Musik gegen den Schrecken

Dass die Kultur sich niemals der Angst beugen darf, das haben so viele Menschen in der Geschichte bereits bewiesen. Simon Pullmann war so einer, der auch im Warschauer Ghetto ein Sinfonieorchester zu großartigen Konzerten motivierte und dabei den Blechbläsern eine Extraportion Nahrung besorgte, weil sie sonst zu schwach gewesen wären, um ihr körperlich anstrengendes Instrument zu spielen. Wer wenn nicht eine Bildungsinstitution wie der Raiffeisen-Campus muss unter unvergleichlich leichteren Vorzeichen denen die Stirn bieten, die uns ihren Lebensstil sogar zum Preis ihres eigenen Lebens aufzwingen wollen. Denen zum Trotz müssen wir die Kultur hochhalten.

Und deshalb stand auch am Morgen des 20.12. niemals die Absage des Kulturtags zur Debatte, wenn auch der Weihnachtsmarkt der Sorge mancher Eltern zuliebe gestrichen wurde. Aber die Hochschule für angewandte Kunst und Musik ließen wir uns natürlich nicht nehmen. Das Programm, das Projektleiterin Frau Ingenhoven in monatelanger Vorarbeit mit der Hochschule vereinbart hatte, las sich bereits im Vorfeld wie das Who-Is-Who der klassischen Musik. Darunter einige Sätze der Goldbergvariationen für Fagottensemble und Klavierkammermusik verschiedener Komponisten, vor allem Johann Sebastian Bach. 

Es spielten das Bassoon Consort Frankfurt (Haruki Yoshida, Beliz, Thomas Gkesios, Leon Kranich und Prof. Henrik Raben) sowie Julian Fahrner, Bogdan Kirsch und Adrian Fischer, allesamt Studierende der Klavierkammermusikklasse von Prof. Angelika Merkel im Gutfreundtrio. Erstgenanntes war erst kürzlich in den Medien, denn das Bassoon Consort Frankfurt wurde für die SACD-Einspielung der Goldberg-Variationen von J. S. Bach in der Fassung für Fagott-Ensemble mit einem ECHO-Klassik 2016 ausgezeichnet (Bestellnummer bei Ihrem Buchhändler: ASIN: B013KA7NWE).

Und die Lernerinnen und Lerner verfolgten zwar teils schon vom langen Tag gezeichnet aber immer noch motiviert und auch neugierig das Programm. Geschickt alternierend gesetzt wurden Teile der Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach zwischen Stücken von Mozart, Mendelssohn Barthold, Ravel und Rihm. Ein Highlight für die fünften Klassen: Sie durften gegen Ende des Konzerts auf die Bühne zu den Musikern und dort hautnah erleben, wie die Profimusiker für sie spielten. 

Am Ende bedankte sich Schulleiter Meffert mit einer Flasche Raiffeisen-Campus Apfelsaft bei den großartigen Musikern und bei Frau Ingenhoven für die wie immer perfekt organisierte Projektleitung. 

 

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