Reiseblog China: Yantai Tag 1: Der erste Eindruck
Früh morgens (9.10.2017) kamen wir mit dem Nachtzug am Hauptbahnhof in Yantai an. Obwohl alle sehr müde und erschöpft waren, da wir in der Nacht zuvor nicht sehr viel geschlafen hatten, freuten wir uns auf den Tag.
Direkt nach unserer Ankunft in Yantai wurden wir von einer Mitarbeiterin der „Yantai Aihua Bilingual School“ begrüßt und fuhren mit ihr in einem Bus zu der Schule. Dort angekommen wurden wir zunächst von der Schulleiterin und einigen Schülern der sehr nett begrüßt; sie sangen bekannte chinesische Lieder für uns und hießen uns auf eine sehr herzliche Art und Weise willkommen.
Im Anschluss durften wir einen Brauch der Schule erleben, der dort jeden Montag stattfindet: die Flaggenzeremonie. Die älteren Schüler und Schülerinnen der Schule marschierten vor der gesamten Schule, die sich vorher je nach Klasse in Reihen geordnet hatte, ein und hissten die Flaggen. Ein sehr spannendes Erlebnis, das es in dieser Form und mit dieser Disziplin in Deutschland nicht gibt. Nach der Flaggenzeremonie blieb ein wenig Zeit, in der wir uns kurz erfrischten, uns entspannten und auch um etwas in der schuleigenen Mensa zu essen. Nach dem wir uns alle ein wenig besser fühlten, zeigten Lehrer sowie Schüler der „Yantai Aihua Bilingual School“ die gesamte Schule. Präziser formuliert ist die Schule ein riesiger Gebäudekomplex, fast eine eigene kleine Stadt, in der Schüler in aller Altersgruppen auf verschiedenen Schulen lernen und dort sogar teilweise übernachten.
Die Führung war sehr interessant und eindrucksvoll. Kurz vor Schulschluss lernten wir unsere chinesischen Austauschpartner kennen, bei denen wir die folgenden Tage wohnten. Zwei verschiedene Kulturen und zum Teil verschiedene Altersgruppen trafen aufeinander, was einen spannenden Aufenthalt in Yantai versprach. Etwas später fuhren wir mit unseren Austauschpartnern zu deren zuhause und lernten dort die gesamte Gastfamilie kennen. Rückblickend auf den ersten Tag in Yantai ist eindeutig festzustellen, dass zwei von Grund auf unterschiedliche Kulturen aufeinander trafen: Die Bräuche und Gewohnheiten sowie die Etikette sind sehr unterschiedlich. Die Kommunikation war sehr kompliziert; wir kommunizierten größtenteils nur durch unsere Mimik und Gestik.
In einer chinesischen Familien zu wohnen, ihren Alltag mit all ihren Gewohnheiten zu verfolgen, schien uns somit zunächst sehr fremd und wir standen dem mit sehr großen Respekt gegenüber – es ist keine einfache Situation. Jedoch wussten wir alle, dass man nur dazu lernt, indem man eben mit solchen teils Angst einflößenden Situationen konfrontiert wird und diese bewältigt. Es macht einen stark und lässt einen viel Erfahrung gewinnen. So gewöhnten wir uns Tag für Tag an die chinesische Kultur und begannen sie zu verstehen und zu leben.
Ella