Woher kommt die Welt? Wer bin ich?

„Menschen erschließen sich die Welt einem hermeneutischen Wechselspiel aus Beschreiben und Analysieren einerseits sowie Deuten und Werten andererseits. Diese beiden grundsätzlich zu unterscheidenden Sichtweisen der Welt finden in den Sprachmodi des Logos und des Mythos ihre Entsprechung.“ (Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Rahmenlehrplan Katholische Religion für die Sekundarstufe I, Mainz 2012, S. 54). Mit der Entwicklung der Naturwissenschaften in der Neuzeit wurde eine strikte Trennung der beiden Perspektiven vorgenommen. Doch erst ihr Zusammenspiel erschließt die ganze Wirklichkeit. Menschen haben in frühen Jahren keinerlei Schwierigkeiten, Mythos und Logos intuitiv voneinander zu unterscheiden und sie dennoch nicht zu trennen. Spätestens mit Einsetzen der Pubertät aber geraten die beiden Perspektiven in einen Konflikt miteinander.

Die Lernerinnen und Lerner der Religionskurse von Frau Schade und Frau Berleth öffnen sich den Mythen gegenüber und erlangen einen erweiterten Blick auf die Welt und die Menschen, indem sie Mythos und Logos als sich ergänzende Sichtweisen betrachten.

Dies ist jedoch vor dem Hintergrund der Naturwissenschaften und deren Erkenntnisse gar nicht so leicht. Wie die Hauptfigur Sofie aus dem Roman „Sofies Welt“ versuchen sie sich von der heutigen wissenschaftlichen Sicht auf die Phänomene der Welt zu lösen und verfassen einen Mythos zur Entstehung eines Gewitters.

Lesen Sie einige kurze Geschichten unserer Lernerinnen und Lerner zur Entstehung eines Gewitters. Lassen Sie sich mit auf eine Reise in Götterwelten nehmen und lernen Sie den Mythos wertschätzen.

„Ein Gewitter tobte schon die ganze Nacht, Zeus warf seine Blitze, riss dabei Witze. Jeder Witz ist ein Donnerschlag, dieser Reim war echt sehr stark. Zeus zog weiter durch das Land, bis er sein nächstes Ziel fand.“ (Justin & Philipp)

„Brüder, welche über die Erde wachen und hinabblicken, sind sich nicht immer einig. Besonders zur Sommerzeit wissen sie nicht recht und streiten sich oft. Sie diskutieren, werden lauter, so dass irgendwann nicht einmal die Sonne zuschauen möchte. Sie wenden Gewalt an. Gewalt, bei der man alles spürt, sieht und hört. Aber irgendwann sind sie friedlich, gehen auseinander, keiner weint mehr und die Gewalt nimmt ein Ende.“ (Emily)

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