Klimawandel – ein Fall für Erdkunde? Nicht nur!

Der Grundkurs Chemie der MSS1 untersuchte in den letzten Wochen die Wirkung von Treibhausgasen auf die Klimaerwärmung, analysierte anhand von Modellierungen Einflussfaktoren der Klimaerwärmung und nahm einzelne chemische Reaktionen, wie die Versauerung der Meere durch Kohlenstoffdioxid und dessen Wirkung auf kalkbildende Wasserorganismen, unter die Lupe.

Die vom Kurs erstellten Blogartikel geben eine Übersicht: Klimawandel – was ist das eigentlich?

Der Klimawandel

(ein Blogeintrag von Manuel Behrendt – MSS1)

Jeder kennt ihn, in der Politik ist er Dauerthema – manche sagen, ihn gibt’s gar nicht.

Der Klimawandel ist ein ernstzunehmendes Problem und wir alle können dazu beitragen, dass dieser gestoppt wird – doch stoppen an sich ist nicht das Ziel. Den Treibhauseffekt gab es schon vor Millionen von Jahren auf der Erde, er ist etwas Natürliches und wir brauchen ihn auch, denn die Durchschnittstemperatur der Erde liegt aktuell bei etwa +14°C, ohne den Treibhauseffekt läge sie bei etwa -18°C. Doch in den letzten Jahren wandelt sich das Klima immer mehr…

Der Treibhauseffekt

Der Klimawandel wird durch die zunehmende Konzentration an Treibhausgasen in unserer Atmosphäre vorangetrieben. Diese Gase heißen Treibhausgase, weil sie im übertragenen Sinne wie das Glas eines Treibhauses fungieren: Die Sonneneinstrahlung kann das Glas zwar von außen durchdringen, die vom Boden zurückkommende (remittierte) Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) wird vom Glas am Austreten jedoch gehindert und fällt wieder zurück zum Boden, wodurch sich die Temperatur im Gewächshaus, beziehungsweise die Temperatur unseres Planeten, in größerem Maßstab erhöht.

Die Ursachen

Durch Verbrennung von Kohle, Holz und Erdgas, wie beim Autofahren oder Heizen, entstehen Kohlendioxid und Stickoxide. Immer mehr Viehzucht, vor allem Massentierhaltung, sorgt für mehr Methan, welches die Tiere beim Verdauen ihres Futter produzieren, aber auch beispielsweise alte Kühlschränke können fluorierte Gase (FCKWs – Fluorkohlenwasserstoffe) enthalten, die eigentlich als Kälte- und Dämmstoffe gedacht sind.  (Wie Sie herausfinden, ob Sie einen solchen Kühlschrank haben und was Sie tun sollten erfahren Sie hier)

Wahre Klimaretter sind jedoch Bäume und Pflanzen! Allein der Amazonasregenwald speichert zwischen 90 und 140 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, während er zudem eine kühlende Wirkung auf das Weltklima hat. Doch Wälder und Grünflächen werden immer mehr abgeholzt oder (teils illegal) gebrandrodet, später auch noch zur Viehnutzung gebraucht. Damit geht einerseits das Speichern und Umwandeln des CO2 verloren, andererseits kommen durch mehr Tiere noch mehr Emissionen zustande, als durch die Entwaldung ohnehin schon. So erhöht sich die Menge der in der Atmosphäre natürlich vorkommenden Treibhausgase enorm, und dies verstärkt den Treibhauseffekt und die Klimaerwärmung.

Es gibt also viele verschiedene Treibhausgase, wobei manche einen größeren Effekt als andere haben. Das liegt an den Wellenlängenbereichen der Infrarotstrahlung, in denen Absorption durch die Atmosphärengase erfolgt. Manche Treibhausgase werden in geringeren Mengen emittiert, halten die Strahlung teilweise aber tausendfach wirksamer auf der Erde als CO2, ein Gas, welches oft als Maßstab für andere Emissionen genommen wird, da es durch unseren hohen Ausstoß und seinen Absorptionsbereich der IR-Strahlung als „Klimakiller Nummer 1“ gilt.

Die Folgen

Von vielen wird das Problem des Klimawandels noch nicht ernstgenommen, immerhin wäre es doch schöner, wenn das Meer mal ein bisschen wärmer wäre, nicht wahr? Wenn wir unseren CO2-Ausstoß nicht verringern, könnte die Erde laut Klimaforschern 2050 auf den Kontinenten um bis zu 4,5°C wärmer werden! Die Temperatur der Ozeane könnte um bis zu 2°C steigen, da diese eine höhere Wärmekapazität als die Kontinente aufweisen und sich somit weniger schnell erwärmen. Je wärmer es wird, desto mehr Eis schmilzt auch an den Polkappen. Das Eis, das dort teils unter und teils über dem Meeresspiegel ist, schmilzt und wird Teil des ganzen Meeres, was zu Überschwemmungen ganzer Städte und Inseln und beispielsweise auch eines Großteils der Niederlande führt. Das Schmelzen der nördlichen Polarregionen führt auch zum Sterben der dort heimischen Eisbären. Das Eis der Polarregionen, auf Permafrostböden, an Gletschern und auf Bergen, welches dann nicht mehr vorhanden sein wird, reflektiert einen äußerst großen Teil der Sonnenstrahlung, sodass Eisflächen zum Abkühlen der Erde beitragen. Fällt dies weg, gibt es nochmals mehr Fläche, über die Wärme aufgenommen werden kann.

Die Hitze führt zu trockener Luft. Infolgedessen sind Waldbrände wahrscheinlicher, wodurch dann wieder gespeichertes CO2 freigesetzt wird und Photosynthese nicht von toten Pflanzen betreiben wird.

Auch die Hitze an sich kann gesundheitliche Folgen, vor allem bei Älteren und kranken Menschen, hervorrufen. Hitzewellen können fast überall auftreten und es kann zu Wasserknappheiten kommen. Dies beträfe auch die Landwirtschaft, die dann unter Ernteausfällen leidet und sich zudem noch die Vegetationsperioden verschieben könnten. Neben Hitzewellen allein gibt es jetzt schon spürbare Veränderungen, denn Extremwetterereignisse und Stürme treten viel häufiger auf.

Was getan werden kann

Da der Klimawandel alle betrifft, sind auch alle gefordert. Man muss sich in jedem Bereich auf den Klimawandel vorbereiten, wobei jedoch der CO2-Fußabdruck jedes Einzelnen zählt. Statt einen kurzen Weg mit dem Auto zu fahren, öffentliche Verkehrsmittel zu nehmen, kann man das Fahrrad benutzen oder einfach zu Fuß gehen. Auch beim Einkaufen darauf achten, mal weniger Fleisch zu essen oder seine Ernährung sogar ganz umzustellen. Und wenn man was aus der Tiefkühltruhe kauft, dies dann zu Hause langsam auftauen lassen, statt beispielsweise an der Mikrowelle die Auftaufunktion zu nutzen. Beim Bestellen von Produkten darauf achten, dass der Weg, den das Produkt zurücklegt, nicht allzu lang ist. Auch beim Wasser gilt das: Lieber eigenes Wasser aus der Region kaufen, statt beispielsweise Firmen zu unterstützen, die ohnehin schon Wasserbedürftigen in Afrika das Wasser abzapfen. […]

Also nochmal zusammenfassend: Der Klimawandel muss verlangsamt werden, denn das liegt in unser aller Interesse. Dabei reichen schon kleine Taten, um seinen Beitrag zu leisten. Trotzdem sollte man sich aber darum kümmern, dass auch die größten Firmen und die Politik ihren Beitrag leisten. Was tun Sie bereits fürs Klima und gibt es noch andere Vorschläge, wie wir alle einen Beitrag leisten können? Schreiben Sie es hier unter den Blog und teilen Sie den Beitrag, um mehr Menschen aufzuklären.

Gemeinsam können wir etwas verändern!

Quelle des Beitragsbildes: Pixabay, geralt, aufgerufen über: https://pixabay.com/de/illustrations/co2-abgase-klimawandel-4767439/ [Stand: 10.02.21].