Serie: Homeschooling am RC

– Folge 2: Eltern über die Schulter geschaut

Willkommen zur zweiten Folge unserer Serie „Homeschooling am RC – über die Schulter geschaut“!

Heute gewährt uns die Mutter von zwei unserer Lerner wertvolle Einblicke in ihren Alltag:

Positiv für die Kinder beim E-Learning, sie können fast eine Stunde länger schlafen als beim Präsenzunterricht und haben immer noch Zeit zum Frühstücken. Meine Söhne gehen in die 6. und 8. Klasse. Mein Mann und ich sind selbstständig und haben unser Büro im Haus, wodurch wir den Vorteil haben, dass wir unsere Kinder beim E-Learning unterstützen können, wenn es notwendig sein sollte. 

In der ersten E-Learning-Phase mussten wir alle noch viel lernen. Ich musste lernen, den Kindern mehr zu vertrauen und zuzutrauen. Und meine Kinder mussten lernen, wie sie die Technik für sich am besten nutzen können. Heute ist für uns E-Learning relativ entspannt. 

Meine Söhne gehen pünktlich um 8.05 Uhr nach oben in ihr „Zockerzimmer“, nun eben eher E-Learning-Zimmer, fahren ihre Rechner hoch und machen sich für den Tag bereit. Ich gehe zunächst mit, um etwas zu trinken und ein paar Snacks bereit zu stellen. Anschließend gehe ich in mein Büro zum Arbeiten. Die Kinder arbeiten fast komplett selbstständig und organisieren sich selbst. 

Julius stürmt die Treppe runter und verlässt mit den Worten „Ich gehe joggen, wir haben Sport!“ das Haus. „Livi hat Englisch Zoom“, ruft er noch, bevor die Tür zufällt. Die Kinder haben häufig Zoom-Konferenz, was ich persönlich gut finde, weil sie dann direkt ihre Fragen stellen können und es sich ein wenig mehr wie Präsenzunterricht anfühlt. Insbesondere um die Sprachen, Englisch und Spanisch, zu lernen, ist ein Videomeeting in jedem Fall sinnvoll. 

Julius kommt vom Sport wieder und ich soll ihn noch bei einigen Sportübungen fotografieren – Handstand und Liegestütze. Er muss die Fotos hochladen.

Bis zum Mittagessen höre und sehe ich nichts mehr von meinen Kindern. Natürlich versuche ich, dass die Kinder auch ihre Pausen nutzen. Sich vielleicht mal ein wenig bewegen oder wenigstens den Schreibtisch verlassen. Leider bleibt der Versuch oft vergebens. 

Die größte Herausforderung ist bei uns eigentlich das Mittagessen. Livius hat bereits um 11.40 Uhr Mittag, während Julius erst um 12.50 Uhr zum Essen kann. Bei uns im Hause haben wir es deshalb so gelöst, dass ich mit Livius zusammen esse und mein Mann mit Julius. Während dieser Pause nutzen wir dann die Zeit, um zu erfragen, wie der Vormittag gelaufen ist bei den Kindern. Sofern es Probleme gab, versuchen wir diese zu klären. Unseren jüngeren Sohn müssen wir in dem Zusammenhang immer wieder ermuntern, auch nachzufragen. Sei es im Chat, in den Frageforen oder bei der Zoom-Konferenz. Schwierigkeiten, die aufgetaucht sind, versuchen wir gemeinsam zu klären. Aber inzwischen hat sich auch Livius gut eingefunden in das E-Learning per ItsLearning, der Lernplattform, mit der die Kinder arbeiten. Die restliche Mittagpause wird von den Kindern genutzt, um sich zu bewegen und frische Luft zu schnappen. 

Dadurch, dass die Kinder einen normalen Stundenplan haben, ist der Tag für sie gut strukturiert. Die Fächer werden nach wie vor, wie bisher unterrichtet. Wobei manche Lehrer eher die Zoomkonferenz bevorzugen, während andere mehr mit dem Chat arbeiten. Es werden Aufgaben gegeben, die die Kinder zu erledigen haben, manchmal müssen diese im Anschluss hochgeladen werden. Dies finde ich auch sinnvoll, denn dadurch ist auch die Arbeit für die Kinder verbindlicher.

Am Nachmittag höre ich nichts mehr von den Kindern. Ich kann in Ruhe arbeiten. Auch wenn meine Kinder gut klarkommen, gehe ich zwischendurch mal hoch, um einen Obstteller vorbeizubringen und um zu schauen, ob alles läuft. Doch ich bin relativ selten gefragt, meistens versuchen meine Kinder sich selbst zu helfen. 

16.15 Uhr ist Schulende, die Kinder haben sich verabschiedet und haben frei.

Ich bevorzuge eindeutig den Präsenzunterricht schon alleine wegen der sozialen Kontakte, habe aber das Gefühl, dass die Kinder auch beim E-Learning viel lernen. Für meine Kinder kann ich sagen, dass sie wesentlich selbstständiger geworden sind und sich noch besser organisieren können. Die Lehrerinnen und Lehrer am Raiffeisen-Campus sind sehr engagiert, deshalb sind die meisten Fächer auch kein Problem. Gerade die Sprachlehrerinnen und -lehrer machen viele Zoom-Konferenzen, dadurch wird die Sprache besser gelernt, als nur durch Aufgaben. Mathe hingegen ist schwieriger zu verstehen per E-Learning, hier fehlt eindeutig die Erklärung von Lehrer/in zu Lerner. Dies ist auch das einzige Fach, wo die Kinder nochmal nachfragen und ich den „Nachhilfelehrer“ spiele.

Alles im Allen bin ich mit dieser Art von E-Learning zufrieden. Wichtig finde ich, dass die Kinder durch den Stundenplan weiterhin einen geregelten Tagesablauf haben, auch wenn die sozialen Kontakte sehr fehlen. 

Mutter eines Lerners aus der 8. Klasse und eines Lerners aus der 6. Klasse

Homeschooling am RC

– über die Schulter geschaut

Freuen Sie sich in der nächsten Folge auf einen Blick über die Schulter unserer Lehrerinnen und Lehrer!

Quelle des Beitragsbildes: Pixabay, Free-Photos, aufgerufen über: https://pixabay.com/de/photos/büro-geschäft-kollegen-treffen-1209640/ [Stand. 26.01.21]