Die Hallo-bitte-danke-Tschüss-Regel…

Höflichkeit ist eine Zier“ – sagt das Sprichwort und der Raiffeisen-Campus lässt den flapsig angefügten Spruch „doch besser geht es ohne ihr“ schon aus grammatischen Gründen nicht durchgehen. Wir gehen mit unserer Regel (s. Titel) einen pädagogischen Mittelweg. Bevor wir Kindern erläutern, warum es wenig angemessen ist, den Pfarrer, Vorstandsvorsitzenden oder Bürgermeister mit „Hallo“ zu begrüßen, finden wir es erst einmal wichtig, die soziale Funktion des Grußes so nachhaltig zu vermitteln, dass jeder Lerner wie selbverständlich ein Gespräch nicht mit „Herr Meffert, kann ich mal das Heft?“ beginnt – und dabei neben dem Gruß und einem „Bitte“ auch noch das Vollverb unterschlägt.

Eine Schule in Passau (S. Artikel im Stern) geht noch einen Schritt weiter und verbietet das „Hallo“ und das „Tschüss“, weil es ihnen zu umgangssprachlich ist (und wohl auch zu norddeutsch…). Wir finden, dass man auch in Bezug auf Etikette behutsam vorgehen muss und zugleich konsequent. Und sind uns deshalb sicher, dass unsere Lernerinnen und Lerner später keine Email mit „Hallo“ beginnen und erst recht kein Gespräch. Aber wir haben ja auch noch sieben Jahre Zeit und eine Elternschaft im Rücken, die solche Höflichkeitserziehung voll und ganz unterstützt.

Übrigens finde ich im Gegensatz zum Sprichwort nicht, dass Höflichkeit in erster Linie eine Zier, sondern eine angemessene Kommunikationsvariante ist. Und damit erfolgreicher als unhöfliches Benehmen….

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