Der nächste Projekttag „Eltern machen Campus“ am Freitag, 27.10.2017 wirft seine ersten Schatten voraus: Die Ankündigung wurde per Mail verschickt und erste Eltern haben sich bereit erklärt, ihren Beruf in einem Workshop vorzustellen. Falls auch Sie Interesse haben, unseren Lernerinnen und Lernern Aspekte Ihres Berufes vorzustellen, freut sich Herr Deinert über Ihre Nachricht.

Heute blicken wir noch einmal zurück auf den vergangenen Projekttag im letzten Herbst. Aus unserer Reihe „Eltern machen Campus – Interviews mit Eltern und Lernern“ präsentieren wir heute den Workshop „Pflege – Der Mensch im Mittelpunkt“ von Frau Claudia Brockers, den unsere Lernerinnen Julia und Cosima besucht haben.

Frau Brockers, was war Ihre Motivation den Workshop zu halten?

Ich bin auch nach 33 Jahren immer noch begeistert von meinem Beruf. Heute bietet er auch die Möglichkeit des Studiums und /oder vielseitiger Zusatzqualifikationen. Also, wem kann ich das besser weitergeben, als denen, die sich vielleicht in diese Richtung beruflich orientieren möchten.

Julia, was waren deine Erwartungen als du den Workshop gewählt hast?

Ich wählte den Workshop, weil ich den Beruf Pflege schon immer interessant fand. Um ehrlich zu sein, war es nicht mein Berufswunsch, aber ich finde diesen Beruf nach wie vor sehr faszinierend und habe großen Respekt vor denen, die ihn ausüben. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen: Ich wollte mehr über den Alltag und die Aufgaben eines Pflegers erfahren und diese vielleicht auch nachempfinden und genau dies ist auch meiner Meinung nach gut gelungen. Wir hatten mehrere praktische Übungen: vom Zähneputzen und Füttern eines Partners bis hin zum Rasieren eines Ballons.

Frau Brockers, wie lief die Vorbereitung auf den Workshop ab? Haben Sie einen Tipp für Eltern, die interessiert sind, selbst einen Workshop zu leiten?

Die Vorbereitung lief sehr einfach. Ideen waren vorhanden und dank der hilfreichen Anregungen seitens der Schule schnell umgesetzt. Den Eltern kann ich sagen: Aufgeregt war ich schon. Was erwartet mich? Wie gehen die Lernerinnen und Lerner mit mir um? Bekomme ich das hin? Nach ein paar Minuten und einem etwas holprigen Anfang war aber alles gut. Die Zeit war geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung. Meinerseits dafür, dass ich meinen Beruf vorstellen konnte und dass die Lernerinnen und Lerner meine Vorstellung gewählt haben. Seitens der Lernerinnen und Lerner, dass man sich die Zeit für sie nimmt.

Cosima, hat dich der Workshop hinsichtlich deiner Berufsentscheidung weitergebracht?

Bezüglich meiner Berufsentscheidung weiß ich es noch nicht, jedoch habe ich nun ein Verständnis dafür bekommen, wie anspruchsvoll dieser Beruf ist. Viele Pfleger opfern sich auf, um das Leben der Pflegebedürftigen so schön und angenehm wie möglich zu gestalten und sie müssen Aufgaben erledigen, die wirklich niemand sonst erledigen würde. Pfleger ist der bewundernswerteste und sozialste Beruf, den ich kenne.

Deine Zeit- (Anna, 7a)

365 Tage im Jahr, von Erlebnissen bis zu Vergebnissen.

Die Zeit rennt, schnell, sehr schnell. Und willst Du nichts verpassen, musst Du es genießen.

Die Zeit genießen? Ja … schwer zu erklären, aber so schwer ist das eigentlich gar nicht, da kannst Du Dich nicht beschweren. Vielleicht kommst Du oft genervt nach Hause, oder (du) bist kurz vorm Überbrausen.

Aber im Endeffekt ist es völlig egal, denn Du bist wundervoll, weil es Menschen gibt, die in Deiner Nähe so sein können, wie sie sein wollen. Eine Vielfalt an Momenten, die Dich mit den Menschen verbindet.

Diese Zeit, diese Erinnerungen oder Momente sind sehr wertvoll. Verbring´ sie mit den richtigen Menschen, die Du liebst und die Dich schätzen. Denn all dies ist ein wichtiger Teil Deines Lebens…

Die Zeit Deines Lebens….

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein Buch, das man nicht mehr wieder aus der Hand legen möchte, wenn man es einmal zu lesen angefangen hat, ist ein gutes Buch! Und Menschen, die solche Bücher schreiben, laden uns, Leserinnen und Leser, zu einer ganz besonderen Entdeckungsreise ein. Karin Bruder, die Autorin des 2010 erschienenen Jugendromans "Zusammen allein" zählt für mich zu diesen besonders talentierten Menschen.

Wie Sie vielleicht schon erfahren haben, begrüßen wir diese Autorin am 8. Juni im Rahmen unserer Lesereihe LitLive! und sie wird aus dem Roman "Zusammen allein" lesen. Ich durfte dieses Buch im Vorfeld lesen. Mein spontaner Eindruck ist: Es ist nicht einfach, richtige Worte zu finden, um die Faszination angemessen zu beschreiben, die von diesem außergewöhnlichen Roman ausgeht.

Für uns, die in einer Demokratie leben, ist es schwer, uns vorzustellen, wie es sich in einer Diktatur, d.h. in einem Staat anfühlt, in dem die Menschen ihre Meinung nicht frei äußern dürfen. Doch die Autorin Karin Bruder lässt den Leser mit einer erstaunlichen Leichtigkeit in eine solche Welt eintauchen: Wir lernen Agnes, die Protagonistin, kennen. Sie ist gerade 15 Jahre alt, als ihre Eltern sie in Rumänien zurücklassen und nach Westdeutschland übersiedeln, in ein Land, das sie nur aus "Erzählungen" und der Bunten kennen. Aber dafür haben sie eine ebenso einfache wie plausible Erklärung: "In der Bunten sahen nicht nur die Menschen, sondern auch die Dinge glücklich aus" (S. 8). Aus Liebe zu ihrer Heimat weigert sich Agnes, ihren Eltern nachzufolgen. An ihre "schräge" Oma gewöhnt sie sich erst allmählich und zu allem Überfluss kommt es zu einem schwerwiegenden Konflikt mit dem Geheimdienst …

Thema und Schreibstil dieses Buches sind so spannend und frisch, dass jede Zeile buchstäblich unter die Haut geht. Daher freuen wir uns auf die Schriftstellerin Karin Bruder und auf Sie, liebe Eltern und Literaturbegeisterte, am 8.6. um 17.30 Uhr im Forum des Raiffeisen-Campus!

Dr. Yomb May

 

Da kann man schon mal ins Grübeln kommen. Nicht so die Lerner der Klasse 7a, die sich im Deutschunterricht von Frau Maier mit dieser und weiteren Fragen rund um Rechtschreibung und Grammatik intensiv beschäftigten.

Die letzte Klassenarbeit stand an, doch wie kann man jeden Lerner der Klasse dabei unterstützen, sodass sich jeder individuell, die jeweiligen Baustellen in den Blick nehmend darauf optimal vorbereiten kann? Ein individueller Lernplan war die Lösung. Zunächst durchliefen alle Lerner einen Check-In: Hier galt es, in allen relevanten Grammatik- und Rechtschreibbereichen zunächst sein Wissen unter Beweis zu stellen und so ganz ehrlich Lücken aufzudecken. Mit dieser Basis mussten nun die verbleibenden drei Wochen bis zur Klassenarbeit  geplant werden: In welcher Deutschstunde möchte ich welches Thema bearbeiten? Muss ich auch mal in der freiwilligen Lernzeit ran? Wie viel Zeit habe ich eigentlich?

Bei diesem Vorgehen rückt der eigentliche Inhalt der Klassenarbeit in vielerlei Hinsicht fast in den Hintergrund: Zeitmanagement und ein ehrlicher Umgang mit den eigenen Lücken, Lernen lernen eben.

Der Zufall ist manchmal ein wunderbarer Begleiter. So ergab sich vor einigen Wochen die Gelegenheit, dass Frau Jockwig die Theater AG von und mit Frau Ingenhoven in die Welt des Poetry Slams einführte. In den folgenden Stunden entstanden in Einzel- und Gruppenschreibphasen einige beeindruckende Texte. So auch der Folgende, zum vorgegebenen Thema „Wetter“.

Das Wetter (Franziska, 6b)

Es regnet.

Die Regentropfen prallen auf das Dach. Laut. Die Blätter fallen auf den Boden. Es wird Herbst, die Bäume verfärben sich. Regen, viel Regen. Dunkle Wolken. Graue Wolken, mehr Regen. Ich gehe an mein Fenster die Blätter schweben im Wind. Alles Dunkel. Ich möchte schlafen es geht nicht es ist zu laut, zu dunkel.

Es schneit.

Der Schnee ist weiß. Ich gehe raus, nehme mein Schlitten und rase den Berg runter ich habe viel Spaß. Regen. Es regnet, der Schnee schmilzt, es ist matschig. Ich gehe rein, schau traurig aus dem Fenster, wie der Schnee sich auflöst, es ist so warm geworden.

Es blüht.

Die Blumen blühen, die Sonne scheint leicht. Ich lege mich auf die Wiese und genieße den Geruch von frischen Blumen. Der leichte Wind weht mir durch die Haare, sie flattern so schön. Ich renne mit dem Wind und fühle mich als würde ich fliegen.

Es ist warm.

Die Sonne prallt auf mein Fenster. Ich springe ins Wasser. Die Sonne ist zu heiß, mir läuft der Schweiß über mein Gesicht. Nass. Ich spüre, mir wird zu heiß. Meine Haut wird ganz rot, ich gehe rein. Die Sonne scheint bis abends spät, 23 Uhr. Ich gehe raus, es ist immer noch warm.