Kaplan besucht den Religionsunterricht am RC

Im katholischen Religionsunterricht der Klasse 9ab von Frau Groß herrschte eine besondere Stimmung, als Kaplan Tobias Blechschmidt aus Montabaur zu Besuch kam. Passend zur Thematik „Ethisch-moralische Themen“ stand der junge Kaplan den Lernerinnen und Lernern Rede und Antwort. Zuvor stand bereits fest, dass es keine Tabuthemen geben soll und es für alle Beteiligten wichtig sei, offen und ehrlich miteinander zu sprechen. Nur so könne neben dem gelebten Glauben auch eine sinnvolle Auseinandersetzung mit der kirchlichen Lehre stattfinden, so Frau Groß bei der Begrüßung.

Von diesem Angebot machten alle Beteiligten rege Gebrauch und die Stunde des Fragens und Antwortens erwies sich am Ende doch noch als zu kurz. Denn zahlreich waren die Gesprächsthemen. Gesprochen wurde u.a. über die aktuelle Thematik des IS-Terrors, die Frage nach den Kirchenskandalen der letzten Jahren, etwa im Bistum Limburgs, die erst Ende Oktober 2015 veröffentlichte neue Familiensynode, Standpunkte der Kirche zur Eheschließung von Homosexuellen. Auch die Zukunft der Kirche und der Alltag eines Kaplans kamen zur Sprache. „Selbstverständlich war es ein heftiger Ruck, der durch unser Bistum ging, als die Finanzen offengelegt wurden und es bekannt wurde, dass der neue Bischofssitz 42 Millionen kostete. Doch ein schlimmerer Skandal ist es, wenn es um Missbrauchsfälle geht“, machte der Kaplan in seinen Ausführungen deutlich.

Mit Blick auf die Zukunft der Kirche und das Priesteramt erklärte Tobias Blechschmidt, dass es wichtig sei, genau zu wissen, worauf man verzichte: „Eine stabile Familie zu haben und einen guten Freundeskreis – das sind gute Verbindungen, die einem immer wieder zeigen, was es heißt, familiär gebunden zu sein.“ Das Bistum Limburg sei in der glücklichen Lage, dass es noch ausreichend Priesteramtskandidaten habe. Jährlich bewegt sich die Zahl der Bewerber zwischen ein und drei; dies sei im Vergleich zu anderen Bistümern eine kontinuierliche Anzahl, die die meisten nicht vorweisen können.

Die Lernerinnen und Lerner waren sehr angetan von dem offenen Gespräch mit Kaplan Blechschmidt. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen ihre Fragen, seien sie auch noch so scheinbar naiv, stellen können und eine kompetente Antwort erhalten. Diesen Dialog möchte Frau Groß auch künftig im katholischen Religionsunterricht pflegen.

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