Einmal als Astronaut die Erde von oben betrachten oder sich auf die Reise zu entfernten Planeten und Sonnensystemen begeben – ein Traum vieler Jugendlicher und auch einiger Lernerinnen und Lerner des Raiffeisen-Campus.

Die achten Klassen konnten in dieser Woche bei einem Besuch des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Firma Bayer hautnah erleben, wieviel Vorbereitung ein solches Vorhaben mit sich bringt und worüber man sich bei dessen Planung Gedanken machen muss. Während sich eine Lernergruppe in Leverkusen ein Bild davon machte, wie komplex die chemische Herstellung von Produkten ist, die man für interstellare Reisen und das Überleben auf fremden Planeten benötigt, entdeckten sechs weitere Gruppen in verschiedenen Experimenten des DLR_School_Lab in Köln verschiedene Aspekte aktueller Luft- und Raumfahrtforschung. Hier galt es zum Beispiel die Eigenschaften verschiedener Werkstoffe zu bestimmen, den Auftrieb eines zuvor selbst hergestellten Flügelprofils zu bestimmen oder einen Marsrover fernzusteuern, um mit diesem unbekanntes Terrain zu erkunden. Herr Dr. Bräucker, Herr Dr. Bechert und ihr School_Lab_Team standen den Lernerinnen und Lernern hier nicht nur bei den Experimenten zur Seite und legten deren Hintergründe sehr anschaulich dar, sondern begeisterten die Kinder auch mit Vorstellungen zu den Herausforderungen, die sich Menschen in Schwerelosigkeit stellen, und Versuchen in Schwerelosigkeit, die im Versuchsflugzeug Zero-G für ca. 20 Sekunden künstlich hergestellt wird.

Die Lernerinnen und Lerner entdecken die Eigenschaften von flüssigem Stickstoff

Zum Tagesabschluss kamen alle Gruppen wieder in Köln zusammen und konnten sich im European Astronaut Center (EAC) der ESA bei einer Führung die Trainingseinrichtungen anschauen, die alle Astronauten in ihrer Missionsvorbereitung nutzen, die auf die Internationalen Raumstation ISS reisen, um dort zu forschen. Von der Galerie des Centers aus konnte auch ein Blick auf den nächsten Deutschen im Weltall, den Astronauten Matthias Maurer geworfen werden, der gerade im Trainingscenter mit den Vorbereitungen seiner Mission beschäftigt war.

Die Exkursion mit den Fachlehrern Frau Sun und Herr Sottong bildete den Startpunkt eines Projektes, das die achten Klassen in diesem Jahr im Lernatelier des Raiffeisen-Campus durchführen werden und soll daher auch mit den kommenden Jahrgängen wiederholt werden.

Ein Flügelprofil wird hergestellt, um dessen Auftrieb in einem Windkanal zu testen

Im Wahlpflichtfach Informatik Klasse 9 lernen die Lerner*innen derzeit das Programmieren von Algorithmen. Ein Algorithmus ist eine Art Rezept, um z.B. einem Roboter genau mitzuteilen, welche Arbeitschritte er ausführen soll. Das Programmierenlernen macht mit der Programmierumgebung Scratch besonders viel Spass, da sie sehr anschaulich gestaltet ist. Das Besondere: Die Programmierung erfolgt durch die Kombination vorgefertigter grafischer Anweisungen. Das klingt simpel und erleichtert tatsächlich den Einstieg. Aber schnell werden Projekte komplexer und umfangreicher. Die Lerner*innen des 9. Jahrganges haben bereits mehrere Spiele bis hin zu einem komplexen Quiz programmiert und sich dabei die Grundlagen und den ein oder anderen Programmiertrick erarbeitet. Und das Wichtigste dabei: Das Lernen macht Spass, denn das eigene Ergebnis kann man sofort mit anderen Lerner*innen diskutieren und verbessern.

grafischer Code in Scratch

Ein schönes Beispiel zum Ausprobieren findet man hier: https://scratch.mit.edu/projects/325567124

Drücke zum Starten die grüne Fahne. Bewege mit den Pfeiltasten den Roboter und versuche den gelben Ball zu fangen. Dieser ändert nach 2 Sekunden seine Position. Wenn Du das manchmal vorbeikommende Raumschiff erwischst, bekommst Du Zusatzzeit. Die ist auch bitternötig, denn Du hast nur 60 Sekunden zum Punktesammeln.

Scratch eignet sich für jeden, der gern Programmieren lernen möchte, ist plattformunabhängig browserbasiert und kostenfrei.