Manches halten wir bei der Rechtschreibung heute für selbstverständlich, doch hinter vielen Wörtern und deren Regeln zur Schreibung steckt eine lange Entwicklung. Ergebnis ist jedoch, dass wir immer wieder Regeln für die Schreibung erkennen, Ausnahmen diese aber stets bestätigen.

Die Lerner sollen nun in dieses scheinbare regellose Sprachwirrwarr Struktur bringen und eine Rechtschreibkompetenz erwerben, die trotz aller Rechtschreibprogramme am PC nicht weg zu denken ist in Schule, Studium und Beruf. Ausgehend vom Fach Deutsch bieten wir in Zusammenarbeit mit dem lernserver (Uni Münster) ein maßgeschneidertes Förderprogramm für jeden Lerner an, damit jeder seine Baustellen in den Griff bekommt und ein mangelnder sprachlicher Ausdruck nicht den Lernerfolg beeinträchtigt. Und ist eine Regel gerade nicht präsent und es herrscht Zweifel bei der Schreibung bieten wir Hilfe zur Selbststhilfe und keine fertige Lösung: Die Lerner lernen den Umgang mit einem Nachschlagewerk und können so schnell und sicher die Zweifel beseitigen.

Lesen und Schreiben sind nicht nur alte, zu bewahrende Kulturtechniken, sie sind auch Voraussetzung für den Lernerfolg und das Miteinander und den Austausch miteinander und untereinander und deshalb legen wir auch über die Grenzen des Faches Deutsch hinaus großen Wert auf diese Kompetenz.

Auf den Spuren von Wilhelm Busch wandelte die Klasse 5b im Deutschunterricht von Frau Maier, als es galt, selbst ein naturhistorisches ABC in Anlehnung an – Wilhelm Busch zu verfassen. 

Schnell waren zu den meisten Buchstaben zwei Tiere gefunden, weniger schnell zu so manch anderen wie X und Y (versuchen Sie es mal selbst). Nun noch passende Eigenschaften zu dem jeweiligen Tier finden und schon konnte mit großer Kreativität gereimt und gedichtet werden. Doch lesen Sie selbst einen Auszug:

Der Ara wird in Europa nur selten gesehen – die Ameisen hingegen dort ihre Runden drehen.

Die Biene ist sehr fleißig und schlau – der Bär schläft im Winter in einem Bau.

Der Delphin ist schön und elegant – der Dackel wird immer an seiner Länge erkannt.

Der Elefant hat große Ohren – der Esel hat dagegen verloren.

Der Fisch, der schwimmt im Meer – der Fuchs, der schleicht im Wald umher.

Der Hals der Giraffe ist übertrieben groß – die Gans schmeckt gut zu einem Kloß.

Der Hund ist meist gut erzogen – ein Hase ist noch nie geflogen.

Der Igel frisst `nen dicken Wurm – der Ibis sitzt auf einem Turm.

Der Jaguar beißt ganz schön doll – der Jagdhund hilft dem Jäger, toll!

Die Marienkäfer ist winzig klein – die Maus ist selten allein.

Die Qualle lebt nur im Meer – der Quakfrosch tut sich im Laufen schwer.

Die Spinne hat acht Beine – die Schlange dafür keine.

Der Tiger ist wie ein kleiner Krieger – der Tintenfisch ist ein kleiner Lieber.

Die Unke sitzt vor einem Baum – tagsüber hat der Uhu einen Traum.

Und das Fazit: Mit Lyrik kann man viel mehr machen, als nur auswendig lernen. Dieser kreative Umgang zeigt den Lernern nicht nur die Besonderheiten von Aufbau und Inhalt von Gedichten, sie werden beGREIFBAR.

 

 

Wer kennt sie nicht aus den verschiedenen Asterix und Obelix Comics: die Formation Schildkröte. Keine Überraschung also, dass diese auch von den Lernern der Klasse 7a im Geschichtsunterricht von Frau Maier genannt wurde, als die Frage im Raum stand: Was wisst ihr zu den alten Römern?

Diese Frage bildete zugleich den Auftakt der im Lehrplan verankerten Einheit zum antiken Rom, jedoch mit einer anderen Herangehensweise, die nicht zuletzt die Lerner im ersten Moment überraschte: Es wurde nicht einfach das Buch aufgeschlagen und jenseits der Interessen der Lerner versucht, Inhalte zu den Römers zu vermitteln. Die Lerner wurden und werden in den nächsten Stunden aktiv in die Gestaltung des Unterrichts mit einbezogen und formulierten dazu inhaltliche Fragen, die sie rund um dieses geschichtliche Thema interessieren. Und so haben die Lerner kurzerhand ihren eigenen Sequenzplan gestrickt, der ihre Interessen berücksichtigt und nicht irgendwelche Fragen zu den Römern, sondern zum großen Teil ihre Fragen zu den Römern beantwortet. Dass sich das nicht zuletzt positiv auf die Motivation auswirkt, muss eigentlich nicht eigens erwähnt werden.

Kann das funktionieren? Ja! Mit großer Ernsthaftigkeit beteiligten sich alle Lerner an der Themenfindung und sie konnten sich so mit ihrem ganz individuellen Vorwissen und ihren Neigungen einbringen. Auch überraschend: Der Lehrplan wird (trotzdem) erfüllt – Wir können und müssen den Lernern ihren Lernerfolg zutrauen!

So schön der Erfolg der ersten Lesung unserer Lesereihe LITERATUR LIVE! mit Manfred Theisen auch war, ohne das große Engagement unserer Lerner wäre der Abend nicht halb so gut und bunt gelaufen.

Grund genug ein herzliches Dankeschön an alle zu richten, die für das Gelingen des Abend ganz besonders beigetragen haben:

Das Bühnenbildteam, das gebastelt und gemalt hat und es in kurzer Zeit mit Teamgeist und viel Spaß geschafft hat, die vier Nerds in 3D und in Farbe auf die Bühne zu bringen.

Das Technikteam, das stets im Hintergrund sämtliche technische Fäden in Händen hielt und angefangen vom Soundcheck, über Licht und die Mikros einfach an alles gedacht hat.

Das Ticket- und das Einlassteam, die zuverlässig dafür sorgten, dass alle Literatur Begeisterten ein Plätzchen in der Stadthalle gefunden haben und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.

Dem Nerd, der genau passend den Abend eröffnete und das Publikum in die Welt der Nerds mitnahm.

Die Moderationsteams, die sich mal eben auf die Bühne bei ausverkauftem Haus gestellt haben und souverän und begeisternd durch den Abend geführt haben.

Ihr habt den Abend besonders gemacht – vielen Dank!

Unsere Lernerinnen und Lerner der Klassen 7a und 7b setzten sich im Rahmen des Biologieunterrichts bei Frau Berleth mit der Entstehung der Erde und des Lebens auseinander.

Durch Anschauungsmodelle galt es, die Chronologie evolutiver Ereignisse zu erschließen. So ordneten die LernerInnen zunächst die evolutiven Ereignisse, die genauen Zeiträume und notierten die wichtigsten Geschehnisse. Die eigentliche Herausforderung bestand jedoch in der Erstellung einer maßstabsgetreuen Zeitleiste. Hier waren die Kompetenzen eines jeden Einzelnen und Teamgeist gefragt. Gemeinsam suchten die LernerInnen nun das älteste und das jüngste Ereignis, notierten alle zeitlichen Größenordnungen, in denen die Ereignisse angegeben waren und überlegten drei sinnvolle Vergleichsgrößen für die Modellstrecke. Ergebnis: Die Zeitleiste weist eine Länge von 137 m auf, insofern 1 Mrd. Jahre 10 m entsprechen.

Mit diesen Erkenntnissen ging es nun auf den Schulhof. Arbeitsteilig übertrugen die LernerInnen die Zeitleiste mit Kreide auf den Schulhof. Zumindest war das der Plan. Aber ein Schulhof von 137 m Länge?

1. Erkenntnis: 13,7 Mrd. Jahre seit dem Urknall sind ganz offenSICHTLICH eine sehr lange Zeit.

2. Erkenntnis: Der Maßstab muss angepasst werden. (Die kreativen Ideen der LernerInnen sehen Sie rechts)

Schlussendlich ist es ihnen gelungen, die Entstehung der Erde und des Lebens mittels einer Zeitleiste zu veranschaulichen.

Abschließende Erkenntnis: Wir können jedem den Zeitraum der Entstehung der Erde und der Lebewesen veranschaulichen und ihm so deutlich machen, dass das Leben erst 1 Mrd. Jahre nach Entstehung der Erde entstanden ist, es schon lange vor unserer Zeit ein Massenaussterben gab und wir Menschen eine vergleichsweise sehr junge Spezies sind.

Das alles hätten die LernerInnen natürlich auch nachlesen können, doch das wäre lange nicht so lehrreich gewesen. Besonders schön zu sehen, der Teamgeist und die Unterstützung, die sich die LernerInnen entgegenbrachten, um schließlich gemeinsam das Ziel zu erreichen, die Erdgeschichte auf den Schulhof zu bringen.

Was für ein Abend! Was für ein Auftakt für die Leserreihe LITERATUR LIVE! an unserem jungen Gymnasium!  Wer die Lesung von Manfred Theisen am 23. 4. 2015 in Ransbach-Baumbach besucht hat, weiß genau, wovon hier die Rede ist, denn sie dürfte noch präsent im Gedächtnis sein. 

Die Begeisterung unserer Lernerinnen und Lernern war am Freitag, dem 24.4. in der ersten Stunde noch deutlich zu spüren. Diese Dichterlesung werden sie, aber auch die anwesenden Eltern und Lehrer, vermutlich so schnell nicht wieder vergessen. Es war etwas erfrischend Neues: in der Form, im Inhalt und in der Dramaturgie! Es lohnt sich, sich einige der unzähligen Highlights dieses schönen Abends noch einmal kurz ins Gedächtnis zu rufen.   

Den Auftakt des Abends bildete der spektakuläre Auftritt von Linus (5b), der sich in einer ebenso amüsanten wie „coolen“ Rollenbiographie als Nerd vorstellte – eine dankbare Steilvorlage für Herrn Theisen, der nur ein paar Worte brauchte, um dem Publikum das Lächeln zu entlocken: „Einleitung – Hauptteil und Schluss“. Auf diese magische Triade kam der sympathische Autor aus Köln immer wieder zurück und führte damit dem Publikum plastisch und anschaulich vor Augen, wie ein literarisches Werk entsteht. Langeweile? Keine Spur! Von der ersten bis zur letzten Minute blieb die Begeisterung auf höchstem Niveau!

Manfred Theisen präsentierte sich unkonventionell und authentisch. Wer eine „normale“ Lesung erwartete, wurde sehr überrascht, und zwar im positiven Wortsinn. Theisen  las nicht wirklich aus seinem Buch vor, er verwendete es häufig als Accessoire, das er gelegentlich in die Hand nahm, um sprachkünstlerisch damit zu spielen.  Dieser Autor, der permanent die Bühne unter Kontrolle und das Publikum im Blick hat,  setzte sich selbst und seine Erzählkunst bewusst in Szene. Er inszenierte das Erzählen live und lud das Publikum zu einem multimedialen Erzählmarathon ein, das zwischen Laptop, Flipcharts und Lektüre hin und her pendelte.  Schnell und unangekündigt wechselte Theisen das Thema, die Erzählebene oder das Medium und sicherte sich damit bis zum Schluss die volle Aufmerksamkeit seines Publikums. Mal schweifte er ganz ab und tauchte dann plötzlich in seinem Erzählfluss wieder auf – mit Humor und einer guten Portion Selbstironie im Mund. Einfach herrlich! 

Wer es gewohnt ist, Literatur als reine Fiktion zu betrachten, wird bei Manfred Theisen schnell eines Besseren belehrt:  Der Zuhörer kann die Spannungsfelder und Übergänge zwischen Dichtung und Wahrheit mit den Händen greifen – Literatur live also. Theisen hat vor allem in sprachlicher und thematischer Hinsicht ein besonderes Gespür für sein Publikum bewiesen. Das wurde vor allem auch in seiner Interaktion mit den Lernerinnen und Lernern deutlich sichtbar. Seine wohl dosierten Flirttipps und Lebensweisheiten, die er wie Anekdoten für die Kinderohren zu verpacken weiß, sorgten deshalb stets für ein Schmunzeln. Die Liste der Highlights dieser höchstkünstlerischen Performance ließe sich vermutlich ad infinitum  fortsetzen.  Das gelingt nicht jedem. Wir sind glücklich, dass der Auftakt so gelungen ist!  

Auf die Lesung am vergangenen Donnerstag dürfen wir als Fachschaft und als Schule stolz sein!  Dankbar sind wir deshalb allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben, allen voran Frau Maier und Frau Düring, die das Projekt nicht nur initiiert, sondern es bis zum Schluss mit Herzblut vorangetrieben haben. Den Moderatorenteams, namentlich Cosima und Ella (8a) sowie Anne und Vinzent (6b), die uns sicher und souverän durch den Abend geführt haben, gebührt  ebenso herzlicher Dank wie den Bühnenbildern, den Lernern an der Abendkasse und am Einlass sowie unserem „Nerd-Darsteller“ Linus, der mit seinem Auftritt den Erfolg des Abends einläutete.  

Manfred Theisen hat die Messlatte mit diesem gelungenen Auftakt sehr hoch gehängt. Umso mehr freuen wir uns auf die nächste Auflage von LITERATUR LIVE!  am Raiffeisen Campus!