Einladung zur Bürgerversammlung

Passend zum Schneechaos nach den Weihnachtsferien setzten sich die Klassen 5a und 5b im Erdkundeunterricht unter der Leitung von Frau Vopel und Frau Kohl mit den Auswirkungen des Skitourismus auseinander. Dabei wurden sie tatkräftig von den extra angereisten Viertklässlern unterstützt, die die Möglichkeit genutzt hatten, einmal in eine Unterrichtsstunde am Raiffeisen-Campus hinein zu schnuppern.

Die Lernerinnen und Lerner wurden in die Pläne der kleinen Gemeinde See in Tirol eingewiesen, die eine Skigebietserweiterung in Betracht zieht. Die Planungen sahen vor, das kleine, etwas abgelegene Skigebiet von See mit dem großen Skigebiet von Serfaus, Fiss und Ladis zu verbinden. Zunächst hörten die Lerner auf ihr erstes Bauchgefühl und befürworteten das Projekt mehrheitlich. Im Anschluss an ihre eigene Abstimmung erfuhren sie jedoch, dass in See keine Einigkeit herrscht und heftig diskutiert wird. Es stellte sich diese Frage: Ist die Skigebietserweiterung tatsächlich ein Alpentraum oder ein Albtraum? Dieser Fragestellung wollten die Lerner dann genauer nachgehen.

Sie schlüpften in die Rollen verschiedener Interessengruppen der Gemeinde See und befassten sich mit den jeweiligen Argumenten, die für bzw. gegen die Skigebietserweiterung sprechen. Im Anschluss folgten sie der Einladung des Bürgermeisters und hielten eine Bürgerversammlung ab, bei der sie sich über ihre unterschiedlichen Standpunkte austauschten. So kam es beispielsweise dazu, dass die Landwirte über die schlechte Grasqualität für ihr Vieh klagten oder Angestellte der Seilbahn auf neue Arbeitsplätze hofften. Nach einer ausführlichen Diskussion durften die Lerner wieder aus ihrer Rolle schlüpfen und erneut abstimmen. Diesmal kamen sie zu einem völlig anderen Ergebnis. Die Mehrheit stimmte gegen die Skigebietserweiterung und begründete die Entscheidung mit den neu gewonnenen Erkenntnissen über die Auswirkungen des Skitourismus.

Die Diskussion und das daraus resultierende Urteil der Lerner zeigten, dass sie den Skitourismus nicht generell ablehnen, sondern ein Bewusstsein entwickelt haben, welche Vor- und Nachtteile sich aus dem Tourismus ergeben und wie wir als Touristen handeln sollten.

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