Eine Woche bei den Nomaden
Im Religionsunterricht der 5. Klassen setzen sich die Lerner:innen mit den Anfängen ihrer eigenen Glaubensgeschichte und – am Beispiel der Abrahamserzählungen – mit den Anfängen der in der Bibel überlieferten Glaubensgeschichte des Volkes Israel auseinander.
In einer der ersten Stunden lernten sie das Leben heutiger Nomaden kennen und stellten sich vor, wie es wohl sei, eine Woche mit einer Beduinenfamilie mitzuziehen. Lesen Sie hier zwei Berichte, in denen Sie auch über wichtige Merkmale des Nomadenlebens erfahren:
„Letzte Sommerferien reiste ich eine Woche bei Nomaden mit. Wir hatten einen Treffpunkt in der Wüste. Dort trafen wir uns auch. Erst stellten sich alle vor und dann ich. Und schon ging es los. Sie hatten viele Kamele dabei. Plötzlich fragte mich jemand, ob ich auf einem Kamel reiten möchte. Natürlich ließ ich mir die Chance nicht entgehen. Und schon saß ich auf dem Kamel. Das war sehr lustig. Es schaukelte hin und her. Plötzlich sah ich in der Ferne eine Stadt. Ich fragte die Nomaden, warum mitten in der Wüste eine Stadt steht. Einer der Nomaden erklärte mir, dass das nur eine Fata Morgana sei. Ich fragte, was das ist. Nun erklärten sie mir, dass es nur eine Erscheinung ist. Jetzt sah ich in der Ferne etwas Grünes. „Ist das auch eine Fata Morgana?“, fragte ich. „Nein,“, sagten sie, „das ist eine Oase. Da gehen wir hin, damit die Tiere Wasser und Gras haben“ Es war ein bisschen Zeit vergangen als wir ankamen. Dieser Teil sah ganz anders aus als der andere. Es war schon spät am Abend. Wir schlugen unser Lager auf und alle gingen schlafen. Am nächsten Morgen kam noch ein Nomadenstamm. Über den Tag halt ich den Nomaden mit den Tieren. Plötzlich sah ich, wie ein junger Mann unseres Stammes einem jungen Mädchen des anderen Stammes einen Heiratsantrag machte. Später beim Chef unseres Stammes wurde mir etwas verkündet: „Es wird heute eine Hochzeit geben.“ Das Fest war ausgelassen. Alle haben gelacht und getanzt. Außerdem habe ich etwas so Leckeres noch nie gegessen. So eine Reise kann ich empfehlen.“
Johanna, 5b
„Letzte Woche war ich bei einer Beduinenfamilie und durfte mir anschauen, wie sie leben. Es war sehr spannend, denn ich habe eine Hochzeit miterlebt. Es gab leckeres Essen und alle Leute waren sehr nett. Ein paar Tage später sind wir in einer Oase angekommen, mit einem kleinen aber tiefen Brunnen. Es waren auch andere Menschen da, mit denen wir unser Fladenbrot geteilt haben. Manche waren ein bisschen reicher und hatten Kamele und manche ein bisschen ärmer und hatten nur Schafe. Abends bauten wir unser Zelt auf und ich habe immer gut geschlafen. Hin und wieder wurde es kalt, aber nach ein paar Minuten ging es dann wieder. Als ich wieder nach Hause musste, fiel es mir schwer, Abschied zu nehmen. Aber als ich dann wieder zu Hause war, fand ich es aber auch schön.
Laura, 5a