Raiffeisen aus ökonomischer Perspektive – so lautete das Motto für den 4. Raiffeisentag der Klassenstufe 8. Kein Wunder war es daher, dass der Wirtschaftskurs der 8. Klassenstufen an diesem Tag besonders eingespannt war. Denn im Vorfeld des Raiffeisentages erarbeiteten die Lernerinnen und Lerner unter Begleitung ihrer Lehrkräfte Frau Kern und Herr Deinert sechs Stationen, welche die Entwicklung von Raiffeisens Idee von Anfang an bis zu einer heutigen Genossenschaft darstellten.

Am Vormittag des Raiffeisentages durften dann alle anderen Lernerinnen und Lerner der Klassenstufe 8 diese Stationen unter Anleitung der Lernenden des Wirtschaftskurses in sechs Runden absolvieren. In jeder Runde gab es zunächst eine Einführung entweder in Textform, als Präsentation oder sogar als von den Lernenden selbst erstelltes Erklärvideo. Die so gewonnenen Kenntnisse konnten die Lernerinnen und Lerner anschließend in Form einer Quizsendung, als Memory oder als Gesellschaftsspiel anwenden. Dabei zeigte sich einmal mehr, welch motivierende Wirkung es hat, wenn Lernende als Lehrende fungieren. Einerseits müssen sie sich selbst so gut informieren, dass sie auf jegliche Fragen ihrer Mitlerner vorbereitet sind. Andererseits können sie ihren Mitlernern vielfältige Zusammenhänge mit ihren Worten vermitteln, sodass der Lernzuwachs der Mitlerner wirklich beeindruckend war.

Dies bewiesen die Achtklässler auch am Nachmittag. Denn nach dem zwar motivierenden, aber doch eher theorielastigen Stationenlernen am Raiffeisen-Campus galt nach dem Mittagessen das Prinzip „Lernen vor Ort“. Dazu fuhren die Lernerinnen und Lerner mit dem Bus nach Höhr-Grenzhausen zu einer echten Genossenschaft, die bereits viele kannten: REWE Hoffmann öffnete seine Türen für eine Führung, bei der auch viele Einblicke hinter die Kulissen gewährt wurden: Warum die Obstabteilung immer vorne in einem Laden ist, wie frisch welche Produkte geliefert werden und wie lange ihre Verweildauer im Laden ist, wie stark das Online-Geschäft „REWE to go“ von den Kunden genutzt wird,…- sämtliche Fragen, die die Lernerinnen und Lerner vorab vorbereitet hatten, beantwortete REWE-Marktleiter Herr Heinrichsmaier verständlich und geduldig, sodass die Achtklässler gerne noch mehr Zeit mit ihm verbracht hätten.

Auch Herr Grunert, den die Lernenden im nahe gelegenen Restaurant Till Eulenspiegel trafen, war auf diverse Fragen vorbereitet. So erläuterte er den Achtklässlern den Aufbau der REWE Group und warum das Genossenschaftsprinzip diese so stark gemacht hat. Das Interview versüßte er den Kindern mit Getränken, Obst, frischen Brezeln und Bonbons, für die sowohl die Lernerinnen und Lerner als auch die Lehrkräfte Frau Kern und Herr Deinert sehr dankbar waren und vollends zufrieden die Heimfahrt an den Raiffeisen-Campus antreten konnten.

Die Vorbereitungen auf den diesjährigen Cambridge Preliminary English Test (PET for Schools) laufen auf Hochtouren. Seit Februar 2016 treffen sich interessierte lul wöchentlich in der Cambrige- AG, um sich für diese weltweit anerkannte Prüfung fit zu machen. Hier werden nahezu alle prüfungsrelevanten Fragen systematisch behandelt. Auch über unsere Lernplattform ItsLearning können Übungen und Testprüfungen zu Hause freiwillig gemacht werden.

Am kommenden 11. Juni ist es soweit. 25 lul aus der 8. und 9. Klasse treten zur Prüfung an, die folgendermaßen strukturiert ist: Morgens um 8.30Uhr geht es los mit “Reading/Writing”, gefolgt von “Listening”. Um kurz vor 11.30Uhr werden sich zwei externe Cambridge PrüferInnen bei uns einfinden, um den mündlichen Prüfungsteil abzunehmen.

Um ca. 15Uhr endet der Prüfungstag. Frau Hillesheim, Frau Steup und Herr Preusser können mit den letzten Kandidaten nach Hause gehen. Ende Juli erhalten unsere lul die Prüfungsergebnisse.

Wir drücken unseren LernerInnen die Daumen!

Im Deutschunterricht der Klasse 9a mit Frau Groß wurde jüngst über die Schuldfrage im Drama „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt diskutiert. Die Klasse wurde zuvor in kleinere Gruppen eingeteilt, die sich jeweils mit dem Tod von Alfred Ill (Hauptprotagonisten des Stückes) befassten und diesen Tod nun vor Gericht klären sollten. Alle wichtigen Figuren – Claire Zachanassian, die Ehefrau, der Lehrer, Vertreter der Polizei, der Bürgermeister als Oberhaupt des kleinen Städtchens Güllen und der Arzt – mussten vor Gericht treten und erklären, wieso sie aus ihrer Sicht unschuldig seien. Dazu wurde eine Gruppe von Lernern gebildet, die sich die Gesamtlage der Verstrickungen in Güllen näher anschaute und für jeden Beteiligten ein Urteil sprach und auch begründete.

Die Aufgabe dieser Gruppe war es dann auch, die Richterbank bei der Urteilsverkündung zu stellen. Ella, Berti und Maxi meisterten diese Herausforderung sehr gut, ebenso erfolgreich verlief die Befragung vor Gericht. Die Lerner konnten sich gut in ihre Rollen hineinversetzen und ihre Positionen deutlich vertreten.

Wer das Stück zum ersten Mal liest, wird vermutlich spontan sagen, dass ganz Güllen eine Mitschuld am Tod der Figur Alfred Ill trage und dass es perfide sei, Gerechtigkeit durch einen Mord zu erkaufen. Ebenso erscheint es als eine Schande für alle Bewohner, die sich in ihrem Bestreben nach Reichtum Stück für Stück schuldig machen. Sie kaufen auf Pump, beschwichtigen halbherzig ihren „Freund“ Ill und jagen ihn letztlich selbst.

Die Lernerinnen und Lerner der 9a haben jedoch kein Pauschalurteil gefällt, sondern jeden Täter in seinem Handeln analysiert, Fragen gestellt, Eingeständnisse erzielt und letztlich jedem eine gerechte Strafe erteilt. Somit ist es ihnen gelungen, einen differenzierten Zugang zu diesem Text zu erzielen.  

Zu Beginn des Musikunterrichtes am Raiffeisen-Campus gehen die Lernerinnen und Lerner der Jahrgangsstufe 5 auf Entdeckungsreise. Sie erkunden ihre eigene Musikwelt. Dazu gehört auch, dass jeder den neuen Klassenkameraden das eigene Instrument vorstellt. Dieses Jahr erlebten die Kinder so den Klang einer Klarinette, einer Trommel (als Stellvertreter für das heimische Schlagzeug), eine Trompete, eine Gitarre, ein Stagepiano und eine Querflöte live. Dank eines Lerners aus der 9. Jahrgangsstufe wurde außerdem das Waldhorn vorgestellt, und durch die Musiklehrerin Frau Ingenhoven konnte auch das kleine Piccolo mit seinen enormen Höhen die Kinder faszinieren.

Auf die Frage: "Und welches Instrument spielen Sie?", antwortet Frau Ingenhoven nämlich gerne, dass sie bereits seit 26 Jahren Querflöte und seit 20 Jahren auch noch Piccolo spiele. Beides hat sie bis zum Konzertexamen, dem höchsten Abschluss eines Musikstudiums, an der Robert Schumann Hochschule für Musik in Düsseldorf studiert und viele Jahre mit zahlreichen Orchestern in Konzerten und Opernvorstellungen zu Gehör gebracht.

So haben die Lernerinnen und Lerner die Möglichkeit, einer Berufsmusikerin Fragen zu stellen und gleichzeitig die Gelegenheit, mit erstaunlicher Professionalität ihre eigenen Instrumente vorzustellen.

Vor allem die vorgespielten Werke ihrer MitlernerInnen begeisterten und beeindruckten die Kinder. Zeigt es doch, dass auch neben dem Besuch einer Ganztagsschule das heimische Musizieren immer noch Zeit und Raum findet.

Im wahrsten Sinne des Wortes gemeinnützig ist Bildung häufig und auch der Schulträger des Raiffeisen-Campus ist sogar vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Dass das Projekt, das Gerd Walldorf im Namen der Sparda Bank Südwest eG am 13. Mai 2016 mit 2500€ anzuschieben half, in besonderer Weise dem Gemeinwohl dient, verstanden die 240 Lernerinnen und Lerner in der Schulversammlung sofort: Denn die Schaffung eigener Bienenvölker und damit eine weitere Maßnahme gegen das bedrohliche Bienensterben nutzt allen.

Längst hat die Öffentlichkeit verstanden, dass ohne Bestäubung durch unsere fleißigen Bienen die Lebensmittelversorgung insgesamt gefährdet ist. Und so konnten Rebecca Berleth und Carolina Steup als Biologinnen am RC stolz erste Ausstattungsgegenstände, vor allem aber das Konzept der AG präsentieren. Erläutert wurde es von den Lernersprechern Jannes und David. Voraussetzung für den Erfolg des Lernens mit und an der Biene ist die Übernahme von Verantwortung für die Insekten, genaue und gründliche Beobachtung und natürlich selbstständiges und gewissenhaftes Arbeiten in der neuen Arbeitsgemeinschaft – Voraussetzungen, die den Kindern auch insgesamt zugute kommen.

Die anstehenden Arbeiten sind vielfältig: zahlreiche verschiedene Aufgaben das ganze Jahr über warten auf die Kinder und Jugendlichen, so z.B. die Kontrolle entsprechend dem Bienenjahr, die Honigernte, die Bekämpfung der Varroamilbe sowie die Wartung und Instandsetzung der Materialien. Vor der Arbeit will sich aber am Raiffeisen-Campus niemand drücken. So haben bereits die jüngsten LernerInnen vehement ihr Interesse bekundet und so wird die Schule neben dem bereits bekannten Apfelsaft bald auch eigenen Honig und Bienenwachskerzen herstellen können.

Ziel der Aktion ist es, ein Bewusstsein für die faszinierende Welt der Bienen zu schaffen, einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten und die Zusammenhänge zwischen Biene, Mensch und Natur selbst zu entdecken und zu verstehen.