und der vermeintlich (Außenperspektive) lange Ganztag wird jetzt noch entspannter und ruhiger, denn wir kehren nach 103 Jahren Kurzstunde (45 Minuten) wieder zur ursprünglichen Schulstunde zurück, die im doppelten Sinne natürlich eine ganze Stunde umfasste und jetzt wieder umfasst.

Warum man 1911 umstellte? „Erstmals eingeführt wurden die sich von der Zeitstunde unterscheidenden Schulstunden am 22. August 1911 durch August von Trott zu Solz an den preußischen Gymnasien. Da es noch nicht viele Schulen dieses Schultyps gab, ermöglichte diese tägliche Unterrichtszeitverkürzung auch Schülern von außerhalb der Schulstädte den Zugang zu höherer Bildung, ohne am Schulort im Internat wohnen zu müssen.“ (wikipedia.de) Eine andere Version, die wir aber nicht belegt gefunden haben, besagt, es sei um die Freistellung von Reserveoffizieren in der Lehrerschaft gegangen, da man das Lehrpersonal so um ein Viertel habe kürzen können.

Wie auch immer: Die Rückkehr zur Zeitstunde als Schulstunde hat eine Vielzahl von Konsequenzen. Der Tag am RC wird ruhiger (nur noch sechs Schulstunden statt bisher acht), es gibt mehr Netto vom Brutto Lernzeit (kein Zeitverlust durch Lehrerwechsel ohne Pausen), vor allem aber gibt es mehr Zeit für Kinder, einem neuen Gedanken nachzuhängen, das Gelernte mit Hilfe des Lehrers zu sichern, zu üben, zu festigen. Dass mit dem Zeittakt auch die Stundentafel (welches Fach hat wieviel Zeit in welcher der acht Jahrgangsstufen) verändert werden musste, lässt ahnen, wie viel Mühe wir uns am RC geben mussten, um unser gesamtes System umzustellen.

Dank der wohlwollend-kritischen Begleitung des Bildungsministeriums (federführend Frau Ministerialdirigentin Barbara Mathea) haben wir diese Hürde gemeistert und gehen jetzt mit dem Segen des Ministeriums in eine neue Zeit(rechnung).

Danke auch an den Dernbacher Armin Nörtershäuser, der in seiner Freizeit als Historiker aktiv ist und nach einem Gespräch mit Herrn Meffert am neuen Schulstandort spontan seine Kenntnisse und den Zeitungsausschnitt vom September 1911 zur Verfügung stellte!

In der AG Culture Exchange der Klassen 6a und 6b haben wir Brieffreunde gefunden. Sie kamen zum einen aus Ohio und zum anderen aus South Carolina. Im 2. Halbjahr kamen noch mehr Lerner des RC dazu: Kurz, die AG unter der Leitung von Frau Hahn sehr beliebt. In den AG-Zeiten haben wir zum einen die Briefe, die wir bekommen hatten, beantwortet und zum anderen unseren Blog bearbeitet.

In der letzten Zeit während der Fußball-WM haben wir an der Tafel alle Spiele dokumentiert und gleichzeitig die englischen Namen der Länder gelernt. Jeder Lerner zog zum Beginn der WM einen Zettel aus einem Säckchen auf dem ein Land stand, welches er während der WM beobachten sollte. Die Ergebnisse der Achtelfinals und Viertelfinals schrieben wir an die Tafel, aber natürlich auch die Ergebnisse des Halbfinals und des Finales.

Leider ist Frau Hahn im nächstes Jahr nicht mehr bei uns, aber vielleicht gibt es ja einen anderen Lehrer, der diese AG machen möchte, was sehr schön wäre, da es sehr viel Spaß macht, mehr über eine andere Kultur zu lernen, auch wenn es auf Englisch ist!

Katharina, 6a

hat sich das Team des Raiffeisen-Campus für das neue Schuljahr 2014/15. Deshalb sitzen ab Montag die erweiterte Schulleitung mit fünf neuen Kolleginnen und Kollegen zusammen, um sie in den Geist und die Technik des Raiffeisen-Campus einzuführen. In der letzten Ferienwoche ist dann das gesamte, jetzt insgesamt 21 Menschen umfassende Team am RC wieder im Dienst und bereitet für die knapp 200 Lernerinnen und Lerner alles vor, damit am 8. bzw. 10. September für die „alten“ bzw. neuen Lernerinnen und Lerner an unserer Schule alles bereit steht. Wer die neuen Kolleginnen und Kollegen sind und was sich alles im neuen Schuljahr ändert, das verraten wir Ihnen in den nächsten zwei Wochen sukzessive an dieser Stelle. Das Redaktionsteam des Raiffeisen-Campus wünscht allen Kindern noch zwei schöne Ferienwochen und sich selbst einen guten Start in das neue Schuljahr, das für uns Montag beginnt.

Dr. Großmann, Hautarzt und Lernervater, ist bereits so etwas wie ein Stammreferent am Raiffeisen-Campus. In jedem Jahr ist er gerne bereit, zweimal für je zwei Stunden an den Raiffeisen-Campus zu kommen und eine spannende Lerneinheit zum Thema "Haut" als Ergänzung zum NaWi-Unterricht zu begleiten. Und er bringt nicht nur seine spannenden Lernmaterialien mit, sondern auch kleine Lernmotivatoren in Form von Quietscheentchen mit. Und wenn dann erst einmal die Zauberperlen auf die Pfeifenreiniger aufgefädelt sind und im Versuch klar wird, dass UV-Strahlen auch im Schatten Schaden anrichten können, dann lernen die Lernerinnen und Lerner aus der 5b im Nu, dass auch der Sonnenschirm nicht zuverlässig vor Sonnenbrand schützt. Wenn Sie mehr zum Thema wissen wollen, fragen Sie doch einfach einen Lerner oder eine Lernerin vom Raiffeisen-Campus. Und Sie werden merken, dass diese Lernerkenntnis auch über den Tag hinaus Bestand hat. Aber vielleicht hat Sie Ihr Kind ja heute schon gefragt, ob Sie auch Sonnencreme mit ausreichendendem Lichtschutzfaktor ins Urlaubsgepäck eingepackt haben… 

Auf Spurensuche im Boden begaben sich die Lerner der Klassen 7a und 7b im Rahmen einer Exkursion im Fach Geschichte und so ging es mit Frau Maier nach Koblenz auf die Festung Ehrenbreitstein. Im Rahmen einer Führung erhielten die Lerner Einblicke in die Arbeit der Archäologen, wie sie Funde im Boden erkennen, ausgraben, diese bewerten und schließlich aufbewahren und aufbereiten. Schon bald war allen klar, dass so mancher Schatz im Boden noch versteckt ist und es keinesfalls nur Scherben sind, die weg können – sie helfen uns, Einblicke in die Vergangenheit zu gewinnen. Und wussten Sie, worüber sich Archäologen mitunter am meisten freuen? Historische Müllkippen.

Wie 2012 nehmen wir auch 2014 wieder am Maustürentag der Sendung mit der Maus teil. Herr Wagner hat mit der Westerwald-Bank einen Partner gefunden, der nach Anmeldung für Kinder seine Türen der Filiale in Siershahn am 3. Oktober öffnet und dabei einen exklusiven Blick hinter die Verblendung eines Geldautomaten erlaubt. Unsere Raiffeisen-Campus-Lerner sind dafür als Scouts ausgebildet und werden die Rolle der Führenden übernehmen. Also: Schnell hier anmelden, die Plätze sind begrenzt!

Ohne auch nur ein einziges Match in der gesamten Saison abzugeben hat die zweite U 15-Mädchenmannschaft des TC RW Höhr-Grenzhausen im letzten Auswärtsspiel in Staudt den Aufstieg in die B-Klasse perfekt gemacht. Die Zehn- bis Zwölfjährigen, die bei BaseTennis am Moorsberg trainieren, haben den Wechsel in die nächsthöhere Altersklasse problemlos vollzogen und ließen sich von den meist wesentlich älteren Gegnerinnen nur wenig beeindrucken. Alle sieben Begegnungen wurden souverän mit 14:0 gewonnen, der Aufstieg im Anschluss an die erfolgreiche Saison dementsprechend begeistert gefeiert. Man darf gespannt sein, wie das Team sich in den kommenden Jah- ren weiterentwickeln wird. Am Erfolg beteiligt waren Marie (GiK Höhr-Grenzhausen), Salima (RC Kl. 5), Leonie (GS Dernbach), Hannah (LMG Kl. 6), Emma (GS Hornbach), Hannah (RC Kl. 5) sowie Amira (RC Kl. 7).

Die Lernerinnen und Lerner der 6. Klassen beschäftigten sich in den letzten Wochen vor den Ferien mit dem Thema Architektur. Zunächst lernten sie verschiedene Architekturstile anhand der Architekturgeschichte kennen und informierten sich anschließend über die Vor- und Nachteile verschiedener Baustoffe sowie die an einem Bauprojekt beteiligten Personengruppen.

Da der Raiffeisen-Campus derzeit selbst mit dem Projekt Schulbau beschäftigt ist, war es nur naheliegend, dass unsere Nachwuchsarchitekten sich ebenfalls dem Thema annehmen. So recherchierten die Lernenden der Klasse 6a die wichtigsten Fakten zum Bauprojekt und erarbeiteten die verschiedensten Vorschläge zum Thema Schulbau mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten und tragen damit gerne zur Entwicklung der neuen Schule bei.

Konfluenz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet zusammenfließen. Jedoch lernten die Lernerinnen und Lerner der 7. Klassen in den vergangenen Wochen im Ludwig Museum in Koblenz am Deutsche Eck, dass Zusammenfluss weit mehr sein kann, als der Begriff vermuten lässt.

In Anlehnung an die 2011 auf Mallorca gezeigte Ausstellung „Llaüt“ zeigt der venezianische Künstler Fabrizio Plessi im Museum eine Installation von zehn mallorquinischen Booten. Diese inszeniert er mit Licht und Musik des britischen Komponisten Michael Nyman. Außerdem präsentiert das Ludwig Museum weitere Video-Installationen des Künstlers, die in Folge der zahlreichen Weltreisen durch Europa, Indien und Japan entstanden sind.

Plessi thematisiert das Thema Zusammenfluss in seinen Arbeiten besonders durch die Darstellung von elementaren Gegensätzen. Denn ein Teil eines Gegensatzes kann nie ohne den anderen sein, was sie somit gleichermaßen von einander entfernt, aber auch eng miteinander verflechtet. Daher war der Besuch der Ausstellung eine Bereicherung und Inspirationsquelle für die laufenden fotografischen Arbeiten der Lernenden der 7. Klassen mit dem Titel „Zusammenfluss“.

Durch die Lage des Ludwig Museums am Zusammenfluss von Rhein und Mosel ergaben sich interessante Sichtachsen und Parallelen in der Wahrnehmung.

So nutzten die Lerner und Lernerinnen die Ausstellung und die Umgebung, um mit diesen zu interagieren oder sich Inspiration für eigene Werke zum Thema Zusammenfluss zu holen. Es entstanden bereits einige interessante Aufnahmen, Sichtweisen und Interpretationen des Begriffs.

Die 7. Klassen werden das Thema im Kunstunterricht weiter bearbeiten und Fotografien dazu anfertigen. Auf eine anschließende Ausstellungen werden wir gespannt sein!

… sage ich immer am Ende der folgenden, leider wahren Geschichte, wenn ich danach gefragt werde: Weil nämlich ein Religionslehrer der Oberstufe darauf bestand, dass auch die Schlange im Heimbach-Weiser Zoo böse sei. Denn alle Schlangen seien, so erzähle es die Paradiesesgeschichte, von Gott verflucht, weil sie die Frau zur Sünde verführt hätten. Und darum bin ich Religionslehrer geworden. Schlichtweg, weil mir mein Glauben zu wichtig war, um ihn Fundamentalisten zu überlassen, die sich der Mühe entziehen, hinter scheinbar alten Texten zeitlose Wahrheiten zu entdecken und sie der Einfachheit halber wörtlich nehmen.

Aber ich bin auch Lehrer geworden, weil ich immer wieder mit jungen Menschen zu tun habe, die mich begeistern. So zum Beispiel vor wenigen Minuten einige 10jährige, die die Heilungsgeschichte des blinden Bettlers Bartimäus (Mk 10, 46-52) mit geringen didaktischen Hilfen als die Geschichte einer durch Vertrauen ermöglichten Selbstheilung erkennen. Eine Geschichte, in der Jesus seine Rolle als Herausforderer und ernsthafter Gesprächspartner für einen Menschen in akuter Not definiert und nicht als billiger Magier, der mit göttlichen Zaubertricks den Menschen ihre Last abnimmt. Im Gegenteil, er macht sie ihnen erst bewusst und ermöglicht ihnen so, sie abzulegen.

Nach dem eindrucksvollen Schlusswort eines Zehnjährigen aus unserer fünften Klasse gehe ich beschwingt in mein Büro zurück und weiß, dass das der eigentliche Grund ist, warum ich Religionslehrer geworden bin. Weil auf diese Weise junge Menschen vielleicht später Jesus nicht als fernen Wundertäter aus längst vergangener Zeit begreifen, sondern als hilfreichen Gesprächspartner, auch heute noch. Selbst wenn sie ihn nicht als Sohn Gottes sehen würden, bliebe er dann im Gespräch. Und das ist ja auch schon mal was, denke ich…

Bernhard Meffert, Religionslehrer am Raiffeisen-Campus