Drei Tage Einsatz als schulische Krisenseelsorgerin im Ahrtal – ein Erfahrungsbericht 

Für drei Tage durfte ich in einer der letzten Wochen verschiedene Schulen im Ahrtal bei ihrem Schulbeginn begleiten. Mit dem Krisenteam des Bistum Mainz und der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau waren wir an den Schulen unterwegs. Durch die vorausgegangene Flutkatastrophe sind die Bedingungen herausfordernd und der Schulbeginn war deutlich erschwert. Die erschreckenden Bilder im Fernsehen waren uns bekannt, aber das Ausmaß der Zerstörung in Gänze zu sehen war erschütternd – trotz vorausgegangener sechswöchiger Aufräumarbeiten. Überschwemmte Schulen, Unterricht in Containern, verschlammte Schulhöfe, notdürftig organisierte Lehrerzimmer in einer Turnhalle, provisorische Klassenräume aufgrund von Zusammenlegungen mehrerer Schulen. All das gehört aktuell zum Alltag.  

In dieser Situation konnten wir da sein und den Kindern, Jugendlichen, Kolleg*innen und schulischen Mitarbeiter*innen vor Ort zuhören und Halt geben. Mit einer Grundschulklasse haben wir eine Andacht gefeiert und Momente gesammelt, die das Leben hell machen und für die die Kinder dankbar sind. (siehe Foto) 

Der solidarische Umgang in den Schulen miteinander und das Gemeinschaftsgefühl in den Klassen war für mich überwältigend. Nicht zuletzt, weil wir sehr herzlich empfangen wurden und viele gute Gespräche führen durften. 

Ich bin beeindruckt von so viel Einsatz und Organisation für die Kinder und Jugendlichen in den Schulen vonseiten der Kolleg*innen, die um möglichst viel Normalität bemüht sind.  

Außerdem bin ich dankbar für das System der Krisenseelsorge an Schulen von EKHN/ EKKW und dem Bistum Mainz, die in Regionen unterstützen, wo es solche Systeme noch nicht gibt. 

Die Kinder sammeln auf bunten Zetteln Momente, für die sie dankbar sind.

Foto und Text: August/September 2021 – Karina Offermann