Lebewesen sind so verschieden und doch gleich…

 

Was unterscheidet belebte und unbelebte Objekte? Dieser Frage gingen die Klassen 7a und 7b gemeinsam mit Frau Berleth im Biologieunterricht nach.

Als Auftakt in den Biologieunterricht der Mittelstufe erhielten die LernerInnen zunächst die Aufgabe, verschiedene Objekte nach einem eigenen Ordnungsschema zu sortieren. Bei der Präsentation dieser stellte sich schnell heraus, dass es gemeinsamer Ordnungskriterien bedarf, um auf wissenschaftlicher Ebene kommunizieren zu können: Eingeführt wurden die Kategorien belebt und unbelebt. Wobei sich rasch die Problemfrage der Lerneinheit ergab: Wann gilt etwas als lebendig?

Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien sind Lebewesen. Aber welche Eigenschaften machen sie zu „Lebewesen“? Hier ergaben sich viele unterschiedliche Meinungen: „Ganz klar, Lebewesen müssen ein Gehirn haben.“, „Wenn sie sich bewegen, sind sie lebendig“.

Um entscheiden zu können, wann etwas lebendig ist, haben Wissenschaftler in einer Checkliste „Kennzeichen des Lebendigen“ zusammengestellt, mit denen sich nun auch die LernerInnen am Beispiel des Hundes vertieft beschäftigten. Nach intensiver Auseinandersetzung mit den acht Kennzeichen des Lebendigen (Vielfalt und Veränderung, Stammesgeschichte, Regulation, Kommunikation, Stoffwechsel und Energie, Fortpflanzung und Entwicklung, Struktur und Funktion, Wechselwirkung), stellte sich sofort die nächste berechtigte Frage: „Müssen alle acht Kennzeichen vorliegen, damit etwas lebendig ist oder gibt es DAS Kennzeichen, was über belebt oder unbelebt entscheidet?“ Auch hier zeigte sich, dass bereits innerhalb der Klasse viele ein anderes Kennzeichen als das Wichtigste auswählten. Die LernerInnen folgerten richtig: Es müssen alle acht Kennzeichen vorliegen, erst dann gilt etwas als lebendig. Nur so können sich Wissenschaftler verständigen.

Ihr neu erworbenes Wissen wendeten die LernerInnen an einem Text über die Qualle an und entschieden und begründeten fachlich, dass es sich bei der Qualle um ein Lebewesen handelt.

Auf spielerische Art und Weise und durch Einsatz unterschiedlichster Methoden und Sozialformen, machten sich die LernerInnen mit der Methode des kriteriengeleiteten Vergleichens vertraut. Die Kenntnis dieser Kennzeichen ermöglicht zielgerichtetes und fachbezogenes und vor allem selbstständiges Recherchieren. Sie ist grundlegend für die spätere Entwicklung von Basiskonzepten. Basiskonzepte sind themenverbindende übergeordnete Regeln und Prinzipien, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Phänomenen miteinander vernetzen. Ein Unterricht, der sich an Basiskonzepten orientiert, ermöglicht es den Lernern, eine Wissens- und Verständnisstruktur in der sonst unüberschaubaren Faktenfülle zu vermitteln. Biologische Phänomene lassen sich immer wieder auf gleiche Grundkonzepte zurückführen. Im Laufe der Zeit baut sich bei den Lernern ein tragfähiges konzeptbezogenes Wissensnetz auf, mit dessen Hilfe sie fähig sind, Wissen flexibel auch auf neue Frage- und Problemstellungen anzuwenden.

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