Seit ca. eineinhalb Jahren hat unsere Schule eine Kooperation mit dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz in Diez und kümmert sich seit dem um eine 30.000 qm große Streuobstwiese zwischen Ötzingen und Sainerholz. Auf dieser Wiese findet der große Big Apple Day statt, der leider im letzten Jahr mangels Äpfeln ausfallen musste. Diese Streuobstwiese dient auch als Grundlage weiterer Unterrichtsinhalte. Der Big Apple Day 2011 war ein toller Tag und ein großer Erfolg. In den nächsten Jahren soll er ein wiederkehrender Bestandteil der Schulaktivitäten sein. Doch ohne Fleiß kein Preis! Die Streuobstwiese muß gepflegt werden. Es steht nun die jährliche Arbeit für uns Eltern an: Die Bäume müssen einen Baumschnitt erhalten. Aufgrund der Anzahl der Bäume wird es uns nicht möglich sein, jährlich alle Bäume zu pflegen. Nichts desto trotz wollen wir uns der Aufgabe stellen und jedes Jahr einen Abschnitt abarbeiten. Am Samstag den 20.04.2013 werden wir uns zum diesjährigen Big Apple Tree Day treffen. Der Arbeitseinsatz soll gegen 09.00 Uhr beginnen und um 14.00 Uhr enden. Wir werden in diesem Zeitraum so viele Bäume schneiden wie es uns möglich ist, die anderen werden in den kommenden Jahren geschnitten. Wir freuen uns sehr, wenn auch in diesem Jahr wieder möglichst viele Eltern diesen Einsatz unterstützen und bedanken uns schon jetzt recht herzlich bei Ihnen. Nähere Informationen auch hier!

Nistkastenbau für höhlenbrütende einheimische Singvögel – oder kann ich mal ein Pflaster haben?

Haben sich die Lernerinnen und Lerner im November noch mit der Winterfütterung der einheimischen Singvögel und mit dem Verhalten der Zugvögel beschäftigt, so setzte sich jetzt am ersten Tag nach den Osterferien das Thema fort.

Die Kinder der Klasse 5a haben 25 Nistkästen für Meisen zusammen gebaut. Gewiss, würde man jetzt fachsimpeln, könnte man auch andere Vogelarten aufzählen, für die andere Nistkästen gebaut werden könnten, das stimmt, aber für uns war es wichtig, dass Zehnjährige alle die gleichen Nistkästen mit nach Hause nehmen konnten.

Die Realschule plus überließ uns freundlicherweise den Werkstattraum für drei Stunden – vielen herzlichen Dank dafür, so dass je zwei lul an einer Hobelbank insgesamt zwei Nistkästen bauen mussten.

Die Bretter waren vorher in den Werkstätten der Stiftung Scheuern wie für einen Baukasten zugesägt worden, das selbst zu leisten, erschien uns doch etwas riskant, und zudem wollten wir bewusst mit einer Einrichtung der Behindertenhilfe zusammen arbeiten.

Voller Wagemut ging es an die Arbeit. Es mussten sogar Nägel nachgekauft werden, da der Verschleiß höher war als gedacht. Die Anzahl der Verletzungen blieb aber gering und schränkte den individuellen Tatendrang auch nur kurz ein.

Die fertigen Nistkästen wurden nach Hause mitgenommen, nicht nur als Mitbringsel, sondern mit dem Arbeitsauftrag, sie sachkundig aufzuhängen. Himmelsrichtung Ost oder Süd-Ost und ohne Versteckmöglichkeit für Räuber in der unmittelbaren Umgebung, sowie mindestens in 2 m Höhe.

In der nächsten Unterrichtsstunde wird dann überlegt, wie die Nistkästen beobachtet und das Brutverhalten ausgewertet werden kann.

Parallel dazu werden die Kinder der Klasse 5b einen Nistkasten aufhängen, der für die Schule aufgestellt wird und zwei weitere beobachten, in die per Webcam hineingeschaut werden kann.

Unter www.feldkamera.dyndns.tv (Zugang "Gast" Passwort "Gast") kann ganztags und unter www.Feldkamera/dyndns.tv:80 zeitweise in einen Nistkasten hinein gesehen werden, bei Dunkelheit unterstützt von Infrarotlicht.

Ein interdisziplinärer Workshop zum Thema „Grafische Partitur“ wurde im März von Frau Färber am Raiffeisen-Campus durchgeführt. Frau Färber ist dem Raiffeisen-Campus bereits als herausragende Flötistin von der Gründungsfeier im August 2011 bekannt, sie ist aber auch studierte Musikpädagogin und verband jetzt ihre Qualifikationen für ein spannendes Projekt. Nachfolgend ihr Bericht:

"Sich mit „Neuer Musik“ zu beschäftigen setzt voraus, offen zu sein für etwas gänzlich Unbekanntes. Erst recht, wenn es sich um ein Stück handelt, welches ausschließlich für Querflöte solo komponiert wurde. Wie einige Lerner treffend bemerkten „singt da keiner“. Diese Irritationen sind gleichermaßen verständlich wie bedauerlich. Zeitgenössische Instrumentalmusik mag vielleicht manchmal ungewohnt, unbequem und oft nicht besonders fröhlich klingen, ist aber bei intensiverem Zuhören extrem spannend und lässt Freiraum für spontane Einfälle und die eigene Kreativität.

Das Stück von Arthur Honegger, „Danse de la chévre“- ein Ziegentanz, für Flöte solo, stand im Zentrum des Workshops, der vor den Osterferien im Rahmen des Musikunterrichts, für alle Klassen des RC zum Thema „Grafische Partitur“ stattfand. Was ist eine „Grafische Partitur“? Wie geht „grafische Notation“? Was bedeutet „Musik ist eine Zeitkunst“? Zusammengefasst hieß es, die zeitlich vergängliche Kunstform Musik in ein immer währendes Bild umzusetzen. Dafür gibt es unterschiedlichste prominente Beispiele, etwa von Anestis Logothesis oder John Cage.

Nachdem die Lerner den „Ziegentanz“ kennengelernt und gegliedert hatten, folgte zunächst die Umsetzung der Musik in eine Grafik und in einen Text. Zuerst legten die Lerner zu jedem Abschnitt der Musik eine Art „Kurve“ an, die den musikalischen Ablauf möglichst genau beschreiben sollte. Danach folgte ein „Assoziations-Diktat“, indem die Lerner passend zu den angelegten Kurven, eine Geschichte schreiben sollten, in der erzählt wird, was in der Musik gerade passiert. Diktiert wurde sozusagen die Musik und aufgeschrieben wurden jegliche Einfälle dazu. Mit erstaunlichen Ergebnissen. Leitfragen an die Lerner waren hierbei z.B.: „Kann eine Ziege wirklich tanzen?“ und „Was passiert mit der Ziege am Schluss des Stückes?“ Die Ziege löste sich bei einigen Lernern in Luft auf, sie wurde immer blasser und war schließlich weg, sie wurde geschlachtet, schlief ein oder lag traurig im Stall. Sie sprang von einer Wolke mit einem Fallschirm ab oder lief zurück zu ihrer Familie. Und das alles, obwohl das Stück letztlich mit einem einzigen alleinstehenden fahl klingenden Ton endet.

Im zweiten Teil des Workshops folgte eine Gruppenarbeit in der die eigenen „Grafischen Partituren“ angefertigt wurden. Dabei verwendeten die Lerner den Notentext, Teile der Diktate, Bilder, die Grafiken und gesammelte bzw. mitgebrachte Materialien, die zum Thema „Ziegentanz“ passten. In der abschließenden Präsentation wurden die „Grafischen Partituren“ parallel zur ablaufenden Musik vorgestellt und hinterher in der Klasse diskutiert. Entstanden sind sehr unterschiedliche Ergebnisse.

Die Umsetzung der Musik in Bilder, die zum Teil einen zeitlichen Verlauf darstellen sollten, war eine Herausforderung. Die Lerner mussten sich hierfür mit dem Thema Abstraktion auseinandersetzen. Wie kann man das Tanzen der Ziege darstellen, ohne sie einfach nur hin zu malen? Welche Farben passen zu welchem Charakter der Musik? Die Aufgabenstellung war zum einen sehr offen und zum anderen relativ vielschichtig. Aber so ist da nunmal bei zeitgenössischer Kunst und Musik. Formen und Strukturen werden aufgebrochen. Das ist kreative Freiheit und es ist nützlich mit ihr umgehen zu können. Nicht nur im Kunst und Musikunterricht, sondern im ganzen späteren Berufsleben."

Der Raiffeisen-Campus bedankt sich recht herzlich bei Frau Färber, die in ganz besonderer Weise dazu beigetragen hat, dass der Musikunterricht während der Abwesenheit von Frau Ingenhoven nicht ausfallen musste und wir auch weiterhin stolz auf unsere 0%-Unterrichtsausfall sein dürfen!

Der Spiegel berichtet in seiner Online-Ausgabe über die Rechtschreibfähigkeiten moderner Lerner. Die Diagnose ist differenziert und deshalb lesenswert. Was wir bestätigen können: Die Rechtschreibfähigkeiten selbst unserer ausgewählten Gymnasiasten könnten nach Klasse 4 besser sein und wir widmen ihnen deshalb besonders große Aufmerksamkeit – bei Bedarf sogar mit zusätzlichem Förderunterricht. Niemand soll den Raiffeisen-Campus verlassen und sich bei der ersten Bewerbung blamieren- klar. Aber wieso sind die Rechtschreibleistungen schlechter geworden? „Um dieser Frage nachzugehen, hat Wolfgang Steinig, Professor für Germanistik an der Uni Siegen, Schulaufsätze aus drei Jahrzehnten miteinander verglichen. Das Fazit: Schüler machen heute mehr als doppelt so viele Rechtschreibfehler wie vor vierzig Jahren. „Die Ergebnisse sind dramatisch“, sagt er.“ Und er nennt die üblichen Verdächtigen als Ursache: Fernsehen als Konkurrent zum Buch und der Zerfall aller Standards im elektronischen Bereich bei vielen Eltern (die hier als negatives Vorbild dienen, wenn sie in SMS alles klein schreiben und auf Kommata gänzlich verzichten). Gleichzeitig bemerkte Steinig aber auch positive Entwicklungen. Er hatte Kindern 1972, 2002 und 2012 den je gleichen Film gezeigt und sie gebeten, 45 Minuten lang einen Text dazu zu schreiben. „Immerhin, das zeigt Steinigs Studie auch, ist nicht alles schlechter geworden: Die Schüler würden heute oft freier schreiben, kreativer und phantasievoller, viele kommentierten den Film. „Das zeigt, sie sind selbstbewusster und meinungsstärker“, sagt Steinig. „Das ist doch auch positiv.“ Dabei kommt es allerdings vor, dass die Kinder offensichtlich Schulaufsatz und E-Mail verwechseln, so wie diese Schülerin, die schreibt: „der ganze Film war Okey. :-) Schöne Grüße Sarah.“

Das FSJ-Team 2012 / 2013 arbeitet seit Beginn des Schuljahres Hand in Hand. So bereiten Madeleine Müller und Johannes Meurer seit einigen Wochen ihr gemeinsam organisiertes Projekt vor.

Hier sehen Sie die beiden, wie sie gerade zusammen an den Informationsplakaten für die Lernenden arbeiten. Diese dienen dazu, dass sich die Lernenden frühzeitig in die einzelnen Workshops mit Erst- und Zweitwunsch einwählen können, so dass jede(r) Lernende unser Schulfest im Schuljahr 2013 nach ihren Wünschen mitgestalten kann.

Vom 27. bis 29. Mai diesen Jahres macht der Campus dank unseres FSJ-Teams nämlich Kultur. Bis dahin haben die beiden sicher noch eine Menge Teamwork vor sich. Viel Freude dabei!

Die Antwort auf diese Frage fanden die Lernenden unserer beiden fünften Klassen während des naturwissenschaftlichen Unterrichtes bei Frau Hartung wie folgt:

Zunächst erwarben sie die Fähigkeit, selbst hergestellte Trocken- und Frischpräparate selbständig zu mikroskopieren. Dann stellten sie nach dem makroskopischen Vergleich von Zwiebelschuppenblättern, welche ihnen da bereits auch mikroskopisch bekannt waren, mit den Blättern der Wasserpest und stellten dabei u.a. fest, dass das Blatt der Wasserpest grün ist. Daraus ergab sich die Fragestellung, wodurch die Wasserpest grün gefärbt ist.

Unterschiedlichste Vermutungen wurden aufgestellt: es könnte eine Tarnfarbe sein, es könnte mit dem Saft der Wurzel zusammen hängen, es könnte an der Zellstruktur liegen und und und. Die Lernenden schlugen vor, dass man nun in Büchern oder im Internet recherchieren könne, welche der Vermutungen richtig sei, oder man könnte ebenso das Blatt der Wasserpest mit Hilfe des Mikroskops untersuchen.

Gesagt, getan: Die Lernenden fertigten ein Frischpräparat vom Blatt der Wasserpest an, mikroskopierten und zeichneten das Gesehene nach den ihnen bekannten Vorschriften und entdeckten dabei kleine grüne Körner in den Wasserpestblattzellen. Frau Hartung sagte, dass diese Blattgrünkörner auch Chloroplasten genannt werden und wir diesen Zellbestandteilen aller grünen Pflanzenzellen den Lebens notwendigen Sauerstoff verdanken.

Nun konnten die Lernenden wie echte Naturwissenschaftler ihre ursprünglich aufgestellten Hypothesen begründet verifizieren bzw. falsifizieren und so insgesamt das naturwissenschaftliche Arbeiten trainieren.