So zugänglich wie ein Kaktus

Fast 130 (also annähernd alle) Eltern folgten der Einladung des Fördervereins zum Elternkolleg mit dem Titel: "Teen-Age – Mehr als ein Alter", das erstmalig in dieser Form am Raiffeisen-Campus angeboten wurde. Der Themenabend wurde eingestimmt durch einen Sektempfang. Für die Eltern gab es einen Reader, der als Arbeitsmaterial für den Abend dienen sollte. Frau Bommes, die Referentin, hatte zudem einen Büchertisch zu den Themenbereichen Erziehung und Pubertät aufgebaut. Nachdem Frau Kronimus als Vorsitzende des Fördervereins die Eltern begrüßt hatte, führte Frau Bommes in das Thema ein.

„Jugendliche zwischen 13 und 16 sind so ausgeglichen wie ein Jojo und so zugänglich wie ein Kaktus. Sie hausen in einem Chaos, das sie ‚mein Zimmer’ nennen und tauchen dreimal am Tag auf, um etwas Essbares hinunterzuschlingen und die Familie anzuknurren …"

Das Lachen der Eltern signalisierte, dass ihnen dies durchaus bekannt vorkommt. Die Teenagerzeit wird in vielen Familien mit Spannung erwartet. Die prägenden Jahre liegen aber in der Vorpubertät. Hier werden die Weichen für das Miteinander in der Pubertät gestellt. Zur Einstimmung sollten sich die Eltern in ihre eigene Pubertät zurückversetzen und sich die Frage stellen, welche Erwartungen sie an die Pubertätszeit ihrer Kinder haben. Hier fand ein reger Austausch statt. Danach wurden die Altersphasen erklärt und welche körperlichen, seelischen und geistigen Veränderungen damit einhergehen. Es wurde deutlich, warum man den Zustand, in dem sich die Jugendlichen befinden, mit einer Baustelle vergleichen kann. Die tief greifenden Veränderungen fordern die Eltern heraus, denn die Teenager möchten nicht mehr wie Kinder behandelt werden. Dabei stellen sich für Eltern ganz unterschiedliche Fragen: Wie können wir gute Familie bleiben? Was ist erforderlich, um gute Beziehungen zu ermöglichen? Und wie können wir in der Zeit der Pubertät Berater und Begleiter werden?

So berichtete Frau Bommes über die Aufstellung von Regeln mit ihrer eigenen Familie und was die Besonderheiten sind, wenn man diese mit Teenagern erarbeitet. Beim Thema Kommunikation in der Familie sollten die Eltern für sich überlegen,wie die Kommunikation bei ihnen zu Hause abläuft. Laut einer Studie sind viele Jugendlichen nicht zufrieden. Wie kann Kommunikation im Falle eines Konfliktes gelingen? Frau Bommes hat hier an einem eigenen Beispiel aufgezeigt, wie mit einer guten Strategie in einem Konfliktfall besonnen reagiert werden kann.

Der Abend war ausgefüllt mit verschiedenen Themen, die den Eltern als Anregung dienen sollten. Gestaltet wurde das Elterkolleg durch Impulsreferate und den Austausch mit den Sitznachbarn.

Sehr erfreulich war, dass so viele Eltern gekommen sind, um sich mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen. Gut informierte Eltern können sich auf die Zeit der Pubertät vorbereiten, denn es ist eine schöne aber auch anstrengende Aufgabe, Heranwachsende auf dem Weg in die Unabhängigkeit zu begleiten.

Zum Abschluss ließ sich Frau Bommes von den Eltern Rückmeldungen zu dem Abend geben. Die Auswertung ergab, dass viele der Eltern die Erwartungshaltung hatten, dass sie Tipps erhalten, wie sie in bestimmten Situationen angemessen reagieren können. Die Beispiele aus dem Familienleben von Frau Bommes sind gutangekommen, hier war der Wiedererkennungswert sehr hoch. Auch die Gespräche in der Gruppe wurden von vielen als hilfreich angesehen. Es wurden auch Anregungen gegeben, wie dieses Kolleg noch verbessert werden kann.

"An dieser Stelle möchte ich mich bei den Eltern am Raiffeisen-Campus recht herzlich für ihr Vertrauen und die ehrlichen Rückmeldungen bedanken. Ich wünsche mir, dass das Elternkolleg für das Familienleben zu einem persönlichen Gewinn wird und die Eltern eine gute Zeit erleben, wenn sich ihre Kinder zu einem erwachsenen Gegenüber entwickeln!" (Bommes)

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