Gute Freunde
“Die meisten von euch haben Freunde in der Schule: Diejenigen, mit denen wir befreundet sind, leben und arbeiten mit uns. Sie schreiben die gleichen AÜs, arbeiten an ähnlichen ILs und bekommen häufig auch ähnliche Noten. Kurz: Sie teilen mit uns die Lust und den Frust am Lernen. Das Buch Jesus Sirach spricht davon, dass es angebliche Freunde gibt, die verschwinden, sobald es haarig wird. Auch das kennen wir aus dem Schulalltag: Man verkrümelt sich, wenn es Ärger gibt, und lässt den Freund sich den Anpfiff abholen – weil uns manchmal in diesen Situationen der Mut fehlt, weil es unangenehm ist und negative Konsequenzen für uns hat. Dabei gehört doch gerade das dazu, um eine Freundschaft zu pflegen: Für den Anderen einzustehen, „loyal“ und treu zu sein, auch trotz eigener Nachteile. Um ein solcher Freund, eine solche Freundin zu sein, braucht man Mut.
Eine Freundschaft muss es aber auch aushalten, wenn man unterschiedlicher Meinung ist und den Anderen auch einmal kritisiert. Nicht, weil man sein Gegenüber runtermachen oder bloßstellen will, sondern weil man die Freundin vor Fehlern bewahren und von schlechten Ideen abhalten möchte. Wenn der Bibeltext von Freunden als “guten Ratgebern” spricht, meint er genau das. Auch das erfordert Mut, weil man darauf vertrauen muss, dass man die Freundschaft nicht gekündigt bekommt, wenn man etwas sagt, das unange-nehm sein könnte. Oft ist man sich unsicher, wie man sich in solchen Situationen verhalten soll. Der Bibeltext sagt: „Ein Mensch, der sich an den Herrn hält, der kann auch rechte Freundschaften halten“. Wir können also darauf vertrauen, dass Gott uns beisteht, wenn es in Freundschaften mal kritisch wird und es Ärger gibt und uns der Hilfe Gottes sicher sein, wenn wir versuchen, gute Freunde zu sein. Um diese Hilfe und darum, dass wir mit unseren Freunden in guter Freundschaft durch das Schuljahr gehen können, wollen wir Gott heute und immer wieder bitten.”
Auszug aus der Predigt von Herrn Brühl im Schulanfangsgottesdienst am 12.8.2019