Serie: Homeschooling am RC

– Folge 8: Den Lehrer*innen über die Schulter geschaut

Wie sieht eigentlich der Arbeitsalltag von unseren Lehrer*innen am Raiffeisen-Campus aus? Zwei Lehrkräfte gewähren uns heute einen Einblick in ihren Homeschooling-Alltag und nehmen uns mit in ihr Homeoffice.

Pünktlich zur ersten Stunde wird der Laptop gestartet. Während dieser noch hochfährt, wird schnell der erste Tee des Tages gekocht und schon kann es losgehen …

In der ersten Stunde werden E-Mails verfasst und beantwortet, die letzten Noten eingetragen und sich ein Überblick über den kommenden Schultag verschafft.

Wenn es in der zweiten Stunde dann mit dem Biologie-Unterricht losgeht, erfolgt die Begrüßung der Klasse, die Erteilung des Arbeitsaufträge sowie das Kontrollieren der Anwesenheit. Mit vereinzelten Nachrichten á la „Guten Morgen, bist du da?“ und „Bitte erledige deine Anwesenheit in den ersten 10 Minuten der Stunde“ vergehen weitere Minuten. Zwischendurch werden inhaltliche Fragen beantwortet, bevor die ersten Ergebnisse hochgeladen werden. Abschließend endet die Stunde mit der Verabschiedung im Chat.

Schnell wird gefrühstückt, bevor in der dritten Stunde eine Stufenversammlung über Zoom ansteht, bei der offene Fragen geklärt werden und ein Austausch über den Unterricht im E-Learning erfolgt.

Gegen kurz vor 12 erfolgt eine kurze Café-Pause, bevor es in die nächste Zoom-Konferenz für das Fach Geschichte geht. Gemeinsam werden die Ergebnisse der letzten Stunde besprochen, offene Fragen geklärt und der Arbeitsauftrag für die kommende Stunde erteilt. Um 12:50 Uhr werden die Lernerinnen und Lerner der neunten Klasse ins Wochenende verabschiedet – die Glücklichen! 

Für mich geht es mit der Biologiestunde des Leistungskurses der MSS1 weiter. Zwischen all den fachlichen Aufgaben rund um Stammbaumanalysen, werden die Lernerinnen und Lerner von Zeit zu Zeit an die Erledigung der „Aufgaben für zwischendurch“ erinnert, welche aus Bewegungspausen und Entspannungseinheiten bestehen. Diese nutze ich ebenfalls, um ein paar Schritte durch die Wohnung zu gehen, bevor es abschließend zur Besprechung der Ergebnisse wieder in eine Zoom-Konferenz geht.

Endlich Pause! Schnell wird der Laptop zugeklappt und die Freistunde für einen zweiten Café, einen kurzen Mittagssnack und etwas Entspannung genutzt. Die vielen Stunden am Laptop machen sich bemerkbar, gleicht diese Stunde doch immer einer kleinen Wanderung durch die Wohnung.

Um 15:15 Uhr geht es mit dem Biologie-Grundkurs der MSS2 in die letzte Unterrichtsstunde des Tages. Hier müssen noch ein letztes Mal die verbleibenden Energiereserven der Lernerinnen, Lerner und Lehrkraft aktiviert werden. Dem E-Learning geschuldet, stellen Kekse und weitere zuckerhaltige Lebensmittel momentan leider keine adäquaten „Energiebooster“ (auch „Motivations- und Bestechungsmittel“ genannt) dar. Pünktlich um 16:15 Uhr endet die Unterrichtsstunde mit Blick auf das (hoffentlich) wohlverdiente Wochenende.

Nachdem der Laptop zugeklappt wurde, werden schnell Winterjacke und Stirnband geschnappt, sodass es für einen Spaziergang raus an die frische Luft gehen kann. Und jetzt? Feierabend!

Larissa Flenner, Lehrerin am Raiffeisen-Campus

Ein neuer Tag im Homeschooling beginnt. Der Wecker klingelt fünfzehn Minuten später als gewöhnlich. Die Fahrt in die Schule hat man sich schließlich gespart. Nach der morgendlichen Routine und einem gemeinsamen Heißgetränk im virtuellen Lehrerzimmer beginnt der Unterricht der etwas anderen Art. Schnell werden vor Unterrichtsbeginn alle Anwesenheitsbestätigungen und Aufgaben freigeschaltet, damit die Lernerinnen und Lerner loslegen können.  Nach einer kurzen Begrüßung im Chat geht es auch schon los, die Anwesenheiten zu kontrollieren und gegebenenfalls diejenigen Lernerinnen und Lerner anzuschreiben, die sich bisher noch nicht gemeldet haben. Zwischendurch erschweren Internetprobleme den Ablauf der geplanten Stunde. Zum Glück sind alle Kinder sehr hilfsbereit und melden sich gegenseitig ab, wenn die Netzwerkverbindung mal streikt.

Mein Arbeitsplatz im Homeoffice

Ein kleiner Vorteil der aktuellen Situation ist die entspannte Tasse Kaffee in einer Freistunde. Danach geht es schon weiter mit der Unterrichtsplanung für die nächsten Tage. Steht Material bereit, werden noch Hilfestellungen erstellt und Erklärvideos gesucht, die die Kinder beim Lernen unterstützen. Dabei steht die Planung immer unter der Fragestellung: „Wie kann ich es schaffen, dass die Lernerinnen und Lerner auch allein zuhause selbstständig lernen können und vielleicht den Laptop für eine Stunde in Ruhe lassen können?“

Der „Stundenwecker“ klingelt und der nächste Unterricht steht gleich schon wieder an. Nach der ganzen Zeit am Laptop wird schnell noch eine kurze Einheit Yoga eingelegt und die Klasse dann zum Zoom-Meeting gebeten. Hier kann man sich wenigstens gegenseitig sehen und weiß, wie es den Lernerinnen und Lernern geht. Trotzdem ersetzt eine Videokonferenz den „normalen“ Unterricht nicht. Leider gibt es zurzeit keine Alternative zum Homeschooling und man kann es sicherlich nicht viel besser machen. Trotzdem kann ich den Tag, an dem es wieder normal weitergeht, kaum erwarten.

Eine Lehrkraft aus dem Homeschooling, die sich auf „normalen“ Unterricht freut

Serie: Homeschooling am RC

– über die Schulter geschaut

Quelle des Beitragsbildes: Pixabay, PIX1681, aufgerufen über: https://pixabay.com/de/photos/büro-smartphone-tablet-laptop-626094/ [Stand:26.01.21]