… hat die Klasse 7b, wenn es rund ums Mittelalter geht, mit Sicherheit nicht. Im Rahmen eines Stationenlernens bei Frau Maier tauchte die Klasse in die für uns so faszinierende Welt der Jahre 500 bis 1500 nach Christus ein.

Es wurde nicht lange gefackelt und an so mancher Stelle war der Ausruf "Da brat mir einer einen Storch!" zu hören – das Mittelalter ist eben spannend, steckt voller Überraschungen und ist keinesfalls nur ein dunkles Zeitalter. Damit keinem Lerner Wissen durch die Lappen ging, baute sich so mancher eine Eselsbrücke, andere hatten Schwein gehabt und konnten sich wie von selbst alles merken – ihnen konnte man kein X für ein U vormachen. War doch mal jemand mit seinem Latein am Ende, es kam ihm spanisch vor oder es wurde Trübsal geblasen, waren die Mitlerner aber auch der Lehrer zur Stelle – und so steht eines fest: Es hat sich niemand aus dem Staub gemacht, dafür kann man seine Hand ins Feuer legen.

Hatte man seine Aufgaben zu lange auf die lange Bank geschoben, musste der ein oder andere noch einen Zahn zulegen, um doch noch rechtzeitig fertig zu werden. Und am Ende der Bearbeitungszeit steht folgendes Ergebnis fest: Die Lerner sind nun gut gewappnet und ihr Wissen rund ums Mittelalter hat Hand und Fuß.

Ist Ihr Wissen rund um das Mittelalter und die Redewendungen aus dieser Zeit auch hieb- und stichfest? Sicher müssen Sie sich nicht allzu sehr schinden, um alle 18 Redewendungen mit mittelalterlichen Wurzeln zu finden. Oder?

Was haben eine Fußbodenheizung und ein Aquädukt miteinander zu tun? Es sind Bauwerke, die bereits die alten Römer entwickelten und den Alltag dieser Hochkultur prägten – und darüber hinaus auch heute noch für warme Füße und Erstaunen sorgen.

Als Baumeister des Augustus machten sich die Lerner unserer Jahrgangsstufe 6 auf ins Römerbergwerk Meurin, um sich vor Ort unter fachkundiger Anleitung darüber zu informieren, wie solche Bauwerke entstanden sind und welche technischen Hilfsmittel den Römern zur Verfügung standen.

Im Rahmen einer Führung durch das beeindruckende Bergwerk konnten ca. 2000 Jahre alte Spuren am Stein bestaunt werden – so kann Geschichte begreifbar gemacht und auch ein Einblick in die harten Arbeitsbedingungen unter Tage gewonnen werden. Doch auch das Ausprobieren kam nicht zu kurz: Steine wurden behauen, runde Säulen entstanden aus eckigen Steinen, Steine wurden geschnitten und mit einem Kran angehoben. Unsere Lerner durften sich die Hände ordentlich schmutzig machen und dabei Geschichte begreifen. Geschichte als etwas tatsächlich Gewesenes, Geschichte und nicht Geschichten.

Und in welchem Rahmen konnten wir unseren Lernern dieses Lernen mit Herz und Hand ermöglichen? Das Lernatelier Römer bot eine sinnstiftende Lernumgebung, stellte die Lerner vor Herausforderungen und schaffte es, sie tief in die Zeit von Caesar und Augustus eintauchen zu lassen. Spätestens als auf dem Schulhof eifrig über die Möglichkeiten beim Bau einer Fußbodenheizung diskutiert und gerungen wurde, Problembewusstsein und Handlungskompetenz gefragt war, war spürbar, dass hier etwas verstanden wurde.

Am 23.06. 17, einem Tag vor dem Schulfest, liefen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Das Redaktionsteam nahm sich Zeit, um die einzelnen Workshops zu besuchen und sich einen Eindruck zu machen.

In dem ersten Raum, der normalerweise als Kunst/Musikraum genutzt wird, fand der Workshop Chemie unter Leitung von Frau Sun statt. Hier trafen wir auf talentierte Köpfe, die konzentriert und produktiv experimentierten. Sie arbeiteten sehr gut zusammen und es herrschte ein liebevolles Miteinander zwischen Lehrkraft und Lernern. In dem gegenüberliegenden Raum hatten sich gleich zwei Gruppen zusammengefunden: die Paartänzer und die Partytänzer. Doch bevor man den Raum betrat, hörte man Musik, die richtig Spaß machte. Im Raum selbst, der sich durch eine kreative Dekoration auszeichnete, herrschte eine ausgelassene Atmosphäre. Man hatte sofort Lust, selbst das Tanzbein zu schwingen. Keine Angst: Nur ein Stockwerk trennte den Besucher von den Sanitätern, die bei Bedarf helfen konnten.

Nur wenige Meter entfernt lernten wir die magische Welt von „Herr der Ringe“ kennen und konnten ganz einfach darin eintauchen. Dort haben wir eine neue Sprache gelernt: Elbisch. In einer entspannten Atmosphäre erfuhren wir mehr über die auftretenden Filmhelden.

Entspannung ist auch das Stichwort, das uns begleitete, als wir den nächsten Workshop „Minecraft“ besuchten. Hier war die Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern besonders wichtig. Durch spielerische Programmierungen konnte man hier etwas fürs Leben lernen.

Wer Hunger bekam, brauchte nur einmal die Treppe hinaufzugehen, und schon befand man sich in dem Workshop „Backmischungen“. Bei einem Snack konnte man die ausgelassene Stimmung genießen und einen Smoothie verkosten. Beim Workshop Schülergenossenschaft ging es dagegen etwas ruhiger und konzentrierter zu.

Beim Workshop Poetry Slam wurde viel Fleiß und Leidenschaft investiert und wir waren wirklich sehr beeindruckt! Der inspirierte Besucher konnte auch seine Ideen einbringen. Das war einfach toll! Fast am Ende des Rundgangs betrat man den Raum des Debattierclubs. Hier wurde der Besucher gleich dazu angeregt, selbst Argumente zu spannenden und zum Teil amüsanten Themen zu finden.

Insgesamt hat sich unsere kleine Tour durch die Workshops sehr gelohnt. Die Stimmung war überall ausgelassen:  Am Samstag, 24.6.17 stand unser Schulfest an!

Im Rahmen unseres Schulfestes am 24.6. interviewte unser Redaktionsteam Schulleiter Bernhard Meffert.

Redaktion: Für alle ist es eine Ausnahmesituation, den Raiffeisen-Campus in einer solchen Verwandlung zu sehen. Doch wie ist es für jemanden, der alles miterlebt hat, von der Gründung über die Planung bis hin zum täglichen Schulalltag?

Schulleiter Meffert: Die Idee ist faszinierend, so Lehrer und Lerner tauschen ihre Aufgaben. Plötzlich bringt der Lerner dem Lehrer etwas bei. Und dieses Mitgestalten soll nicht nur bei dem Schulfest normal werden, sondern auch in unserem Schulalltag. Die Lerner sollen aktiv an ihrem Unterricht mitwirken. Dadurch merken die Lehrer, aber auch die Lerner selbst, was sie eigentlich darauf haben. Und das ist sehr spannend.

Redaktion: Was unterscheidet das diesjährige Motto des Schulfestes „Bock auf Prof“ von denen der letzten Jahre?

Schulleiter Meffert: Bislang haben wir uns immer Fiktionen hingegeben. Wir haben uns in eine Traumwelt gestürzt, die nicht viel mit der Realität zu tun hatte: ein Zirkus, ein Musical, ein Jahrmarkt… Aber dieses Jahr beschäftigen wir uns mit demselben, wie sonst auch, aber ganz anders. Sodass wir dieses Jahr nicht nur ein tolles Fest auf die Beine stellen, sondern auch etwas lernen können.Für mich persönlich stellt das Schulfest den Höhepunkt, aber auch den Schlusspunkt des Jahres dar. Zwar könnte man denken, dass die ganze Energie von dem anstrengenden Schuljahr verbraucht ist, doch ist eher das Gegenteil der Fall. Denn durch die interessanten Workshops, die sich die Lerner selbst aussuchen können, wird eine ganz andere Energie und Motivation freigesetzt.

Redaktion: Wir bedanken uns für dieses Interview und wünschen uns und unseren BesucherInnen ein schönes Schulfest!

Das Redaktionsteam

Streuobstwiesen sind ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und bilden einen Teil unserer Kulturlandschaft.

Hiervon konnten wir, die LernerInnen der Klassen 5a und 5b, uns am 19.06.2017 selbst überzeugen. Bei strahlendem Sonnenschein sind wird zusammen mit unseren NaWi-Lehrern Frau Sun, Herrn Wenzel und Herrn Lenz losgewandert. Ausgestattet mit Becherlupen, Bestimmungsbüchern für die Natur und „Was blüht denn da?“-Apps auf unseren Handys, die wir ausnahmsweise benutzen durften, haben wir ca. 70 Tier- und Pflanzenarten auf „unserer“ Apfelwiese zwischen Ötzingen und Sainerholz bestimmen können. So haben wir u.a. das grüne Heupferd und die Hausmutter (einen Schmetterling) oder den wilden Dinkel und die Kornblume gefunden. Die Insekten stellten uns vor eine große Herausforderung, da sie sehr vielfältig und teils gut versteckt waren, z.B. in einem eiförmigen Schaumgebilde.

Es war wirklich erstaunlich zu erleben, wie viel Leben sich auf einem Quadratmeter Streuobstwiese entdecken lässt und zu erahnen, wie wichtig der Schutz eines solchen Fleckchens Erde als kleines Naturparadies ist.

Übrigens: Streuobstwiesen werden mit zunehmendem Alter ökologisch immer wertvoller. Es ist eine wirklich gute Idee, diesen besonderen Lebensraum so zu bewahren, wie der Raiffeisen-Campus dies nun schon seit Jahren tut.

Wir werden uns gern an diesen Tag erinnern.

Marvin, 5a