Es waren einmal …

… 26 Lerner der Klasse 5b, die im Deutschunterricht von Frau Maier wahrhaft Märchenhaftes entstehen ließen. Das Klassenzimmer war schon bald gefüllt mit Prinzen und Prinzessinnen, Hexen, guten Feen und kleinen Zwergen, die die Lerner in der Tradition der Grimmschen Märchen schwere Aufgaben bewältigen und lange gefährliche Wege gehen ließen bis, ja bis am Ende das Gute siegte und das Böse bestraft wurde und nicht selten die Hochzeitsglocken läuteten.

Doch lesen Sie selbst zwei gelungene Märchen von Vinzent und Tobias.

Die drei Kleeblätter
von Vinzent

Es war einmal eine junge sehr schöne Prinzessin, die wie jeden Morgen durch einen sehr schönen Wald ging und Blumen pflückte. Plötzlich hörte sie eine Stimme aus einem Teich rufen: „Hilf mir, hilf mir“. Sie ließ die Blumen fallen und rannte zum Teich uns sah voller Schreck eine fette hässliche Kröte im Teich schreien. Sie jammerte: „Ich hänge jetzt schon neun lange Jahre hier, doch es will mir niemand helfen, mich vom Fluch zu befreien.“ Die Prinzessin sagte entschlossen: „Ich werde dir helfen. Wie kann ich dich von deinem Fluch befreien?“ „Du musst drei vierblättrige Kleeblätter holen und sie mitbringen. Aber hüte dich vor der Hexe, denn sie war es, die mich in diese Gestalt verwandelt hat. Hier, nehme diesen Lichtschein mit, wenn du in Gefahr kommst, sprich: Licht, Licht, Licht, so wird der dir helfen.“ Die Prinzessin ging mit dem Lichtschein an eine Wiese, wo sie schon vierblättrige Kleeblätter gefunden hatte. Schon nach kurzer Zeit hatte sie das erste Kleeblatt gefunden, aber als sie es pflücken wollte, wurde es ganz hart. Die Prinzessin wich zurück, dachte aber an die arme Kröte und riss es ab. Sie ging eine Weile, dann hatte sie schon das zweite Kleeblatt gefunden, sie wollte es pflücken, doch da tat sich vor ihr eine riesige Spalte auf, so tief, dass sie dachte, auf das andere Ende der Welt sehen zu können. Doch sie sah das Kleeblatt unten am Ende des Spalts und kletterte hinunter. Nach drei Stunden Qual hatte sie endlich das zweite Kleeblatt und sah schon das dritte. Als sie es pflücken wollte, verwandelte sich das Kleeblatt in einen neunköpfigen Drachen und sprach: „Wenn du mich abreißt, dann werde ich dich fressen.“ Doch das Mädchen sprach dreimal laut:“Licht, Licht, Licht!“ Da zerfiel der Drache zu Staub. Sie pflückte das Kleeblatt ab und eilte voller Freude zu der Kröte und gab ihm die drei Kleeblätter. Die Kröte verwandelte sich daraufhin zu einem Prinzen. Und sie heiratete ihn noch am Teich. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Das goldene Schwert
von Tobias

Es war einmal ein schönes Schloss, dort lebte eine Prinzessin. Einst, als sie im Garten spielte, wurde sie von einer bösen Hexe gefangen und verschleppt. Der König war todtraurig. So kam es, dass drei Prinzen davon hörten, sie waren schön. Aber nur einer war klug, die anderen waren dümmlich. Alle ritten sie in den Wald. Der erste Prinz, er war der schlaue, sah Fußabdrücke. Er folgte ihnen rasch. Sowie er 7000 Meter geritten war, sah er plötzlich einen kleinen, kaum erkennbaren Lichtschein. Sowie er näher kam, erkannte er ein goldenes Schwert. Das fing auf einmal an zu sprechen: „Hebe mich auf und befreie die Prinzessin!“ Das rief es drei Mal. Da nahm der Prinz es und ritt noch sieben Tage hinter der Spur her. Der Weg war sehr gefährlich, er wollte einmal schon aufgeben Da sah er eine große Höhle. Er band sein Pferd an und ging mit dem Schwert zur Tür und klopfte. Wahrhaftig öffnete die alte Hexe. Der Prinz rief: „ Gib mir die Prinzessin!“ „Niemals“, sagte die Hexe. Gleichzeitig schleuderte sie einen schwarzen Blitz auf den Prinz. Da sprang das goldene Schwert in die Höhe und es war, als liefe der Blitz in das Schwert. Mit einem Mal schleuderte das Schwert die Blitze zurück und die Hexe fiel zu Boden. Der Prinz suchte und fand die Prinzessin. Er ritt mit der Prinzessin nach Hause. Der König freute sich sehr und gab dem Prinzen seine Tochter zur Frau. Drei Tage später wurde Hochzeit gefeiert. Doch die Brüder vom Prinzen waren sieben Tage unterwegs. Schließlich verhungerten sie. Doch der Prinz und die Prinzessin lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

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