Papierflieger im Geschichtsunterricht?!

Wer am vergangenen Mittwoch bzw. Donnerstag aus den Fenstern der Räume in Richtung Schulhof schaute, staunte nicht schlecht, als jede Menge selbstgebastelter Papierflieger durch die Luft sausten.

Doch hatten die Klassen 8a bzw. 8b nicht eigentlich gerade Geschichte?

Doch! Und zwar behandelten sie das Thema „Industrialisierung“, wobei eines ihrer zentralen Merkmale die Einführung von Fließbandarbeit war. Um nachvollziehen zu können, wie sich Arbeiter:innen bei dieser täglichen Arbeit fühlten, vor welchen Herausforderungen sie standen und welche Vorteile die Arbeitgeber daraus zogen, sollten die Lerner:innen selbst erfahren.

So wurden spontan einzelne „Fließbänder“ aufgestellt, an denen Schritt für Schritt Papierflieger aus den zahlreich vorhandenen „Schmierblättern“ der Lerner:innen gebastelt wurden. Jede:r Einzelne übernahm dabei eine einzige Faltung und gab das Produkt dann an den/ die Nächste:n am Fließband weiter, bis am Ende ein flugfähiger Papierflieger produziert war.

Die einzelnen „Fließbänder“ standen dabei in Konkurrenz zueinander. Wer schafft am meisten und vor allem auch qualitativ gute Flieger?

Im Anschluss wurden gemeinsam die individuellen Erfahrungen reflektiert und es stellte sich schnell heraus: Fließbandarbeit bot den Arbeiter:innen feste Einkünfte, aber eben zum Preis eines monotonen Alltags, großem Stress und der Möglichkeit des Arbeitgebers, jede:n Einzelnen schnell und unkompliziert auswechseln zu können.

So ist also auch den Lerner:innen bewusst geworden, inwiefern die allseits beliebten Papierflieger dazu führen können, doch etwas über Geschichte zu lernen.