"Die Lernerinnen und Lerner des Privatgymnasiums Raiffeisen-Campus in Wirges haben 1000 Euro an die Katharina-Kasper-Stiftung in Dernbach gespendet. Stellvertretend für die Fünftklässler übergaben Schulleiter Bernhard Meffert und Jacqueline Kuch (links), die bis zu den Sommerferien ihr Freiwilliges Soziales Jahr am Campus absolvierte, bei einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Wirges symbolisch den Scheck an Christa Schüürman von der Katharina-Kasper-Stiftung. Die von den Dernbacher Schwestern der "Armen Dienstmägde Jesu Christi" im Jahr 2002 gegründete Stiftung berät und betreut Familien nach der Geburt eines behinderten Kindes, hilft Eltern bei frühem Kindsverlust sowie im Rahmen der Pränataldiagnostik bei einer zu erwartenden Behinderung oder Beeinträchtigung eines Kindes. "Wir freuen uns sehr, ihnen heute im Namen unserer Schüler diesen Betrag übergeben und damit ihre wertvolle Arbeit unterstützen zu können. Es war uns wichtig, unter dem Motto ‚Kinder helfen Kindern‘ ein Projekt in der Region zu fördern", sagte Meffert bei der Spendenübergabe. Die Sozialpädagogin und Hebamme Schüürman bedankte sich im Namen der Stiftung "ganz herzlich für die großzügige Spende". Das Geld stammt aus dem Erlös der großen Zirkusgala "Schule macht Zirkus", bei der die RC-Schüler gemeinsam mit Schülern der Theodor-Heuss-Realschule plus im Bürgerhaus in Wirges vor mehr als 450 Zuschauern aufgetreten sind (die WZ berichtete)." (Quelle: WZ v. 4.7.2012)

Zur fachlichen Vorvertiefung des in NaWi Klasse 6 zu bearbeitenden Inhaltsfeldes "Sonne, Wetter Jahreszeiten" bildete sich Frau Hartung beim ZDF-Wetterfrosch Dipl. Meteorologe Dieter Walch bereits fort. Hier erschloss sich das Wetter als optimales fächerübergreifendes Kontext-Thema, welches bis in die Oberstufe immer wieder spiralcurricular aufgegriffen werden kann. Dabei kann sowohl die Wetterentstehung aus physikalischer Sicht als auch die Wettervorhersage aus geographischer und politisch -ökonomischer Sicht beleuchtet werden. 

Dieter Walch referierte neben der Wetterentstehung und Wettervorhersage ebenso über Klima und Klimawandel. Dabei machte er klar, dass seine Kinder bereits der Realität der Erderwärmung um ca. sechs Grad Celsius in den kommenden Jahrzehnten und den meteorologischen, natürlichen und wirtschaftlich/ gesellschaftlichen Folgen ins Auge blicken. Die Zyklen von klimatischen und damit auch beispielsweise ökologischen und die Finanzmärkte betreffenden Veränderungen werden so kurz, dass deren Regulierung und Ausmaß weder empirisch noch theoretisch vorhersagbar ist und damit die Menschen an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit bringen können wird. Dafür tragen hauptsächlich 20 % der Erdbevölkerung, nämlich die der Industrienationen die Verantwortung. Somit tragen auch wir die Verantwortung, gemeinsam mit unseren Kindern nach geeigneten Lösungsmöglichkeiten zum Wohle aller zu suchen.

 

Im naturwissenschaftlichen Unterricht am Raiffeisen-Campus geht es auch darum, Modelle zu entwickeln, zu bauen und zu optimieren, um den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion darzustellen. Wir halten solche Unterrichtsinhalte für besonders wichtig, weil Deutschland als rohstoffarmes Land nur über die Kreativität seiner Ingenieurinnen und Ingenieure weiter wirtschaftlichen Erfolg haben kann. Es geht in dieser Berufsgruppe natürlich auch um solide Kenntnisse – entscheidend ist aber die Fähigkeit, ein Problem kreativ und technisch gelungen zu lösen.

Genau deshalb veranstalteten wir in Kleingruppen einen Wettbewerb: Sieger waren die Gruppen, die es schafften, ein rohes Ei einen Sturz aus einem Meter Höhe überstehen zu lassen. Hilfsmittel dazu waren ausschließlich drei Bögen Papier, ein Bogen Karton, Schere und Kleber sowie die entsprechende Flugtechnik … Das wir einige Verluste zu beklagen hatten, sei nicht verschwiegen. Gewonnen haben aber alle – an Erkenntnis, an Freude am Expermiment und an Teamfähigkeit. Manche darüber hinaus auch noch an Frustrationstoleranz. Leider.

Am 21.6.2012 erkundeten unsere Lernenden in Begleitung der NaWi-Lehrenden Herrn Dr. Feld und Frau Hartung sowie Herrn Wehler den nahegelegenen Wald bei Siershahn.

Nachdem wir gemeinsam dort hin gewandert sind und uns gestärkt hatten, wurden wir von Herrn Jacoby vom Forstamt Wirges fachkundig durch den dortigen Waldabschnitt geleitet. So erfuhren die Lernenden von der Bedeutung des Waldes für den Menschen, den Unterschieden von Nadel- und Laubwäldern, unterschiedlichen Baumarten und, dass der Beruf des Försters mit der Fernsehidylle wenig gemein hat. Außerdem lernten unsere Lernenden, dass das Grüne der Eibe giftig ist, dass Zecken Borreliose und FSME verbreiten und, dass Orchideen, wie das Knabenkraut, zu den geschützten Arten gehören.

Im Anschluss daran bekamen die Lernenden die Gelegenheit, Pflanzenmaterial zu sammeln, welches sie dann mit auf den Weg in den Campus nahmen und dort mit dem Ziel eine Pflanzensammlung zu erstellen pressten.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Herrn Jacoby – spätestens wenn der neue Walderlebnispfad fertig gestellt ist.

Der Raiffeisen-Campus will Leistung fördern und fordert sie auch. Weil wir wissen, dass Kinder den Wettbewerb – wenn sportlich-fair ausgetragen wird – auch zu schätzen wissen und mit Niederlagen häufig besser zurecht kommen als Erwachsene, wehren wir uns gegen Kuschelpädagogik und Verunklarung von Leistungsunterschieden. Gleichzeitig bringen wir jedem Lerner und jeder Lernerin den Respekt entgegen, den jeder Mensch verdient, auch und besonders weil schulische Leistungen bei weitem nicht das einzige und wichtigste Kriterium für einen Menschen sein sollen. Aus diesem Grund schrieb Schulleiter Meffert einen Leserbrief, um den durchaus geschätzten Kollegen Hoefs zu kritisieren, der Noten pauschal als "Quatsch" bezeichnet hatte.