1945? Da war meine Oma noch ein kleines Kind …
Ganz so schnell werden die Lernerinnen und Lerner der 6a/6b ihre ersten Geschichtsstunden am Raiffeisen-Campus bei Frau Maier und Herrn May nicht wieder vergessen. Denn statt eines klassischen Einstiegs, bei dem ihnen erklärt worden wäre, was Geschichte ist und was ein Historiker eigentlich macht, hat sich die Fachschaft Geschichte zu Beginn dieses Schuljahres etwas Besonderes einfallen lassen: Ein Forschungsprojekt zur Familiengeschichte.
Schon in der ersten Stunde erhielten die Lernerinnen und Lerner einen besonderen Auftrag: Sie sollten ihre Familiengeschichte erforschen, einen Familienstammbaum erstellen und in der Klasse präsentieren. Mit Begeisterung machten sich die Lernerinnen und Lerner auf diese angeleitete Reise in die Vergangenheit der eigenen Familie und konnten mithilfe der Eltern und Großeltern erstaunliche Entdeckungen machen.
Die zahlreichen Gegenstände, die in den darauf folgenden Stunden in der Klasse vorgestellt wurden, bildeten ein buntes Potpourri aus unschätzbaren Dokumenten und historischen Zeugnissen, in denen die jeweilige Familiengeschichte Niederschlag gefunden hat. Jede Lernerin / jeder Lerner ist als Expertin bzw. Experte ihrer bzw. seiner Familie aufgetreten und hat den Familienstammbaum und/oder die mitgebrachten Materialien in der Klasse präsentiert und die Fragen der MitlernerInnen und der Lehrkraft souverän beantwortet. Die Vorträge, die zum Teil frei gehalten wurden, haben das historische Bewusstsein unserer Lernerinnen und Lerner besonders geschärft. Davon legt schon der Satz: 1945? Das war meine Oma noch ein kleines Kind, deutlich Zeugnis ab.
Der diesem didaktischen Konzept zugrunde liegende methodische Zugang zum Fach Geschichte verschaffte den Lernerinnen und Lernern nicht nur eine authentische Begegnung mit Geschichte, sondern ermöglichte ihnen auch Primärerfahrungen mit historischen Quellen, kurz: Geschichte zum Anfassen. Umso leichter fiel den Lernerinnen und Lernern der Übergang zur Lerneinheit historische Quellen, der im Anschluss an unser kleines Forschungsprojekt durchgenommen wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Dank des konstruktivistischen Lernarrangements haben unsere Lernerinnen und Lerner eine klare Vorstellung davon gewonnen, woher wir unser Wissen über die Vergangenheit beziehen und, was ein Historiker eigentlich macht – das ist eine großartige Leistung, und deshalb sind wir auf unsere frisch gebackenen Genealogen und Historiker besonders stolz! Die Fachschaft Geschichte am Raiffeisen-Campus bedankt sich an dieser Stelle bei den Eltern und Großeltern, die durch ihre vielfältige Unterstützung zur Realisierung dieses Projektes beigetragen haben.
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