Gründonnerstag

Vom altdeutschen „greinen = weinen“ kommt die Bezeichnung dieses Tages und doch beginnt in den katholischen Kirchen heute Abend der GottesDienst feierlich mit Glockengeläut. So wie die Jüngerinnen und Jünger mit Jesus an diesem Abend Pessach feiern und doch schon wissen, was ihnen blüht, so versammelt sich die Kirche, feiert und endet doch grußlos, schweigend.

Denn das, was wir am Gründonnerstag begehen, ist nur der erste Akt des österlichen Triduums. Wer Ostern feiern will, der kann nicht erst am Samstag Abend in die Kirche gehen, denn die Handlung dieses heiligen Spiels ist unvollständig, hat man diesen ersten Akt an Gründonnerstag nicht vollzogen.

Am Karfreitag dann der Tiefpunkt, an dem unser wie Jesu Leben aber nicht endet, sondern durchstartet in ein Leben, das den Tod nicht mehr fürchten muss. Auch das will ausgehalten sein, zumindest von uns Erwachsenen, die wir doch alle wissen, dass Feiern keine Freude macht, wenn man nicht vorher hart für den Erfolg gearbeitet hat.

Und warum an Ostern kein Gespenst, sondern ein Mensch mit Leib (nicht: Körper) und Seele umhergeht, das möchte ich Ihnen erst an Ostern berichten, wenn Sie möchten…

Halten Sie durch – die Karwochen unseres Lebens gehören dazu!

Findet, mit besten Grüßen,

Ihr Bernhard Meffert, Religionslehrer am Raiffeisen-Campus

P.S. Manchmal gibt es einen neuen Impuls, wenn man am Ende eines Textes ein Bild sucht, das irgendwie passt. Dieses Bild finde ich herrlich metaphorisch. Das letzte Abendmahl als Sandskulptur – vergänglich und kunstvoll. Was bleibt von diesem letzten Abendmahl, wenn der Sturm des Lebens darüber fegt? Nichts Materielles, aber dieses Foto – dieser Eindruck ist noch da…

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