Der Raiffeisen-Campus kommt manchmal um Anglizismen nicht herum, denn genau das ist der didaktische Ansatz in der ersten Unterrichtsreihe im Erkundeunterricht von Herrn Meffert. Wir begreifen unsere schulische Umwelt, unsere Heimatorte als Ansatz einer aktiven Kartographie einfach besser, als wenn wir uns den Stadtplan von New York vornähmen. Also markierten alle Lernerinnen und Lerner ihren Heimatort mit einem Klebepunkt, verbanden mit einem Stück Wollfaden den Heimatort mit dem Schulort und sofort wurde klar, wie vielfältig und groß das Einzugsgebiet schon einer Klasse 5 ist. Und so wächst mit der ersten Erdkundestunde nicht nur die Kenntnis des Mitlernenden, sondern auch für das vielleicht wichtigste Material des Geographen – die Karte.

Was neu ist am Raiffeisen-Campus, wollte Herr Meffert als vorbereitender Religionslehrer am ersten Schultag im GottesDienst von den Lernerinnen und Lernern der Jahrgangsstufe 6 wissen. Und nach einigen weiteren Hinweisen kam die Rede auf den neuen Weg, der vom Schulhof zum Gebäude führt (wir berichteten am 12.8.). Der neue Weg war dann auch das durchgehende Motiv, mit dem der Raiffeisen-Campus mit Lehrerkollegium und Eltern das neue Schuljahr unter den Segen Gottes stellen wollte. In der alttestamentlichen Lesung von der zu Salzsäule erstarrenden Frau des Lot (Gen 18, 12-26) wurde deutlich, dass wer sich auf neue Wege begibt, nach vorne schauen sollte, weil er sonst starr wird und in der Vergangenheit lebt. Für das neue Schuljahr bedeutet dies, so Herr Meffert in seiner Predigt, dass wir weder das Gute weiterführen noch das weniger Gelungene des ersten Schuljahres verhindern können, wenn wir nicht nach vorne schauen und auf ein gutes Schuljahr hinarbeiten wollen. Der neutestamentliche Text (Lk 9, 57-62) ging in die gleiche Richtung, betonte aber nicht das Scheitern, die Erstarrung bei den Menschen, die nicht nach vorne schauen, sondern benennt die Voraussetzung für das Mitarbeiten am Reich Gottes. Den zahlreichen Möchtegern-Jüngern sagt er, dass sie nur ganz oder gar nicht mitmachen können. „Wer mit den Händen den Pflug fasst und dabei zurücksieht, taugt nicht dazu, dem Reich Gottes den Boden zu bereiten.“ Das gilt aber auch im alltäglichen Sinn: Wer von den Lernerinnen und Lernern auf alten Erfolgen auszuruhen versucht oder die alten Misserfolge zu stark erinnert, der wird aus der Spur kommen. Für alle unsere neuen Wege, so Herr Meffert, gilt aber, dass wir sie nicht alleine gehen müsen. Auch wenn Gott uns weder das Vokabellernen noch das Rechnenüben abnimmt: Er geht alle unsere Wege mit. Aber, so ein für den Gottesdienst geschriebenes Credo, "er nimmt sie uns nicht ab, er macht sie nur gangbar. Gehen müssen wir selbst!".

Am Ende des von Pfarrer Dr. Jens Feld geleiteten und von Herrn Wagner musikalisch begleiteten Gottesdienstes stellte Herr Meffert die neuen Mitarbeiter am Raiffeisen-Campus vor: Frau Patricia Salvador (E, SPA) und Madeleine Müller und Johannes Meurer (FSJ), die mit einem herzlichen Applaus in die Schulgemeinschaft aufgenommen wurden. Nach zwei Klassenleiterstunden begann dann nach dem Mittagessen der Unterricht in der ersten sechsten Klasse am Raifeisen-Campus. Wir wünschen allen neuen Lernern, Lehrern und FSJlern, aber auch allen anderen am und um den Raiffeisen-Campus ein erfreuliches Schuljahr 2012/2013.

 

 

Am zweiten Schultag der Lernenden des neuen Jahrgangs fanden sich alle vier Klassen des Raiffeisen-Campus auf dem Schulhof zusammen. Hier reichten die Lernenden des "alten" Jahrgangs den "Neuen" nicht nur symbolisch die Hand: Nachdem sie sich gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen und dem FSJ-Team in einem großen Kreis versammelt hatten, zog jeder Lerner der fünften Klassen eine von Lernenden der sechsten Klasse selbst gestaltete Papierhand, welche mit guten Wünschen für den Schulstart und Zeichnungen geschmückt war. So fanden sich die Mentoren der sechsten Klassen mit mindestens einem Patenkind der fünften Klassen zusammen. Die Aufgabe der Mentoren war es, ihre Patenkinder zum Mittagessen zu begleiten. Hier entwickelten sich bei ruhiger und angenehmer Atmosphäre gute Gespräche in der neuen Gemeinschaft – die Grundlage für eine gute Mentoren-Paten-Beziehung ist also gelegt.

Patricia Salvador wurde 1979 in Valencia, Spanien, geboren. Schon als Kind entwickelte sie eine große Leidenschaft für Sprachen. Dies regte sie an, Anglistik an der Universität in Valencia zu studieren. Nach ihrem Abschluss zog sie nach Deutschland, um eine neue Sprache und Kultur kennen zu lernen. An der Albert-Ludwigs Universität Freiburg absolvierte sie ihr BA Studium in Iberocultura und Deutsch als Fremdsprache. Während ihres Studiums in Freiburg arbeitete sie für das Romanische Seminar. Dabei stellte sie fest, dass Lehrerin ihre Berufung ist.  Zurück in Spanien 2009 bildete sie sich weiter als Fremdsprachenlehrerin, während sie als Lehrerin in einer bilingualen Privatschule unterrichtete. Ihr Wunsch war es aber, nach Deutschland zurück zu kehren und hier ihre didaktischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Seit August wohnt sie in Wirges, wo sie sich zuhause fühlt. Am Campus wird sie ab dem neuen Schuljahr als Klassenleiterin und Fremdsprachenlehrerin mit den Fächern Spanisch und Englisch tätig sein.

Dank des Einsatzes von Herrn Brinke fanden wir im letzten Jahr eine Streuobstwiese für unseren Big-Apple-Day. Was zunächst ein einmaliges Projekt war, ist inzwischen zu einer festen Partnerschaft zwischen Landesbetrieb Mobilität mit ihrem hilfsbereiten Mitarbeiter Herrn Hartig und dem Förderverein des Raiffeisen-Campus geworden. Es gehört seitdem zu den Pflichten, zweimal im Jahr für eine Mahd des ca. 27000qm großen Areals zu sorgen. Dies ist jetzt geschehen (s. Fotos) und so ist die Streuobstwiese bereit für eine hoffentlich reichte Ernte mit den Familien im Herbst dieses Jahres….

Ein Schneeballgedicht ist ein kleines Gedicht mit einer strengen Form. Sie möchten es ausprobieren? Hier ist die Vorlage:

___________________ (Titel)

Zeile 1: ein Wort        ___
Zeile 2: Zwei Wörter  ___ ___
Zeile 3: Drei Wörter   ___ ___ ___
Zeile 4: Vier Wörter   ___ ___ ___ ___
Zeile 5: Fünf Wörter  ___ ___ ___ ___ ___
Zeile 6: Vier Wörter   ___ ___ ___ ___
Zeile 7: Drei Wörter   ___ ___ ___
Zeile 8: Zwei Wörter ___ ___
Zeile 9: Ein Wort       ___

Nach einem Jahr am Raiffeisen-Campus hat eine junge Akademikerin am Raiffeisen-Campus sich aufgemacht, nicht nur die Lernerinnen und Lerner mit solchen Formen kreativen Schreibens zu konfrontieren, sondern auch selbst ihre Erfahrungen in die Form eines Gedichts zu fassen. Es trägt den Titel:

Stellenausschreibung

Neue                                Schule

Überschwang                   Motivation              Vorfreude

Erster                               Kontakt –               Freundliche        Menschen

Vertrauen                         Verantwortung        Verständnis

Zufriedene                        Menschen

Vorfreude

Ein schönes Fazit, wie wir finden…

können die 91 Lernerinnen und Lerner zu Beginn des neuen, zweiten Schuljahres am Raiffeisen-Campus. Der vorrangig den Fünft- und Sechstklässlern zugeordnete Schulhof wurde in den Ferien mit dem Gebäude 1 durch einen neuen Verbindungsweg verbunden, nachdem es im Herbst zu zahlreichen Ausrutschern gekommen war. Glücklicherweise nur mit geringen Schäden… Die fleißigen Bauarbeiter zauberten in den Ferien in nur zwei Arbeitstagen einen fix und fertig gepflasterten Weg, der sogar elegant geschwungen gestaltet wurde, um eine zu starke Steigung und einen Gulli zu umgehen. Den Arbeitern der Fa. Schlosser herzlichen Dank und möge der neue Weg auch ein kleines Symbol für unsere Schule sein, die immer bemüht ist, solche neuen Wege zu finden und zu gestalten…

"Die Lernerinnen und Lerner des Privatgymnasiums Raiffeisen-Campus in Wirges haben 1000 Euro an die Katharina-Kasper-Stiftung in Dernbach gespendet. Stellvertretend für die Fünftklässler übergaben Schulleiter Bernhard Meffert und Jacqueline Kuch (links), die bis zu den Sommerferien ihr Freiwilliges Soziales Jahr am Campus absolvierte, bei einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Wirges symbolisch den Scheck an Christa Schüürman von der Katharina-Kasper-Stiftung. Die von den Dernbacher Schwestern der "Armen Dienstmägde Jesu Christi" im Jahr 2002 gegründete Stiftung berät und betreut Familien nach der Geburt eines behinderten Kindes, hilft Eltern bei frühem Kindsverlust sowie im Rahmen der Pränataldiagnostik bei einer zu erwartenden Behinderung oder Beeinträchtigung eines Kindes. "Wir freuen uns sehr, ihnen heute im Namen unserer Schüler diesen Betrag übergeben und damit ihre wertvolle Arbeit unterstützen zu können. Es war uns wichtig, unter dem Motto ‚Kinder helfen Kindern‘ ein Projekt in der Region zu fördern", sagte Meffert bei der Spendenübergabe. Die Sozialpädagogin und Hebamme Schüürman bedankte sich im Namen der Stiftung "ganz herzlich für die großzügige Spende". Das Geld stammt aus dem Erlös der großen Zirkusgala "Schule macht Zirkus", bei der die RC-Schüler gemeinsam mit Schülern der Theodor-Heuss-Realschule plus im Bürgerhaus in Wirges vor mehr als 450 Zuschauern aufgetreten sind (die WZ berichtete)." (Quelle: WZ v. 4.7.2012)

Zur fachlichen Vorvertiefung des in NaWi Klasse 6 zu bearbeitenden Inhaltsfeldes "Sonne, Wetter Jahreszeiten" bildete sich Frau Hartung beim ZDF-Wetterfrosch Dipl. Meteorologe Dieter Walch bereits fort. Hier erschloss sich das Wetter als optimales fächerübergreifendes Kontext-Thema, welches bis in die Oberstufe immer wieder spiralcurricular aufgegriffen werden kann. Dabei kann sowohl die Wetterentstehung aus physikalischer Sicht als auch die Wettervorhersage aus geographischer und politisch -ökonomischer Sicht beleuchtet werden. 

Dieter Walch referierte neben der Wetterentstehung und Wettervorhersage ebenso über Klima und Klimawandel. Dabei machte er klar, dass seine Kinder bereits der Realität der Erderwärmung um ca. sechs Grad Celsius in den kommenden Jahrzehnten und den meteorologischen, natürlichen und wirtschaftlich/ gesellschaftlichen Folgen ins Auge blicken. Die Zyklen von klimatischen und damit auch beispielsweise ökologischen und die Finanzmärkte betreffenden Veränderungen werden so kurz, dass deren Regulierung und Ausmaß weder empirisch noch theoretisch vorhersagbar ist und damit die Menschen an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit bringen können wird. Dafür tragen hauptsächlich 20 % der Erdbevölkerung, nämlich die der Industrienationen die Verantwortung. Somit tragen auch wir die Verantwortung, gemeinsam mit unseren Kindern nach geeigneten Lösungsmöglichkeiten zum Wohle aller zu suchen.