Erkenntnisse. Auf erschreckende aber eindrucksvolle Art und Weise wurde unseren lul so ein grauenvoller Teil der Geschichte unseres Landes nähergebracht und wir haben eine Erkenntnis getroffen: nie wieder! Berücksichtigt man angesichts der Thematik diesen Eindruck, kann man von einem „gelungenen“ Ausflug sprechen.