Was hat Goethe sich wohl dabei gedacht?

Wir, der Deutsch Leistungskurs von Frau Offermann aus der MSS 1 haben uns in den letzten Unterrichtsstunden genauer mit dem Thema Liebeslyrik befasst. Dabei haben wir das Gedicht „Rastlose Liebe“ von Johann Wolfgang von Goethe analysiert und Parallelstrophen dazu verfasst.
Das Gedicht „Rastlose Liebe“ lautet folgendermaßen:

Dem Schnee, dem Regen,
dem Wind entgegen.
Im Dampf der Klüfte,
durch Nebeldüfte.
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh!

Lieber durch Leiden
Möcht´ ich mich schlagen.
Als so viel Freuden
des Lebens ertragen.
Alle das Neigen
Von Herzen zu Herzen,
Ach wie so eigen
Schaffet das Schmerzen!

Wie soll ich fliehen?
Wälderwärts ziehen?
Alle Vergebens!
Krone des Lebens,
Glück ohne Ruh,
Liebe bist du!“

Zu diesem Gedicht sollte dann in Gruppenarbeit jeweils eine Parallelstrophe gedichtet werden.
Dabei mussten wir allerdings einiges beachten, wie zum Beispiel ein gleichbleibendes Metrum, ein paralleles Reimschema und es mussten mindestens drei rhetorische Figuren eingebaut werden.
Es war viel Arbeit eine einzige parallele Strophe dazu zu verfassen, allerdings sind am Ende doch ordentliche Strophen entstanden. Eine Gruppe schrieb beispielsweise diese Strophe:
„ Auf Wegen schweben,
den Plagen gegen.
Treiben mich Lüfte?
In schreiende Gelüste.“

Eine andere Gruppe war sogar so fleißig und hat nicht nur eine einzelne parallele Strophe, sondern direkt ein komplettes paralleles Gedicht zu dem oben genannten Gedicht geschrieben. Dieses Gedicht geht folgendermaßen:

„Leiden und Lieben
ist es verschieden?
Beides vergänglich
und doch unendlich.
Beides schmerzt, doch gibt Halt
zweierlei Gestalt.

Schreien und Schweigen,
beides so eigen
irgendwie magisch
denn trotzdem identisch.
Gleich wie du und ich
komplett unterschiedlich.
Beide vergänglich
und doch unendlich.

Was wird geschiehen?
Werden wir fliehen?
Lass uns doch bleiben,
lieben und leiden.
Nur wir zu zweit
Unendlichkeit!“

Nach diesem tollen Gedicht gibt es allerdings noch eine weitere Gruppe, welche eine Parallelstrophe geschrieben hat. Diese lautet wie folgt:

Um sie zu gewinnen,
muss ich vieles bangen,
muss ich mich besinnen.
Küss sie auf die Wangen,
um sie bettwärts zu bringen,
mach ich mir Gedanken
und hoffe es wird gelingen.“

Resümierend lässt sich festhalten, dass tolle Strophen im Deutsch-Leistungskurs entstanden sind, es uns allen eine große Freude war, eine eigene Strophe zu dichten und wir dank dieser Aufgabe auch nun wissen, wie viel Arbeit es wirklich ist, ein ganzes Gedicht zu erstellen und was dabei alles beachtet werden muss.

Bildquelle: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de